Kaarst brachte Köln erste Heimniederlage seit Juni 2008 bei
Gelungener Einstieg in die neue Saison
Was für ein
Wochenende für die Crash Eagles Kaarst in der
Skaterhockey-Bundesliga. Erst gewannen die Adler gegen die Breigau
Beasts mit 11:8 – und dann setzte sich Kaarst beim Deutschen
Meister HC Köln-West mit 7:5 durch und brachte den Domstädtern
damit die erste Heimniederlage seit dem 1. Juni 2008 bei.
60 Minuten Kampf,
Einsatz, konsequente Umsetzung der taktischen Vorgaben und natürlich
das berühmte Quäntchen Glück in einigen Situationen.
Außerdem hatte Keeper Philipp Inger seine Pannentore vom
Vorabend abgehakt und sich mental neu aufgestellt und einen tollen
Job gemacht. Er ließ die Kölner Torjäger verzweifeln.
Zunächst sah es
nach einer klaren Angelegenheit für den Deutschen Meister aus.
Nach fünf Minuten nutzte René Müller in Überzahl
einen einstudierten Spielzug zum 1:0. Gleiches glückte auf der
anderen Seite aber auch Pascal Mackenstein, als er in der achten
Minute die letzten Sekunden einer Kaarster Überzahl zum
Torerfolg nutzte. 1:1. Die Adler blieben am Mann und kämpften
wie die Löwen. Ganz besonders konnten die Kreise der Weisheit
Brüder eingeengt und die gewaltigen Schlagschüsse von Kai
Esser geblockt werden oder ein mutiger Verteidiger warf sich
dazwischen. Den Rest erledigte Philipp Inger. So endete nach sehr
langen Monaten mal wieder ein erstes Drittel nicht mit einer Führung
der Kölner Gastgeber.
Kaarst wurde sogar
mutiger, nahm den Schlagabtausch an und spielte munter mit. In der
24. Minute war es zum ersten Mal soweit. Marco Hellwig versenkte
einen Schlagschuss in der 25. Minute, als er bei einer erneuten
Überzahlsituation einen Pass vom Kapitän Michael Geiß
eiskalt verwandelte. Das war die letzte ausgesprochene Strafzeit für
Köln, danach musste Kaarst einige Male richtig zittern. Im Spiel
4 gegen 4 waren die Eagles immer einen Schritt schneller und
engagierter. Köln wollte mit Routine und feinem Passspiel
glänzen, was aber heute misslang. In zwei aufeinander folgenden
Strafzeiten liefen sich die drei Kaarster die Lunge aus, stellten
sich geschickt in den Weg und erneut hielt Keeper Inger die
Mannschaft im Spiel. Viel Applaus aus der Kaarster Fanecke. Noch
größer war der Jubel, als in der 33. Minute Kapitän
Michael Geiß erneut traf. 1:3 stand es nach gutem Zuspiel von
Hendrik Benken. Kaarst war im Rausch, Köln konsterniert. Erst
kurz vor der zweiten Drittelpause markierte Köln den
Anschlusstreffer zum 2:3.
Kaarst wurde mit
stehenden Ovationen noch einmal in die Kabinen verabschiedet. Zurück
kam eine weiterhin heiße Mannschaft. Einen Dämpfer
erhielten die Adler nach 2 Minuten. Robin Weisheit brachte sein Team
zurück ins Spiel und verwandelte eine Vorlage von René
Müller zum 3:3. Im letzten Drittel wurden trotz engagiertem
Spiel auf beiden Seiten keine Strafzeiten mehr ausgesprochen, was für
die Fairness beider Mannschaften spricht. Das Spiel ging rauf und
runter und Coach Arndt Kons musste viele Anweisungen aufs Feld
brüllen, damit die Mannschaft im Angriffswirbel der Kölner
die Übersicht behielt. In der 50. Minute ging Köln noch
einmal in Führung. Alexander Stupp netzte ein und das 4:3 war
nun standesgemäß. Nahm das Schicksal seinen Lauf? Nein,
nicht mehr in diesen Wochen. Kaarst legte keine 60 Sekunden später
nach und per Flachschuss in die rechte Torwartecke glich Dominik
Winter zum 4:4 aus. Diese Antwort hatten die Kölner nicht
erwartet. Damit nicht genug. Im 60 Sekunden Takt erhöhte Kaarst
sogar auf 4:6. In der 52. Minute verwandelte Marco Hellwig einen
energischen Vorstoß von Bastian Dietrich, der auf den freien
Hellwig passte. Durch denselben Arbeitseinsatz erkämpfte Hendrik
Benken den sechsten Treffer, als er sich über das halbe Feld
durchtankte. Fünf Minuten später legte Luca Linde für
Michael Geiß vor, der Kaarst mit 7:4 in Führung brachte.
Noch 150 Sekunden waren zu spielen. Anfeuerungsrufe und
Durchhalteparolen von der Tribüne begleiteten die letzten
kraftvollen Aktionen. Erst 17 Sekunden vor Schluss konnte erneut
Alexander Stupp eine winzige Unachtsamkeit der Deckung nutzen zum
Endstand nutzen.
Die Tore beim
Vortagessieg gegen Freiburg erzielten Michael Geiß (3), Sascha
Drehmann, Marco Hellwig (je 2), Lars Neuhausen, Jannik Marke, Luca
Linde und David Walczok.