Oliver Derigs schwer veletzt
Chiefs unterliegen Angstgegner KölnEinen teuer erkauften Sieg fuhren die Uedesheim Chiefs am Sonntag gegen den Aufsteiger Schwabmünchen Mammuts in der 1. Skaterhockey-Bundesliga Süd ein. Der 12:5 (5:2, 1:2, 6:1)-Sieg wurde überschattet von einer Verletzung von Stammkeeper Olli Derigs, der den Chiefs nun einige Wochen fehlen wird.
Kapitän Marcel Mörsch traf gleich in der ersten Minute zum 1:0. Danach waren die Chiefs zwar leicht spielbestimmend, konnten sich aber keine großen Vorteile gegen gleichwertige Gäste aus Bayern erspielen. Folgerichtig fiel der 1:1 Ausgleich in der achten Minute. Danach hatten die Chiefs eine Unterzahl zu überstehen, an dessen Ende die erneute Uedesheimer Führung zu Buche stand. Alex Merczak kam von der Strafbank zurück auf’s Feld, bekam die Kugel und spielte mustergültig Paddy Komor frei, der zum 2:1 traf (13.). Die Antwort auf diesen Treffer ließ jedoch nicht lange auf sich warten, in der 15. Spielminute konnten die Mammuts das 2:2 erzielen und die Partie wieder offen gestalten. Doch drei Uedesheimer Treffer binnen drei Minuten stellten kurz darauf die Weichen auf Sieg: Gleich zweimal konnte Benny Handrich ein Zuspiel seines Bruders Marcel nutzen, um die Chiefs mit 4:2 in Front zu schiessen (18., 19.). Und als kurz vor dem Ertönen der Pausensirene Marcel Mörsch ein Solo zum 5:2 abschloss (20.), war für viele Fans der Drops schon gelutscht.
Im zweiten Drittel war die Partie dann wieder relativ ausgeglichen. Die Mammuts versuchten, wieder ins Spiel zu finden, blieben aber zu oft an der vielbeinigen Uedesheimer Defensive hängen. Vorne ließen es die Chiefs nun etwas ruhiger angehen und konnten zunächst keinen weiteren Treffer nachlegen. Dafür wurde der Kader der Chiefs in der 28. Minute weiter ausgedünnt. Sebastian Klerings, ein Heißsporn vergangener Spielzeiten, der seine Nerven zuletzt allerdings immer im Griff hatte, konnte sich nicht beherrschen, eine Entscheidung der Unparteiischen gleich zweimal nacheinander in Frage zu stellen und sah unmittelbar nach der gelben Karte auch gleich gelb-rot. Neben den noch verbleibenden Restminuten dieser Partie hat Klerings nun auch im nächsten Heimspiel gegen Bräunlingen „frei“. Unbeeindruckt davon konnte kurz darauf Benny Handrich den erneut stark aufspielenden Paddy Komor in Szene setzen, der zum 6:2 einnetzte (31.).
Wenig später musste das Spiel im „Chiefs-Garden“ für rund 45 Minuten unterbrochen werden, weil sich Keeper Olli Derigs während einer Rettungsaktion folgenschwer verletzte. Es lief die 36. Spielminute, die Chiefs agierten in Unterzahl. Derigs rutschte im Spagat vor seinem Tor herum und es kam zu einem unabsichtlichen Zusammenprall mit einem Gegenspieler, der Derigs von der hinteren, ungeschützten Seite erwischte. Der schmächtige, aber gut durchtrainierte Keeper blieb daraufhin auf dem Bauch liegen und konnte sich nicht bzw. nur noch unter größten Schmerzen bewegen. An ein Aufrichten oder ähnliches war nicht zu denken, und so wurde der Krankenwagen angefordert. Doch auch mit professioneller Unterstützung war Derigs nicht vom Feld zu transportieren, jede Bewegung schmerzte zu sehr. Ein zufällig im Publikum befindlicher Arzt sowie der später eintreffende Notarzt konnten Derigs dann mit einigen Schmerzmitteln zumindest transportfähig machen und der Sonntagabend endete für den Punktgaranten der letzten Spiele im Neusser Lukas-Krankenhaus.
Das Spiel musste nun fortgeführt werden, und unverhofft kam jetzt Backup Thomas Nilgen zu seinen ersten Bundesligaminuten. Zwar kam Schwabmünchen auf 4:6 heran, doch Nilgen war nun warm geschossen. „Wir mussten die vielen Schüsse der Gäste um jeden Preis verhindern. Der eine oder andere rutscht da immer mal durch, also musste das im Keim erstickt werden“, erklärte Mario Gundlach. Und der Plan ging auf. So kam Uedesheim zu sechs weiteren Toren durch Benny Handrich (2), Marcel Handrich, Marcel Mörsch, Patrick Komor und Partick Kalinowski.
Die nächste Partie der Chiefs findet am 24. Juni im heimischen „Chiefs.Garden“ gegen die Hot Dogs Bräunlingen statt. Bully ist wie gehabt um 16 Uhr. Ob Olli Derigs dann wieder mitwirken kann, ist ungewiss. Wie sich in ausgedehnten Untersuchungen herausstellte, war dem Keeper auf dem Spielfeld das Hüftgelenk herausgesprungen. Dies war der Hauptgrund für die Transportunfähigkeit. Für die mittelfristige Genesung schwerwiegender sind die diversen Muskelfaserrisse, die Derigs nun im Oberschenkel plagen und für mindestens rund vier Wochen vom Sport ausschließen.