Nur ein Tor fehlte zur 1. Bundesliga

Der HC Merdingen musste sich in Bernhardswald knapp geschlagen geben. (Foto: HC Merdingen)Der HC Merdingen musste sich in Bernhardswald knapp geschlagen geben. (Foto: HC Merdingen)
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Doch der Reihe nach. Am Freitagabend wurden zwei Befürchtungen Gewissheit, Silvan Graf und Markus Suttner, zwei Stützen des HCM-Kaders, mussten Grippe bedingt absagen, Samstag dann auch noch Nachwuchsstürmer Marc Petermann wegen privaten Verpflichtungen. So fuhren statt der geplanten drei Reihen nur neun Feldspieler Richtung Bayern.

Bernhardswald, auf Grund ihres Platzes mit einem extremen Heimvorteil ausgestattet, legte los wie die Feuerwehr. Bereits in der ersten Minute schnürten sie die Panther regelrecht ein, so traf Hofmeister aus dem Gewusel vorm Tor schon nach 64 Sekunden zum 1:0. Merdingen schlug postwendend zurück, in der dritten Minute hämmerte Robert Peleikis den Ball von der Mittellinie in den Winkel. Das Spiel entwickelte sich zu dem was es sein sollte: Ein Aufstiegskrimi. Kurz vor der ersten Pause traf Kevin Bitsch  zum 2:1 für den HCM. Bernhardswald schien sichtlich beeindruckt von dem forschen auftreten der Tuniberger im ersten Spielabschnitt.

47 Sekunden Tiefschlaf in der Merdinger Hintermannschaft, verhalfen dann aber zum Drehen der Partie, Brandt und Franzuski nutzen diesen gnadenlos aus, 3:2 für die Bayern (25.). Der HCM fing sich aber wieder sehr schnell, die Partie kippte erneut, Linsenmeier und Peleikis sorgten für das 4:3 für Merdingen. Marcel Brandt glich aber noch vor der Pause zum 4:4 in Überzahl aus.

Ein Tor fehlte also vor den letzten 20 Min der Saison um die Verlängerung zu erzwingen. Voll motiviert ging man in eben diese und wurde kalt erwischt. Nach 15 Sekunden prallte ein Schuss von der Mittellinie unglücklich von der Bande wieder vor das HCM-Tor und Brandt schob den Ball ins leere Netz ein. In der 45.Spielminute folgte eine Schlüsselszene: Nikolas Linsenmeier wird unfair in die Bande gecheckt, doch anstatt 2 min für die Bayern, gaben die sonst sehr souverän leitenden Unparteiischen 10 Disziplinarstrafe für den Merdinger, auf nach fragen wieso, gab es von dem Referee keinen Kommentar. Zwei Tore hinten, ohne ihren an diesem Tag besten Stürmer schien die Lage aussichtslos, doch die Tuniberger kämpften und erzwangen das 5:5, Torschütze erneut der bärenstarke Verteidiger Robert Peleikis in Überzahl (57.). Es blieben also noch 3 min für ein Tor, ein Tor das über den Ausgang der ganzen Saison entscheiden würde. Alles anrennen, den Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Platz nehmen, kämpfen um jeden Quadratzentimeter Fläche, all dies führte nicht zum Erfolg. Fünf Sekunden vor dem Ende segelte ein Befreiungsschlag ins verwaiste Merdinger Gehäuse zum 6:5-Endstand für Bernhardswald.

„Ich denke es waren zwei tolle Spiele auf hohem Niveau, die dem Namen Relegation alle Ehre machen. Bernhardswald hat sich den Aufstieg über die ganze Saison gesehen sicherlich verdient, wenn es auch gut zu unseren Gunsten hätte kippen können, Glückwunsch noch mal nach Bayern. Wenn ich sehe, dass unsere Mannschaft am Sonntag im Schnitt 19 Jahre alt war, schaue ich frohen Mutes nach vorne. Ziel nächstes Jahr ist ganz klar der Aufstieg in die 1.Bundesliga“, resümierte HCM-Trainer Thomas Rutkowski.


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