Paukenschlag in der JahnhalleBreisgau Beasts

Die Beasts, die in der Vorwoche den Klassenerhalt gesichert hatten, waren gewillt, dem Gast aus Atting den möglichen Titelgewinn zu versalzen und selbst das anvisierte Saisonziel Platz fünf noch zu erreichen.
Doch zunächst begannen die Gäste wie die Feuerwehr und gingen bereits nach 42 Sekunden durch den pfeilschnellen Fabian Hillmeier in Führung. Dies ließ Böses ahnen, schließlich ging es für Atting darum, schon am Samstag die Meisterschaft in der 2. Bundesliga klarzumachen. Doch die Beasts stellten sich nach ein paar Minuten des Sammelns auf das Tempo der Gäste ein und nahmen nun die Zweikämpfe an und erspielten sich ihrerseits gute Chancen, von denen Raphael Diebold eine zum Ausgleich nutzen konnte. (5.) In der Folge handelten sich die Gastgeber mehrere Strafen ein, die die Niederbayern allerdings nicht zu Toren ummünzen konnten. Auch und vor Allem weil Keeper Heiko Hallmann einen sehr guten Tag erwischte. Und in der 17. Spielminute setzten die Beasts sogar noch einen drauf und sorgten in einer Unterzahl für zwei Shorthander! Erst feuerte Manuel Kunz ein Geschoss an Torwart Heitzer vorbei, ehe Issler nach feinem Zuspiel von Kinderknecht sogar das 3:1 erzielen konnte. Dies frustrierte die Gäste merklich, wodurch sich die Unkonzentriertheiten häuften, und auch eine kleine Rauferei zwischen Rothammer und Marco Schultis war die Folge davon.
Im zweiten Drittel zunächst das gleiche Bild: Atting rannte an, kleine Strafe gegen Tim Schultis, doch das Tor machten erneut die Beasts (Kinderknecht, 22.Min.). Immerhin traf Dünnbier per abgefälschtem Schuss doch noch in Überzahl zum 4:2-Anschluss für die Gäste (23.) Die passende Antwort hatte eine Minute später Luis Dischinger parat, der aus dem Gewühl heraus das 5:2 erzielte. Dass das Spiel noch einmal fast gekippt wäre, war dann auch ein Stück weit Schuld der Beasts, die bei einem Gerangel vor dem gegnerischen Tor zu lange den Faustkampf suchten (27.), was später drei Minuten Unterzahl zur Folge hatte. Und begünstigt durch Hallmanns einzigen Fehler beim 5:3 durch Bernhard bei 3 gegen 3 (28.) schnupperten die Wölfe noch einmal Morgenluft. Im Powerplay traf dann auch noch Tkocz zum 5:4 und noch immer waren knapp drei Minuten Unterzahl zu überstehen. Aber natürlich trafen die Beasts auch in dieser Situation durch Issler zum 6:4 (30.) für die Freiburger. Es folgte eine Phase, in der Atting sich zwar mehrfach in der Freiburger Hälfte festsetzen konnte, allerdings entweder an Hallmann scheiterte, der besonders mit einer Glanztat das 5:6 durch Wolf verhinderte, oder gegen die gut stehenden Beasts kein Mittel für klare Chancen fanden. Die Beasts hatten ihrerseits zwar auch vereinzelte Kontergelegenheiten, doch so blieb es beim 6:4, mit dem es dann auch in die Kabine ging.
Auch das Schlussdrittel begannen die Gäste mit ordentlich Druck, doch sogleich hatte Christian Böcherer mit dem 7:4 den Gästen wieder den Wind aus den Segeln genommen (41.) Zwar verkürzten die Attinger durch Tim Bernhard nochmals auf 5:7 aus Sicht der Gäste, doch das Duo Kinderknecht/Issler belohnte sich mit dem 8:5 in der 52. Minute. Danach spielten die Beasts die Uhr clever runter, auch wenn Rothammer mit einem direkt verwandelten Freistoß nochmal ein wenig für Spannung sorgte (59.), ließen die Hausherren nichts mehr anbrennen.
Coach Dirk Müller war nach der Partie deshalb auch mehr als zufrieden: „Atting ist als verdienter Tabellenführer hierhergekommen, aber wir haben gezeigt, dass wir durchaus in der Lage sind, jedes Team zu schlagen, wenn wir jeden Wechsel mit voller Leidenschaft annehmen. Und vier Unterzahltore in einem Spiel sind auch nicht jeden Tag zu bewundern, das haben wir schon richtig gut und effektiv gemacht.“ Der Attinger Coach Jürgen Amann war natürlich zerknirscht, auch wenn sein Team am folgenden Tag in Spaichingen den Titel perfekt machte: „Kritikpunkte gibt es heute nur zwei. Unsere schlechte Chancenauswertung und das Überzahlspiel. Aber wir haben gekämpft bis zum Schluss, Freiburg war heute einfach kaltschnäuziger.“ So musste die Meisterfeier auf den Sonntag verschoben werden, während sich die Beasts mit einem Sieg von den Zuschauern verabschieden konnten: „Am Ende kann man sagen, dass wir unser Saisonziel gerade so erreicht haben. Wir wissen aber auch, was möglich gewesen wäre, wenn wir solch leidenschaftliche Leistungen wie heute oder gegen Düsseldorf immer abgerufen hätten. Jetzt gehen wir aber mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause, was ja auch nicht schlecht ist“, so der Freiburger Trainer.
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