Sieg im Topspiel bei den Steel BullsCrash Eagles Kaarst

Der Schlüssel zum Erfolg war neben einer kompakten Defensivarbeit das Powerplay. Sieben von acht Überzahlsituationen konnten die Eagles erfolgreich in Tore umwandeln.
Bereits vor der Partie sorgten die Sauerländer für Wirbel. In einer Pressemittelung wurde die Neuausrichtung der Vereinsphilosophie bekannt gegeben, bei der auf die bisherigen Eishockeylegionäre für den Rest der Saison verzichtet werden sollte. So wurden kurzerhand die Profis Wolf, Greilinger, Petruzalek, Novak, Balasz, Sinagl und Trvznik aus dem Kader gestrichen. Lediglich Hommel, Kahle und Dmitriev spielen weiterhin für die Sauerländer, wobei letzterer am Samstagabend nicht auflief. Auf Kaarster Seite musste man berufsbedingt auf Malte Rütten und David Frerix verzichten, welcher auch für den Rest der Saison aus beruflichen Gründen nicht mehr das Trikot der Eagles wird tragen können.
Direkt vom ersten Bully an wurde das Spitzenspiel seinem Titel gerecht. Es entwickelte sich eine schnelle und kampfbetonte Partie, in der die Eagles sich in den ersten Minuten ein leichtes Chancenplus erarbeiten konnten, ohne jedoch zählbares zu Stande zu bringen. Erst ein Überzahlspiel sorgte in der sechsten Minute für die Führung auf Kaarster Seite. Christian Perlitz bediente Thimo Dietrich, welcher nicht nur zum 1:0 einnetzte, sondern auch die Kaarster Powerplay-Gala eröffnete. Die Steel Bulls suchten lange nach einer Antwort. Diese fanden sie in Person von Dennis Schlicht, der einen Pass von Marcel Jaksch in den Slot geschickt an Eagles Goalie Philipp Inger ins lange Eck vorbeilegte. Doch wer nun einen offenen Schlagabtausch erwartete, der wurde enttäuscht. Kaarst nahm nach dem Ausgleich gleich wieder das Heft in die Hand und erarbeitete sich Feldvorteile. Sauerland konnte nur noch vereinzelt durch Fernschüsse gefährlich werden, die am heutigen Abend aber allesamt sichere Beute vom Kaarster Torwart waren. Dass die Eagles dennoch mit einer Führung in die erste Drittelpause gehen konnten, war der Verdienst Dominik Boschewski, welcher auf Vorlage von Thimo Dietrich die zweite Überzahlsituation des Abends nutzte.
Das zweite Drittel begann dort, wo das Erste aufgehört hatte. Nach einem Blitztor durch Christian Perlitz zum 3:1 (21.) versuchten die Steel Bulls durch Kampf den Adlern Paroli zu bieten, fanden sich dadurch allerdings immer häufiger auf der Strafbank wieder und wurden postwendend dafür bestraft. Das Powerplay der Eagles hatte sich mittlerweile richtig warmgespielt und schraubte das Ergebnis durch Tore von Thimo Dietrich (25.), Christian Perlitz (26.) und Dominik Boschewski (28.) auf ein komfortables 6:1 hoch. Die Sauerländer antworteten ihrerseits mit wütendenden Angriffen, konnten aber weder ihr einziges Powerplay im zweiten Drittel nutzen, noch beim Spiel 4 gegen 4 Eagles Goalie Inger überwinden, welcher zweimal in höchster Not retten musste. Durch das geschickte Defensivverhalten konnte der Sauerländer Drangphase nicht nur Stand gehalten werden, sondern man erhöhte kurz vor Drittelende sogar die Führung. Luca Brünemann bediente Pascal Mackenstein, der sich in der 38. Spielminute mit einem feinen Solo durch alle Steel Bulls durchtankte und eiskalt zum 7:1-Pausenstand abschloss.
Das letzte Drittel begann ohne die Eagles, zumindest mental. Mit der vermeintlich sicheren Führung im Rücken glänzte Kaarst die ersten drei Minuten des Schlussabschnitts mit fehlender Zuordnung und Zweikampfschwäche. Die Steel Bulls verkürzten innerhalb kurzer Zeit durch Christian Hommel (41.) und Marcel Kahle (43.) aus dem Gewühl vor dem Tor heraus zum 7:3. Sauerland witterte seine Chance, doch die Eagles kamen nun langsam im Drittel an und fanden zur gewohnten Stärke zurück. Wieder mal erstickte eine Überzahlsituation der Kaarster die Hoffnung der Steel Bulls im Keim. Mit einer Traumkombination und zwei Pässen durch den Slot legte Jonas Dietrich mit seiner vierten Vorlage an diesem Abend dem dreifachen Torschützen Christian Perlitz auf, der keine Mühe hatte, den am Boden liegenden Sauerländer Goalie zu überwinden (49.). Postwendend nutzten dann die Gastgeber eine Überzahlsituation ihrerseits und verkürzten auf 8:4 (50.). Für die Steel Bulls war es der erste Überzahltreffer an diesem Abend, Kaarst hatte derweil schon sieben zu verbuchen. Die endgültige Entscheidung zugunsten der Eagles besorgte vier Minuten vor Schluss Eddy Renkewitz. Kapitän Marc André Otten steuerte die Vorlage zum 9:4 bei. Für den Schlusspunkt des Abends sorgte noch in derselben Spielminute Jonas Dietrich, diesmal nicht als Assistent, sondern als Torschutze. Um wechseln gehen zu können schoss dieser, an der Kaarster Bande stehend, die orange Kugel Richtung Tor, an Freund und Feind vorbei und hinein ins Glück zum 10:4-Endstand.
Nach diesem wichtigen Sieg bleibt den Eagles keine Zeit zum Verschnaufen. Bereits am kommenden Samstag steht eine weitere Auswärtspartie auf dem Spielplan, diesmal bei der Zweitvertretung der Skating Bears in Krefeld. Derweil wurde bei der Pokalauslosung der Viertelfinalgegner der Kaarster ermittelt. Anfang Juli muss man beim Erstligisten Rockets Essen um den Einzug ins Halbfinale kämpfen.