Remis gegen den Meister

Remis gegen den MeisterRemis gegen den Meister
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Überraschend konnte Chiefs-Coach Wolfgang Hellwig auf Andri Salomonson zurückgreifen, musste aber auf die Urlauber Max Rejhon und Benni Meschke verzichten. Olli Derigs begann zwischen den Pfosten. Ein trockener Schuss von Mike Höfgen bescherte den Hausherren nach nur 69 Sekunden die erstmalige Führung (1:0 / 2.). Beide Teams spielten mit Vollgas und ziemlich offenem Visier. Unmittelbar nachdem Salomonson ein Break nicht zum 2:0 verwerten konnte, schlug Augsburg erstmal zu. Sohlmann war mit dem Ausgleich zur Stelle (5.). Ein ähnliches Bild kurz darauf: Höfgen trifft nur den Pfosten, Fettinger hat mehr Glück und stochert die Kugel im dritten Versuch an Derigs vorbei ins Netz (1:2 / 7.). Die Uedesheimer Antwort folgte in Überzahl. Der TVA gab Stephan Kreuzmann zu viel Zeit und der Verteidiger nagelte die Kugel an Fuchs vorbei in die Maschen (2:2 / 8.). Einmal auf den Geschmack gekommen legte Kreuzmann fünf Minuten später nach und traf zum 3:2 (13.). Jetzt hätte Uedesheim eigentlich nachlegen müssen, Chancen waren ausreichend vorhanden. Allerdings zeigte Fuchs, der bei Weitschüssen heute keine gute Figur abgab, im eins gegen eins seine Stärke und parierte auch einen Sololauf von Marco Hellwig. In der Defensive schlichen sich zeitweise einige Fehler ein und leichte Ballverluste im Spielaufbau bescherten den Gästen einige Torchancen. Sohlmann traf zwar nur die Latte, aber von dort fiel die Kugel auf den Rücken von Derigs und kullerte dann über die Linie (3:3 / 15.). Nies brachte Augsburg erneut in Front (3:4 / 19.), aber eine Energieleistung von Höfgen sorgte für den 4:4-Pausenstand (19.). Mit der Rückhand schlenzte Höfgen die Kugel ins kurze Eck.

Nach diesem torreichen Drittel hätten die Chiefs gerne dort weitergemacht, und es ging auch gut los mit dem Treffer von Robert Linke in der 21. Minute (5:4). Aber eine unglückliche 5 Minuten Strafe gegen Denis Nimako, der Hnida mit der Kelle im Gesicht getroffen hatte, bremste den Offensivgeist erstmal. Unterzahl war in den letzten Partien sicher nicht die Stärke der Chiefs. Aber heute spielten sie es gegen den Meister bärenstark. Und wenn mal was durchkam, war ja noch Derigs zur Stelle, der einige Male spektakulär klären konnte. Mit nur einem Gegentreffer – Sohlmann zum 5:5 (27.) – konnte man schlimmeres verhindern. Wieder komplett spielten die Chiefs zwar ansehnlich, vergaßen jedoch dass man hin und wieder auch mal auf’s gegnerische Tor schießen muss um zu gewinnen. Augsburg verschleppte das Spiel ein wenig und erneut Sohlmann stach im Mitteldrittel noch einmal eiskalt zu (5:6 / 36.).

In den letzten 20 Minuten rückte Malte Rütten ins Tor der Chiefs. Vorne blieb man weiterhin erstmal etwas zu passiv, hinten schlichen sich weitere Fehler ein. Sohlmann (46.) und Fettinger (47.) sagten danke und schraubten den Spielstand auf 5:8. Nun war der Ball oft hinter dem Tor der Gäste, die die Uhr runter spielen wollten. Höfgen weckte den „ChiefsGarden“ mit einem Hammer aus der eigenen Hälfte wieder auf (6:8 / 49.). Uedesheim ging nun hohes Risiko und konnte sich hinten auf Rütten verlassen. Ein Freistoßtrick bescherte den Anschlusstreffer zum 7:8. Tim Schmitz legte für Hellwig  auf, der in Torjägermanier abschloss. Einmal auf den Geschmack gekommen war es erneut Hellwig, der nur eine Minute später auch den Ausgleich besorgte (8:8 / 56.). In den verbleibenden Minuten wollte keine Mannschaft mehr zu viel riskieren. Einige Chancen gab es dennoch auf beiden Seiten, aber die Keeper blieben fehlerfrei. Somit stand am Ende das vierte Unentschieden zwischen beiden Teams in den letzten 7 Jahren fest.

„Leider nur ein Punkt für die Tabelle, aber zwei Punkte für die Moral“, kommentierte Wolfgang Hellwig den couragierten Auftritt seiner Mannschaft nach dem Spiel. „Da kann ich nur den Hut vor ziehen. Heute haben die Jungs wirklich gezeigt was sie können. Schade dass wir am Ende nicht noch ein bisschen mutiger waren. Aber für uns ist der Punkt ein absoluter Erfolg.“ Kommende Woche sind die Rockets aus Essen zu Gast in Uedesheim (8. Juli, 16 Uhr).


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