Saison steht auf der Kippe
Chiefs unterliegen Angstgegner Köln
Nach
nur sechs Spielen steht die Saison für die Uedesheim Chiefs in
der Skaterhockey-Bundesliga schon wieder auf der Kippe. Denn die 6:8
(2:1, 2:2, 2:5)-Niederlage bei den Crash Eagles Kaarst war ebenso
wenig eingeplant wie nötig. In einem insgesamt schwachen und von
beiden Seiten emotionslosen Derby mit nur einer Strafzeit im gesamten
Spiel hatten beide Teams große Probleme mit dem Boden in der
Büttgener Radsporthalle und so kam wenig Ansehnliches dabei
heraus.
Dennoch
waren die Chiefs anfangs überlegen und nach nur 26 Sekunden
netzte Marcel Mörsch zur Führung ein (1:0 / 1.). Das Spiel
ging mehr oder weniger nur in eine Richtung, aber wirklich Zwingendes
konnten die Uedesheimer vor dem Kaarster Tor nicht kreieren. Vor dem
eigenen Kasten zeigte man sich gefährlicher: Einen Abpraller von
der Bande bugsierte Goalie Marc Baumgarth in den Rücken eines
Kollegen und von dort sprang der Ball zum 1:1 ins eigene Netz (5.).
Doch der Treffer warf Uedesheim nicht aus der Bahn. Trotz kompakter
Defensivarbeit der Hausherren spielten die Chiefs gut nach vorne. Was
fehlte, war wie so oft der Abschluss. „Zu viel Gallery-Play“,
resümierte Coach Gerry Elesen nach der Partie. Denis Nimako zog
in der zwölften Minute nach einem Bully humorlos ab und traf zur
erneuten Führung (2:1). Nach einem unfassbaren Ballverlust im
Spielaufbau konnte Kohl das Spiel dann erneut ausgleichen, aber
Stefan Collard antwortete prompt und sorgte für eine
3:2-Pausenführung nach 20 Minuten.
Das
die Chiefs nicht nur zu offen in der Defensive standen, sondern den
Kampf auch nicht zu 100% annahmen, dafür war das 3:3 der beste
Beweis. Walczok setzt zum Solo an, wurde jedoch nur halbherzig
begleitet. So hatte der Kaarster keine Probleme, seinen eigenen
Rebound über die Linie zu drücken. Ein letztes Mal gingen
die Chiefs dann in der 35. Minute in Führung: Benjamin Meschke,
heute spielstark wie eh und je, zielte genau und es stand 4:3 für
Uedesheim. Gleichzeitig der Stand nach dem zweiten Drittel.
Danach
schwammen den Chiefs binnen Sekunden die Felle weg. Weiter überlegen,
aber ohne wirklichen Zug zum Tor fabrizierte man hinten weiter viele
Fehler und war komplett offen für Konter. So legte man Kohl die
Kugel vor dem 4:4 selber auf und griff ihn direkt nach dem Bully
überhaupt nicht an, und freistehend schnürte er den
schnellen Doppelpack zur Kaarster Führung (4:5 / 44.). Die
Chiefs blieben eine Antwort auf diesen Treffer schuldig. Weiterhin
versuchte man gegen die vielbeinige Kaarster Defensive, die Kugel
sprichwörtlich über die Linie zu tragen, was sich aber
nicht als die beste Idee erwies. Einen schnellen Konter schloss
Hellwig dann sogar zum 4:6 ab (47.) und die Ratlosigkeit im Lager der
Chiefs wuchs. Als danach endlich mal wieder ein Schuss auf das
Kaarster Tor kam, stand es sofort nur noch 5:6. Christoph Clemens
hatte von der Seite abgezogen (48.). Doch die Eagles blieben weiter
wachsam und Kohl sagte nach einem weiteren Assist der Uedesheimer
Defensive wieder Danke – 5:7 (51.). Der unermüdlich kämpfende
Ex-Kaarster Pascal Patten machte diesem Fauxpas nach schönem
Pass von Collard wieder wett und schob zum 6:7 ein (52.). Erst jetzt
sah es so aus, als ob die Chiefs die Wichtigkeit der Sache erkannt
hatten. Plötzlich wurden Zweikämpfe angenommen und auf dem
Ausgleich gedrückt. Einige Chancen sprangen dabei heraus, aber
mit viel Glück und Geschick verteidigten die Kaarster die
Führung, auch als in den letzten zwei Minuten fünf
Uedesheimer Feldspieler alles versuchten. 17 Sekunden vor dem Ende
fing Drehmann einen Pass ab und entschied das Spiel endgültig
mit einem Treffer ins verwaiste Uedesheimer Netz (6:8 / 60.).