Hohe Niederlage im Sauerland

(Foto: Crash Eagles Kaarst)(Foto: Crash Eagles Kaarst)
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Die Ereignisse vor dem Spiel kam man gut und gerne unter Pech, Pannen und Pleiten abhaken. So mussten vor dem Spiel noch kurzfristig England Import Scott Clark aus familiären Gründen absagen und die Spieler Marc-André Otten und noch 30 Minuten vor der Abfahrt Pascal Mackenstein aus gesundheitlichen Gründen. Dafür sprang Benjamin Braun kurzfristig ein, um den Kader noch halbwegs mit knapp drei Reihen aufzufüllen. Während der Anreise ins Sauerland blieb das Auto des Trainers Jan Opial auf der Autobahn liegen. Glücklicherweise konnte noch organisiert werden, dass ihn Mentalcoach Klaus Regnault aufnehmen konnte und die Spieler Thorben Heitmüller und David Walczok kamen ebenfalls durch eine Autopanne bedingt unmittelbar vor der Aufwärmphase in Iserlohn an. Denkbar ungünstige Voraussetzungen für eine gescheite Vorbereitung auf ein wichtiges Spiel.

Im Tor stand heute zum letzten Mal Justin Schrörs, der von einem längeren Aufenthalt in Kanada zurückkam. Er wurde auch gleich von den Iserlohner Stürmern warm geschossen und erhielt keine Luft zur Erholung. In den Minuten sieben, acht und neun fielen drei Treffer für den Gastgeber. Bei jeder Szene ließen die Eagles Reihen Schüsse aus der Halbdistanz oder aus der zweiten Reihe ungehindert zu, sodass sowohl die Hintermannschaft als auch der Torhüter überrascht wurden. Jetzt erst fingen sich die Eagles wieder und versuchten, den Anschluss zu halten. Selbst in einer schwierigen 2:4-Unterzahlsituation kämpften sie erfolgreich und bäumten sich gegen einen eventuellen vierten Treffer auf. Kaum war diese Drangperiode überstanden, musste der erste Samurai auf die Strafbank. Nach knapp zwei Minuten war endlich deren Keeper überwunden. Ein Schuss, der hinter das Tor ging, sprang halbhoch ins Feld zurück und geistesgegenwärtig netzte Thimo Dietrich den Ball aus der Luft zum 1:3-Anschlusstreffer ein. Weitere Torchancen wurden vom heute sehr gut aufgelegten Hendrik Sirringhaus zunichtegemacht. Pause.

Nach einer Minute musste ein Eagles-Spieler auf die Strafbank, die konsequent von den Gastgebern genutzt wurde. Nachdem sich Justin Schrörs gefühlten zehn Schüssen aus allen Lagen erwehren konnte, reichte ein kühler Pass aus der Ecke vor das Tor, um nur noch die Schlägerspitze hinhalten zu müssen. 4:1 nach 22 Minuten. Kaarst antwortete prompt. Das heute in den ersten beiden Dritteln gut aufeinander abgestimmte Stürmerduo Christian Perlitz und Thimo Dietrich kombinierte über mehrere Stationen gekonnt, ehe Dietrich den Torhüter noch als letztes Bollwerk halbhoch überwinden konnte. 4:2 nach 23 Minuten. Danach folgte ein rasantes Spiel nahezu auf Augenhöhe. Kaarst hatte viele Torchancen, die aber Sirringhaus alle abfing. Auf der Gegenseite stand Schrörs auch im Brennpunkt. Jetzt hatte er seine stärkste Phase und strahlte Ruhe und Erfahrung aus, die der Mannschaft weiterhalf. Dennoch konnten sich in der 33. Minute die Eagles dem fünften Iserlohner Treffer nicht mehr erwehren. Erneut entschied eine Unterzahlsituation über den Spielstand. 5:2 nach 33 Minuten. So ging es in die Pause, da auf beiden Seiten zwar der Strafraum oft lichterloh brannte, aber abgefälschte Bälle ins Leere gingen oder Beute der Torhüter wurden.

Das letzte Drittel und letztendlich das Spiel war nach 14 Sekunden entschieden. Ein von der Bande zurückrollender Ball wurde blitzschnell von Routinier Pascal Poerschke über die Linie geschoben, ehe sich die Abwehr und der Torhüter umdrehen konnten. Insgesamt muss man festhalten, dass die Gastgeber viel häufiger gekonnt mit ihrer Bande Spielzüge aufbauten und fast immer schneller reagierten als die Eagles. Auch war deren Kampfgeist und Siegeswille noch einen Tick weiter ausgeprägt. Das demonstrierten sie eindeutig in den noch restlichen 19 Spielminuten. Die Treffer sieben bis zwölf fielen im Drei-Minuten-Takt und die Köpfe der Eagles schleiften von Minute zu Minute tiefer über den Boden. Es war Roy Lindner vergönnt in der 57. Minute noch einmal den Keeper der Samurais zum zwischenzeitlichen 11:3 zu überwinden. Ein präzises Zuspiel von Benjamin Hanke verwandelte er schlussendlich.

Das Ergebnis fiel zu hoch aus. Zwar war Iserlohn als Gastgeber immer feldüberlegen, dennoch erarbeiteten sich die Adler ein gutes Dutzend glasklarer Tormöglichkeiten, die aber ein überragender Keeper vereitelte. So ließ am Ende die Moral nach und ein zweistelliges Ergebnis stand auf der Anzeigetafel.


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