Nasenbären erkämpfen Punkt gegen den Meister

Da war mehr drinDa war mehr drin
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Orte mit –burg am Ende scheinen den Rostocker Nasenbären in der Skaterhockey-Bundesliga Nord zu liegen. Dies bewahrheitete sich auch im Spiel gegen den amtierenden Deutschen Meister, die Duisburg Ducks. Am Ende stand es 5:5 (1:4, 1:1, 3:0) vor rund 100 Zuschauern. Dabei sah der Meister bereits nach dem ersten Drittel wie der sichere Sieger aus, doch die Nasenbären fanden besonders im Schlussabschnitt zurück ins Spiel. Dort kassierten die Ruhrpottenten zu viele Strafzeiten und die Nasenbären schafften drei Treffer in Überzahl.

Völlig unerwartet kamen die Nasenbären zum ersten Treffer der Partie: Nasenbär-Kapitän Paul Paepke gewann in der vierten Spielminute das Bully, der Ball kam zu Christian Herrmann, der kompromisslos von der Mittellinie abzog. Gästegoalie Lars Tannhof machtlos. Doch die Führung sollte nicht lange halten, die Duisburger drehten gewaltig auf. Nationalspieler Christian Sohlmann, der seine Sperre wegen seines Wechsels von Essen zurück zu seinem Heimatverein abgesessen hatte, besorgte den Ausgleich (6.). Die Ducks entschieden fast jedes Bully für sich und kamen durch gute Kombinationen schnell vor das Tor der Hausherren. Der Topscorer der Ducks, Kevin Wilson, setzte sich wunderschön über links durch und bediente den mitgelaufenen Dominik Müller mustergültig, der keine Mühe hatte den Ball zur erstmaligen Führung der Ducks im Gehäuse von Felix Thomas unterzubringen. Das Rostocker Tor stand jetzt unter Dauerbeschuss, doch Keeper Felix Thomas verhinderte schlimmeres. Heiko Wilken war aus dem Spiel heraus für die Ducks erfolgreich. (17.). Auch aus ihren ersten Überzahlspiel schlugen die Ducks Kapital. James Trevena-Brown musste wegen Behinderung für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Gäste kamen schnell in die Powerplay-Formation und Dominik Müller schlug zum zweiten Mal an diesem Abend zu (19.). Es sah wie in der Vorwoche nach einer hohen Niederlage für die Nasenbären aus. Gegen Bissendorfer Panther lagen die Nasenbären ebenfalls mit 0:3 nach dem ersten Drittel zurück. Am Ende verlor man mit 5:11.

Im zweiten Spielabschnitt verordneten die Schiedsrichter Laux/Marquardt den Ducks einige Zwangspausen auf der Strafbank. Die dritte Strafzeit gegen Kevin Wilson wegen Unerlaubten Körperangriffs nutze Toni Walther um auf 2:4 zu verkürzen. Sein Schuss prallte unglücklich vom Rücken von Lars Tanbhof ab und ging ins Netz (29.). Doch die Ducks waren vom Anschlusstreffer völlig unbeeindruckt. Ducks-Kapitän Sascha Wilson schnappte sich die Kugel. An der Mittellinie angekommen packte er einen Hammer aus. Der Ball zischte unhaltbar am Rostocker Goalie vorbei. Der alte Abstand war wieder hergestellt. Zwei weitere Überzahlsituationen konnten die Nasenbären nicht nutzen, weil der Meister sehr gutes Penalty-Killing spielte.

Mit zwei wuchtigen Schlagschüssen in Überzahl zu Beginn des Schlussdrittels brachte Christian Herrmann die Hausherren auf 4:5 heran (43., 45.). Die Zuschauer merkten das noch was ging und feuerten ihr Team begeisternd an. Toni Walther musste in der 49. Spielminute wegen Stockschlag vom Feld. Die große Chance für den Meister den Sack endgültig zuzumachen. Doch die Unterzahlexperten der Nasenbären wussten dies zu verhindern. Dann musste Gordon Kindler für die Ducks das Feld wegen Haken verlassen (58.). Nun hatten die Nasenbären die Chance, doch noch einen Punkt an der Ostsee zu halten. Der Ball lief schön durch die Rostocker Überzahlformation. Christian Herrmann legte sich den Ball zurecht und wollte abziehen, doch dann der überraschende Pass auf Jürgen Brümmer. Jürgen Brümmer fackelte nicht lange und zog von rechts ab auf die Kiste. Goalie Lars Tannhof sah den Schuss zu spät und war geschlagen. Nur noch 55 Sekunden waren auf der Uhr. Beide Teams kamen noch zu Chancen, doch am Ende hieß es 5:5.

Ducks-Kapitän Sascha Wilson war sichtlich bedient auf der Pressekonferenz: „Heute hat es am unbedingten Siegeswillen des einen oder anderen Akteurs gefehlt.“ Ducks-Coach und Bundestrainer Manfred Schmitz bemängelte, dass sein Team zu viele Strafzeiten genommen hat. Er lobte zugleich die kämpferische Einstellung der Gastgeber. „Wir befinden uns gerade im Umbruch, ich versuche viele junge Spieler in unser Spiel einzubauen“, so Schmitz weiter.

Nasenbär-Spielertrainer Christian Ciupka war sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Christian Herrmann und Felix Thomas waren heute die Matchwinner für uns. Meine Mannschaft hat heute ihr gesamtes Potenzial abgerufen.“

Tore: 1:0 (03:27) Christian Herrmann (Paul Paepke), 1:1 (05:58) Christian Sohlmann (Patrick Schmitz), 1:2 (09:04) Dominik Müller (Kevin Wilson), 1:3 (16:24) Heiko Wilken (Markus Bak), 1:4 (18:30) Dominik Müller (Gordon Kindler) PP, 2:4 (28:02) Toni Walther (Alexander Thiel) PP, 2:5 (28:52) Sascha Wilson (Sebastian Schneider), 3:5 (42:05) Christian Herrmann (James Trevena-Brown) PP, 4:5 (44:15) Christian Herrmann (Christian Ciupka) PP, 5:5 (59:05) Jürgen Brümmer (Christian Herrmann) PP. Strafen: Nasenbären10, Ducks 18. (lb)