Saisonvorbereitung mit Hindernissen

Die Breisgau Beasts stecken mitten in der Saisonvorbereitung, die sich aber zunehmend schwer gestaltet. Coach Michael Sedlak, der zur Zeit in Duisburg an seiner Trainerlizenz arbeitet, bekommt buchstäblich Tränen in den Augen, wenn er über die Bedingungen der anderen Erstligisten spricht: „Bei unseren Ligakonkurrenten wird bis zu viermal in der Woche trainiert, wir dagegen können nur abends um 22 Uhr trainieren, entsprechend schwierig ist es daher, sich gezielt auf den Saisonstart vorzubereiten.“
In der Tat verfügen die meisten Bundesligisten über eigene Hallen und wenn nicht, werden sie von ihren Heimatgemeinden bevorzugt behandelt, können zu vernünftigen Zeiten trainieren. Doch nicht nur bei der Herrenmannschaft, letztes Jahr mit Pokal-Halbfinale und fünftem Platz in der 1. Bundesliga Süd eigentlich ein Vorzeigeteam des Freiburger Sports, sieht es von den Bedingungen her düster aus.
Der komplette Nachwuchs kann im Moment überhaupt nicht trainieren, da in der Staudingerhalle, in der bisher dem orangenen Ball nachgejagt wurde, ein neuer Boden verlegt wurde, der – anders als von der Stadt zugesagt – nicht inlinetauglich ist. Training in der Jahnhalle, der Spielstätte der Beasts ist den Kindern abends um 22 Uhr nicht zuzumuten, deshalb gibt es nun eben gar keins.
Jetzt rennen dem Jugendleiter Klaus Hess die Kinder davon: „Wir haben schon einige Abmeldungen zu verzeichnen, es ist eigentlich ein Skandal, dass man so wenig Unterstützung erhält, wenn man Nachwuchsarbeit betreibt.“ Nicht nur die Beasts haben dieses Problem, der zweite Skaterhockeyverein in Freiburg, die Wild Devils, sitzt im selben Boot.
„Mittelfristig geht es nur über eine Halle, die in erster Linie dem Rollsport zur Verfügung steht, da hängen weit über 100 Sportler dran. Wir sind ja nun auch seit 10 Jahren existent und haben beachtliche Erfolge vorzuweisen. Für die sogenannte Sportstadt Freiburg ist das schon beschämend“, so Pressesprecher Müller.
„In anderen Vereinen in Deutschland wird auch ganz klein angefangen, da bekommt der Verein ein Grundstück von der Gemeinde und kann dort dann in Eigenleistung etwas aufbauen.“
Diese Vereine enteilen den Beasts natürlich nach und nach. Ohne gut ausgebildeten Nachwuchs wird auch der Erfolg der Herren nicht ewig anhalten, der Fortbestand einer ganzen Sportart steht in Freiburg somit auf der Kippe.
Trotz der bisweilen miserablen Bedingungen werden die Beasts am 7. März ihren Saisonauftakt gegen den IHC Atting feiern. Dort wird Neuzugang Anton Bauer noch nicht spielberechtigt sein, doch im April wird der letzjährige Topscorer der Regionalliga Südwest, der von den Bulls Bahlingen kommt, sein Debüt im Beasts-Jersey geben.