Glückliches 7:7-Unentschieden zwischen Lüdenscheid und Kaarst

Lüdenscheid ging nur einmal in Führung und zwar nach sechs Minuten zum 1:0. Patrick Folkert hatte nach einem gewonnenen Bully blitzschnell reagiert und aufs Tor gezielt. Eagles Keeper Dario Khazaei ließ sich überraschen und fischte den Ball aus dem Tor. Kaarst war aber nicht geschockt und marschierte weiter nach vorne. Kaum drei Minuten später kombinierten Luca Linde und Jannik Marke wie in alten Juniorentagen und Marke glich aus. Lüdenscheid leistete sich in der elften Minute gleich zwei Strafen unmittelbar hintereinander. Christian Perlitz übernahm die Verantwortung für den entscheidenden Schuss. Er netzte von der Seite bereits acht Sekunden später zur erstmaligen Kaarster Führung ein. Kaarst ließ nicht locker und verwandelte durch einen zweiten Flachschuss von Jonas Dietrich zur 3:1-Führung. Danach sah es nach einer klaren Angelegenheit für die Gäste aus. In der 16. Minute legte David Walczok nach. Er stocherte den Ball im Getümmel ins Tor und die Gelb-Schwarzen lagen mit 4:1 vorne. Dummerweise leisteten sich auch zwei Kaarster kurz vor Schluss zwei Fouls, sodass bei Lüdenscheid Hoffnung aufkam. Prompt netzte Mikka Jüske zum 2:4-Anschlusstreffer ein.
Nach der Pause versuchte Lüdenscheid Druck zu machen. Kaarst verteidigte in Unterzahl tapfer und mit Glück und Geschick. Dennoch konnte Lüdenscheid in der 26. Minute den dritten Treffer landen. Der dreifache Torschütze Robin Lücke schlug zum ersten Mal zu. Kurz danach landeten wieder zwei Kaarster in der Kühlbox. Wieder ackerten die beiden Feldspieler nebst Torhüter unermüdlich und ließen nichts anbrennen. Dennoch gelang Robin Lücke der überraschende Ausgleich zum 4:4. So stand es nach 34 Minuten unentschieden und Lüdenscheid marschierte nach vorne. Da hatten die Gastgeber aber nicht Jannik Marke auf der Rechnung. Erneut tankte er sich nach einer präzisen Flanke von Luca Linde durch und vernaschte den Torhüter. 4:5 (36.). So ging es in die letzte Pause.
Kaarst kam engagierter aus der Kabine heraus und erhöhte auf 6:4 in der 43. Minute durch Christian Perlitz. Dann öffneten beide Teams ihre Marschrouten. Offene Visiere und Kampf um jeden Zentimeter Boden prägten die letzten Minuten. Kaarst war glücklicher und schaffte in der 53. Minute die 7:4-Führung durch Luca Linde. Er hatte sich fantastisch durchgetankt und selbst einen verlorenen Ball wieder erobert und letztendlich eingenetzt. Kaum war der Jubel verklungen, zuckte das Kaarster Netz schon wieder. Robin Lücke verkürzte auf 5:7 in derselben Spielminute. Es ging munter weiter. Die Stimmung stieg an so wie die Hitze der Gemüter. Da bekamen die beiden Unparteiischen ihre Mühe, den Überblick zu behalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die clevereren Eishockeycracks der Lüdenscheider bestimmten die letzten 5 Minuten. Erst zauberte Jiri Svejda einen Pass mit dem Rücken zum Tor ins Netz der Kaarster zum viel umjubelten 6:7-Anschluss. Danach kam neben aufopferungsvollem Kampf auch so manche Fallsucht hinzu. Aller Protest der Kaarster nutze nichts. Die Gäste konnten sogar durch Jiri Svejda in der 58. Minute ausgleichen. Damit es noch einwenig spannender wurde, setzten die Unparteiischen Michael Geiß in den letzten beiden Minuten auf die Strafbank. In diesen 120 Sekunden wird sich der Gästecoach Carsten Lang geärgert haben, dass sein Team nicht in Führung ging. Da hatte wohl der Hockeygott ein Einsehen mit Kaarst und beließ es nach viel Einsatz beim 7:7-Unentschieden.
Kaarsts Trainer Jan Opial und Eagles Vorsitzender Wolfgang Dietrich mussten sich nach dem Abpfiff gegenseitig einen Maulkorb verpassen. Er wäre sonst teuer geworden. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Die Lage hat sich durch den verpassten Sieg nicht verbessert. Kaarst bleibt mit Lüdenscheid Schlusslicht. Parallel gewannen die Düsseldorf Rams gegen Krefeld und liegen nun mit fünf Punkten zwei Punkte vor den heutigen Kontrahenten.