Patriots mit starker Vorstellung bei Europacup

Nur wenige Stunden nach dem Bundesligaspiel in Kaarst geschlafen, machte sich der Tross aus Assenheim um 5.30 Uhr auf den Weg. In der Vorrunde hatten es die Niddataler dabei gleich mit den Hausherren SHC Givisiez und dem dänischen Meister und späteren Cup-Gewinner Vesterbro Starz zu tun. Im ersten Spiel zeigte der kleine aber feine Kader der Patriots gleich, dass er bei seiner ersten Skaterhockey-Europacupteilnahme nicht als Punktelieferant angereist ist. 4:4 hieß es am Ende. Am Abend traf man dann auf die Vesterbro Starz, ein erfahrenes Team, welches sich unter den besten Teams Europas bereits über Jahre etabliert hat und schon zahlreiche internationale wie nationale Erfolge feiern konnte. Fünf Minuten vor Ende mit 1:4 zurückliegend, zeigten die Patriots erstmals bei dieser Veranstaltung Moral und Kampfgeist und konnten ein erneutes 4:4-Unentschieden feiern. Mit zwei Punkten waren die Hessen aufgrund der mehr geschossenen Tore auch Gruppensieger, denn auch Givisiez und Vesterbro trennten sich unentschieden 3:3.
In der Zwischenrunde waren dann die Borehamwood Crusders aus Großbritannien und El Diabolo Rödvre, Vizemeister aus Dänemark, die Gegner. Hochkonzentriert gingen die Patriots in ihr erstes Spiel gegen die Briten und setzten sich Eindrucksvoll mit 3:1 durch. Mit diesem Sieg war auch die Qualifikation für das Viertelfinale bereits in trockenen Tüchern. Im zweiten Zwischenrundenspiel gegen die Dänen hielt man die Konzentration dennoch hoch und gewann recht kontrollierend mit 5:3. Es folgte das Viertelfinale. Gegner war der deutsche Vizemeister, die Duisburg Ducks. Die Patriots versuchten alles, doch die Strapazen der letzten Tage mit dem zusätzlichen Bundesligaspiel am Donnerstag und die daraus resultierende späte Anreise zeigte bei dem kleinen Kader von zehn Feldspielern seine Auswirkungen. Duisburg, mit dreieinhalb Sturmreihen angereist, wirkte dagegen gerade in der zweiten Hälfte wacher und siegte am Ende zwar knapp, aber verdient mit 4:3.
Jeder glaubte nun, dass dieses harte Wochenende bei den Patriots seinen Tribut zahlen würde, doch am Sonntag in der Runde um Platz fünf bis acht trauten zahlreiche Fachleute aufgrund des erneut vorbildlichen Auftretens der Niddataler ihren Augen nicht. Den noch amtierenden Europacup-Sieger Essen, der seinerseits gegen Hallamshire im Viertelfinale das Nachsehen hatte, demontierte man in der ersten Hälfte mit 5:0 und die Patriots sahen schon wie der sichere Sieger aus. Doch Essen kam zurück. Beim Zwischenstand von 5:4 sollte jedoch Jan Barta, der mit insgesamt zehn Treffern erfolgreichster Patriots-Spieler dieses Turniers war, mit seinem Überzahltor zum 6:4 die Vorentscheidung zu Gunsten der Wetterauer bescheren. Am Ende gewann man mit 6:5 und Stand im Finale um Platz 5.
Gegner in diesem Spiel war der Deutsche Meister TV Augsburg. Augsburg seinerseits verlor das Viertelfinale Sekunden vor dem Ende unglücklich gegen Givisiez mit 1:2 und schaffte den Einzug in dieses Spiel mit einem ungefährdeten Sieg gegen den Zwischenrundengegner der Patriots aus Borehamwood. Die Niddataler liefen konditionell auf der letzten Rille erneut stand man einem Team gegenüber, welches über nahezu doppelt so viel Spieler verfügt. Doch der unbändige Siegeswille der Niddataler brachte ein 3:3 nach der regulären Spielzeit. Weitere fünf Minuten Verlängerung sollte die Entscheidung bringen, doch auch hier spielten die Patriots taktisch hervorragend und machten gerade Topstürmer Lukas Fettinger auf Augsburger Seite die Räume eng. Das Penaltyschießen musste über Sieg und Niederlage entscheiden. Ein im gesamten Turnier hervorragender Ingo Schwarz im Tor machte die kleine Überraschung perfekt. Nach verwandelten Penaltys von Jan Niklas Pietsch, Jan Barta und Marco Forster wurden die Rhein-Main Patriots bei ihrem ersten internationalen Auftritt auf dieser Bühne beeindruckender Fünfter.
„Es war eine herausragende kämpferische Leistung im gesamten Turnier. Ich kann nur riesig stolz auf meine Jungs sein. Mit nur zehn Feldspielern angereist ist die Bilanz von vier Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage bei der internationalen Premiere mehr als beachtlich. Wir haben in diesem Turnier den deutschen Meister und den letztjährigen Europacup Sieger geschlagen auch gegen den neuen Europacup Sieger spielten wir unentschieden. Was will man mehr“, so Trainer Patric Pfannmüller. Eine weitere Bestätigung ist die Tatsache, dass der Patriot Jan Barta mit einen zehn Treffern zu den drei erfolgreichsten Torschützen des Turniers zählt. Und das die Patriots neben dem Europacup-Sieger Vesterbro, der sich im Finale gegen Duisburg mit 5:4 nach Verlängerung durchsetzte, die einzigen Mannschaft mit nur einer Niederlage in diesem Turnier waren.
Abschlussplatzierung:
1. Vesterbro Starz
2. Duisburg Ducks
3. Hallamshire Hornets
4. SHC Givisiez
5. IVA Rhein-Main Patriots
6. TV Augsburg
7. Rockets Essen
8. Borehamwood Crusaders
9. Irish Moose Linz
10. El Diablo Rödovre
11. SHC La Baroche
12. Red Dragons Altenberg