Perfektes Wochenende für die BeastsBreisgau Beasts

Perfektes Wochenende für die BeastsPerfektes Wochenende für die Beasts
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Dass es an einem Wochenende gegen die zwei besten Teams der Liga gehen würde hatte man im Vorfeld der Partie als Fluch und Segen zugleich betrachtet. Segen deshalb weil die Beasts auf ihren kompletten Kader zurückgreifen konnten. Fluch, weil zwei Spiele innerhalb von 19 Stunden immer ein Risiko bedeuten können.

Am Samstag hieß der Gegner TSV Schwabmünchen, der getrost als Angstgegner bezeichnet werden durfte. Doch die Beasts waren sich der Schwere der Aufgabe bewusst und starteten aggressiv und konzentriert in die Partie. Issler und Sacher hatten schon in den ersten Minuten gute Chancen, während man in der Defensive das System der Gäste, die immer mit zwei hoch stehenden Angreifern agierten, gut im Griff hatte. In der siebten Minute setzte Böcherer Kinderknecht wunderschön in Szene, der zum 1:0 verwandelte. In der Folge wirkten die Gäste verunsichert hatten durch Zimmermann allerdings eine gute Möglichkeit, die der aufmerksame Goalie Hallmann zunichte machte. Im Gegenzug erarbeitete sich Diebold den Ball, brachte ihn Richtung Tor, den Rebound nutzte Tim Schultis zum 2:0. Die Mammuts reagierten mit wütenden Angriffen, Birk und Zimmermann scheiterten an Hallmann. Dann bekam Bauer den Ball, erneut Unsicherheit bei Gästekeeper Berroth, Kinderknecht netzt zum 3:0 ein. (10.) Und noch im gleichen Wechsel, war es erneut Kinderknecht, der nach tollem Forechecking von Böcherer und Diebold das 4:0 erzielen konnte. (11.) Auch eine Auszeit der Mammuts brachte den Gästen keine Sicherheit. Die Beasts Offensive rollte weiter, Diebold bediente Sacher, der aus zentraler Position keine Probleme hatte, auf 5:0 zu stellen (12.). Dass der TSV nicht umsonst zu den offensivstärksten Teams der Liga zählt zeigte sich in der 13. Minute, zunächste scheiterte Krafczyk noch an Hallmann, doch im nächsten Angriff brachte Zimmermann den Ball kurios über Umwege ins Tor. Und gleich im Anschluss ergab sich die nächste Gelegenheit für die Gäste in Überzahl. Doch die Freiburger standen im Penalty-Killing prima und konnten nachdem Kinderknecht hinter dem eigenen Tor den Ball gestohlen hatte Issler toll bedienen, der Berroth keine Chance ließ, 6:1 (15.)! Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Kabine und Erinnerungen ans Vorjahr wurden wach, als man ebenfalls mit einem 5-Tore-Vorsprung nach 20 Minuten trotzdem noch verlor. „Dieses Drama war natürlich noch Thema in der Kabine und wir wussten, dass die Schwabmünchner immer ins Spiel zurück finden können, egal wie es steht.“ Doch zunächst blieben die Gastgeber am Drücker: Gleich im ersten Powerplay des Abends traf Bauer mit einem eher harmlosen Schuss zum 7:1. (22.) Nun wechselten die Mammuts den Keeper und kamen kurz darauf zum nächsten Treffer. Die Beasts zu tief in der eigenen Hälfte, Zimmermann vorbei am Tor, doch Krafczyk stand goldrichtig und traf zum 2:7. (23.) In der Folge wogte das Spiel weiter hin und her, mit dem Unterschied, dass den Beasts die Genauigkeit im Angriff abhanden kam und Zibrowius im Tor deutlich sicherer agierte. Defensiv standen beide Teams nun besser, so dass es bis zur 30. Minute dauern sollte, bis der nächste Treffer fiel. Vorher hatte Diebold die riesige Chance auf 8:2 zu erhöhen doch Zibrowius zeigte, dass der Wechsel wohl etwas früher sinnvoll gewesen wäre. Hägele sollte dann den Anschluss herstellen, nachdem die Beasts ihren ehemaligen Kameraden Bianchi doch etwas zu leicht durch Ihre Reihen laufen ließen. Hägele hatte dann mit Robert und Hallmann nur wenig Probleme. Birk scheiterte danach mit einer Direktabnahme und spätestens mit dem Treffer zum 4:7 durch Krafczyk (33.), nachdem die Freiburger den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekommen hatten, konnte man den Glauben der Gäste an eine neuerliche Aufholjagd förmlich spüren. Und hätte Schmidt in der 34. nicht freistehend verzogen und Hägele statt dem Pfosten das Tor getroffen (38.), wäre der Powerplaytreffer von Luis Dischinger (38.) wohl vielleicht nicht vorentscheidend gewesen.

So konnten die Beasts eine Führung mit vier Toren in die zweite Pause nehmen und auch wenn Krafczyk kurz nach Wiederbeginn nochmals seine Qualität unter Beweis stellte und seine Farben auf drei Tore heran brachte (42.) war die Laufbereitschaft der Beasts an diesem Abend einfach zu viel für die Angriffsbemühungen der Gäste, die nur selten noch den Raum für Ihr Spiel bekamen. Die Art und Weise, wie die Beasts mit vier Mann gemeinsam verteidigten, war schon beeindruckend. Und wurde es doch noch gefährlich, war Hallmann souverän zur Stelle, speziell in der Unterzahlsituation in der 46. Minute, in der Sacher nach feinem Zuspiel von Diebold sogar noch das 9:5 erzielen konnte (48.). Mit zunehmender Dauer mussten die Gäste natürlich aufmachen, was den Beasts Raum für Konter einbrachte. Nutzen konnten die Beasts diesen nur bedingt, es brauchte dann doch noch ein Powerplay für den 10. Treffer, der dann endgültig den Deckel drauf machte. Der überragende Kinderknecht wurde von Sacher mustergültig bedient (57.) Die Treffer zum 11:5 (Kinderknecht, 59.) und 11:6 (Bartl, 59.) hatten dann nur noch statistischen Wert. Trainer Müller war dann natürlich sehr zufrieden nach der Partie: „Die Torhüter haben heute den Unterschied gemacht, die frühe deutliche Führung hat uns natürlich Sicherheit gegeben und wir haben das auch in den letzten 40 Minuten richtig gut gelöst. Die Mammuts sind einfach nie komplett in Schach zu halten und geben nie auf. Das war eine tolle Leistung meiner Mannschaft.“

Nur 16 Stunden nach Ende des Spiels am Samstag stand schon das nächste Topspiel auf em Programm, mit den Düsseldorf Rams kam ein Team in die Jahnhalle, das abends zuvor noch mit 4:9 in Spaichingen unterlegen war und entsprechend heiß auf Wiedergutmachung sein sollte. Anders als am Samstag trafen die Beasts auf einen Gegner der mit drei Reihen permanent Druck machte und läuferisch ganz anders auftrat. Damit taten sich die Hausherren merklich schwer, waren im kompletten Auftaktdrittel immer einen Schritt langsamer als die spritzigen Gäste. So überraschte es nicht, dass die Beasts gleich drei Unterzahlspiele zu überstehen hatten und zwei davon auch zu Toren führten. Zunächst traf Linde Kevin Roberts Schuh, von dem aus der Ball ins Tor sprang und nur 15 Sekunden später löffelte Matzken einen Pass von Wilmshöfer mit viel Glück ins Gehäuse. In der 15. Minute war es dann Kühn, der Hegewald zum 3:0 für die Gäste überwand. Doch dem jungen Keeper war es in der Folge zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel, ein Drittel zum Vergessen für die Mannschaft um Kapitän Dischinger. Ausser zwei Chancen für Böcherer brachten die Gastgeber nicht viel zustande. Die Rams waren einfach Gedankenschneller und schienen auch eher bereit, für den Sieg zu arbeiten. Besserung versprach dann der Auftakt in den Mittelabschnitt: Zunächst das gleiche Bild, die Rams clever, Freiburg nicht wach genug. Doch dann setzte sich Sacher schön durch und spielte Diebold frei, der schön ins lange Eck verwandelte. (25.) Was folgte, war die bis dahin beste Phase der Beasts und das schönste Tor des Tages: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte gingen Bauer und Dischinger auf und davon und der mitgelaufene Robert machte nach einer tollen Ballstaffette das 2:3.

Doch danach begnügten sich die Beasts wieder nur mit dem nötigsten an Laufarbeit und Zweikampfhärte und eine neuerlicher Doppelschlag der Gäste ließ die Hoffnungen auf den zweiten Sieg am Wochenende auf ein Kleinstes schwinden. Zunächst traf Grabs aus spitzem Winkel (30.) zum 2:4 und nur 90 Sekunden später war es Matzken, der einen furchtbaren Stellungsfehler der Beasts zum 2:5 ausnutzte. Dies sollte auch der zweite Pausenstand sein und nicht viel deutete darauf hin, dass die Rams sich das noch nehmen lassen sollten, die sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen müssen, nicht mehr viel für die Offensive getan zu haben und somit die Chance auf eine Vorentscheidung ungenutzt ließen.

Als Böcherer zu Beginn freistehend über das Tor schoss, war dies irgendwie bezeichnend für die Bemühungen der Freiburger, denen es einfach an Zielstrebigkeit und Präzision mangelte. Doch nachdem Sacher in der 48. Minute den Ball über die Linie brachte, keimte bei den Freiburgern doch nochmal etwas Hoffnung auf, die weitere Nahrung bekam, als Kinderknecht das 4:5 erzielte, auch wenn keiner genau wusste, wie der Ball ins Tor gelangt war.

Spätestens jetzt wackelten die Rams bedenklich und die Beasts hatten endgültig Blut geleckt. Nun stimmten auch Einsatz und Laufbereitschaft wieder und so war der Ausgleich durch Anton Bauer (57.) die logische Konsequenz, auch weil die Düsseldorfer nun viel mehr Fehler im Spielaufbau machten. Nun ging es zu wie im Krimi, Matzken scheiterte an Hegewald und im Gegenzug gab es 37 Sekunden vor Schluss noch einmal Bully vor dem Düsseldorfer Tor. Und nachdem die Beasts an diesem Nachmittag gefühlt jedes Bully verloren hatten, brachte Kinderknecht den Ball doch irgendwie zu Sacher, der das vielumjubelte 6:5 machte. Was dann folgte, war Riesenjubel und die Gewissheit, innerhalb einiger Stunden die beiden Topteams der Liga geschlagen zu haben. Der Coach will aber nicht euphorisch werden: „Letzte Saison haben wir Atting und Düsseldorf daheim auch geschlagen und waren trotzdem in Abstiegsgefahr. Wir werden das jetzt kurz genießen, aber dann gilt es, auswärts nachzulegen.“

In der Tat kommen nun sechs Auswärtspartien in Folge auf die Beasts zu. Die erste am 30. Mai in Spaichingen beim aktuellen Tabellenführer, der allerdings schon vier Spiele mehr absolviert hat. Aktuell sind die Beasts das Team der Stunde, ohne Punktverlust belegen sie nun den 3. Platz. „Spaichingen wird sicher ein Schlüsselspiel. Wenn wir dort was holen könnten, hätten wir Rückenwind für die dann folgenden Auswärtsspiele. Doch die Badgers haben nicht umsonst 9:4 gegen Düsseldorf gewonnen und wir wissen, dass wir uns bei Ihnen immer sehr schwer getan haben“, weiß Müller um die Schwere der anstehenden Aufgabe.


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