Moskitos stechen den TVA im Penaltyschießen aus

Es war nicht unbedingt ein hochklassiges Viertelfinalspiel, aber an Spannung und Dramatik hatte die erste Partie zwischen dem TV Augsburg und den Moskitos Essen einiges zu bieten. Der TVA musste sich am Ende mit 7:8 (1:1, 0:2, 3:1, 3:3) nach Penaltyschießen geschlagen geben und steht kommenden Samstag in Essen bereits unter Zugzwang. Schon in den Anfangsminuten agierten die Mannen um Kapitän Tom Markovic ein ums andere mal zu überhastet, der 1:0-Führungstreffer durch Lukas Fettinger (13.) sorgte zwischenzeitlich für Ruhe. Doch nachdem man in Überzahl zweimal nur den Pfosten traf und nach einem kapitalen Stellungsfehler den Ausgleichstreffer hinnehmen musste, ging es trotz Feldvorteilen für die Hausherren mit einem 1:1-Remis in die Kabine.
Die ersatzgeschwächt angetretenen Gäste verteidigten im zweiten Drittel überaus clever, selten stellten die meist zaghaft vorgetragenen TVA-Angriffe die Abwehr der Moskitos ernsthaft auf die Probe. Außerdem hielt René Hippler, was zu halten war, und gab seinem Team den nötigen Rückhalt. Auf der anderen Seite ließen zwar auch die Augsburger Verteidiger nur verhältnismäßig wenig zu, Essen ging mit seinen Chancen aber wesentlich ökonomischer um, so dass die 3:1-Gästeführung nach dem zweiten Drittel in Ordnung ging.
Auch im Schlussabschnitt konnten die Bayern ihre Nervosität niemals komplett ablegen, agierten nun aber wesentlich zwingender. Ein Gegentor musste man zwar noch hinnehmen, doch Kapitän Markovic und Maximilian Nies hatten die Mannschaft auf 3:4 herangebracht, ehe man 93 Sekunden vor Schluss den Torhüter vom Feld nahm. Wenige Augenblicke später tauchte Lukas Fettinger völlig frei vor Hippler auf und ließ diesem mit einem strammen Schuss in den Winkel keine Chance, so dass es beim Spielstand von 4:4 in die Verlängerung ging.
Obwohl auch hier Essen zunächst jubeln durfte, bewegte sich der TVA nun spielerisch auf einem besseren Niveau und trieb Angriff um Angriff auf das Moskitos-Gehäuse. Maximilian Nies traf zum 5:5, Fettinger in Überzahl und erneut M. Nies schossen eine 7:5-Führung heraus. Doch danach, es waren noch sechs Minuten zu spielen, zeigte sich wieder der große Unterschied zwischen den beiden Mannschaften, während sich die Augsburger zu sehr von ihren Emotionen leiten ließen, spielten die Mosktios trotz des Rückstands ganz ruhig weiter. Zwar verpasste der auffällig agierende Fettinger drei Minuten vor Schluss die endgültige Entscheidung nur um Haaresbreite, doch dann fing man sich zwei völlig überflüssige Gegentreffer ein, so dass ein Penaltyschießen die Entscheidung bringen musste.
Dieses begann auf Augsburger Seite mit einem Torwartwechsel, für Schenk kam Manuela Hirschbeck ins Tor und die einzige Frau der 1. Bundesliga konnte gleich den ersten Penalty entschärfen. Doch Schiedsrichter Balom ließ diesen Schuss wiederholen und zog damit den Ärger der Augsburger Bank auf sich. Diesmal war Hirschbeck nur zweiter Sieger und die erbosten Zuschauer hatten den letzten Treffer des Abends gesehen, denn keiner der verbleibenden neun Schützen konnte den Ball im Tor unterbringen, so dass die Moskitos mit 8:7 gewannen und die Serie am kommenden Samstag in Essen beenden können.
„Wir konnten von dem was wir uns heute vorgenommen haben, nur wenig in die Tat umsetzen, waren übernervös und haben viele Fehler gemacht. Mit Wille und Einsatz konnten wir vieles wettmachen, deshalb es schon schade ist, dass es am Ende so knapp nicht gereicht hat. Essen hat aber sicher nicht unverdient gewonnen, in Punkto Cleverness und Kaltschnäuzigkeit war uns der Gegner einfach überlegen“, so das Fazit von TVA-Trainer Christian Keller.