Pokalkracher am Samstag in Assenheim – Sonntag nach DuisburgRhein-Main Patriots

Ein Spiel der besonderen Art, befinden sich doch beide Mannschaften zum einen – wirft man einen Blick auf die Tabelle der 1. Bundesliga – auf Augenhöhe. Zudem steht mit Marcel Patejdl auch ein Ex-Patriot im Trikot der Rheinländer. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass beide Bundesligisten in diesem Jahr jeweils ein Spiel für sich entscheiden konnten. Kurioserweise waren es jeweils die Auswärtsteams, die die Nase nach 60 Minuten vorne hatten.
Hat Uedesheim somit den Vorteil als Gast auf seiner Seite? „Nein“, sagt Assenheims Trainer Patric Pfannmüller, „wir müssen zwar auf Ingo Schwarz und Tim May verzichten, ansonsten stehen uns aber alle Spieler zur Verfügung. Es wird ein ausgeglichener und heißer Pokalfight“, verspricht der Patriots-Coach. Spannend und heiß war es in den letzten Jahren zwischen den beiden Teams immer, ist man nach dem Aufstieg der Patriots 2010 in jedem Jahr zum Abschluss der Vorrunde Tabellennachbar gewesen. Auch die Spiele gegeneinander hatten schon immer einen gewissen Endspielcharakter. Wie zum Beispiel im Jahr 2011, als man in der letzten Minute einen Rückstand noch in einen Sieg umwandeln konnte, und so in die Play-offs einzog. 2012 war es nicht minder spannend. In Uedesheim führten die Patriots nach 30 Minuten bereits 6:2, doch am Ende hieß es 7:7.
Dass die Patriots mit breiter Brust in diese Begegnung gehen können, liegt an den beiden letzten deutlichen Heimsiegen gegen Krefeld und Essen, als man nach der bitteren Niederlage gegen eben diese Uedesheimer wieder Selbstvertrauen tanken konnte. Motiviert sind die Spieler um Torjäger Hannes Ressel zudem mehr als genug, will man zum einen die Liganiederlage vor drei Wochen vergessen machen, und zum anderen unbedingt im Finale am 21. September in eigener Halle dabei sein. „Wir stehen im Halbfinale und unser Ziel war und ist das Finale und dafür wollen wir uns am Samstag zerreisen“, verspricht Pfannmüller.
Mit dem britischen Nationalspieler Phil Hammer, der bereits in der letzten und vorletzten Saison das Trikot der Niddataler trug, will man zudem den Ausfall von Tim May kompensieren und für weitere Qualität im Patriots-Sturm sorgen. Dass Phil Hammer ein Torjäger ist, zeigte auch die letzte WM, bei der der Liverpooler Toptorjäger der B-Gruppe wurde und einen gehörigen Anteil am Aufstieg der Briten in die Beletage der besten acht Teams der Welt beitrug. Auch im Trikot der Patriots wusste er in der Vergangenheit schon des Öfteren zu überzeugen, was den Verantwortlichen auch eine gewisse Planungssicherheit bietet. „Wir kennen Phil und wissen, wie er spielt. Ebenso kennt er nahezu das komplette Team. Das macht eine Integration relativ problemlos. Er war unser Wunschspieler, und ich bin froh, dass die Verpflichtung geklappt hat“, so Patric Pfannmüller. Dass das Trainerteam zudem auch wieder auf Nationalspieler Marco Kluin zurückgreifen kann, macht die Situation zusätzlich komfortabel. „Marco ist einer der besten Defensivspieler im deutschen Skaterhockey, das zeigt auch seine Nominierung in die Nationalmannschaft. So einen Spieler kannst du nicht dauerhaft eins zu eins ersetzen. Dass er nach seiner Innenbandverletzung wieder dabei ist, ist für uns eine Riesenverstärkung“, so der Trainer weiter.
Ein Spiel der besonderen Art also für das Team der Niddataler, kann man mit einem Sieg auch zugleich den größten Erfolg der noch kurzen Skaterhockeygeschichte des Vereines feiern.
Nur einen Tag später müssen die Patriots zum Nachholspiel nach Duisburg reisen. Wegen einer Hallenrenovierung der Stadt am eigentlichen Termin, dem 4. August, musste das Spiel somit auf den aus Niddataler Sicht undankbaren Sonntag, 16 Uhr, gelegt werden. Doch auch hier wird Pfannmüller mit einer starken Truppe versuchen, im zweiten Wettbewerb, nämlich der Meisterschaft, wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze zu sammeln. Bei den aktuell etwas schwächelnden Duisburgern ist da, mit der möglichen Euphorie vom Vortag, der erste Sieg der Hessen in der Wedau möglich. Gewinnen die Patriots auch ihr zweites Spiel am kommenden Wochenende, ist man mit dem jüngsten Team der Liga ganz nah dran, an der erfolgreichsten Skaterhockey-Saison der Vereinsgeschichte.