Gelungener Einstieg in Liga zweiCrash Eagles Kaarst
Davon war bei Abreise noch nicht auszugehen. Das gesamte Auftreten der Mannschaft überraschte jedoch die mitgereisten Fans. Bereits nach 30 Sekunden klingelte es im Tor der Mendener Gastgeber. Ein schneller Konter vorgetragen durch den Neuzugang Kevin Stein, ein präziser Pass auf den heutigen Kapitän Marc-André Otten und es stand 1:0 aus Kaarster Sicht. Menden versuchte sich schnell wieder ins Spiel zu bringen. Dazu wurden manchmal die Körpereinsätze speziell an den Banden übertrieben. Ein Pfiff der insgesamt gut leitenden Schiedsrichter hatte hier hin und wieder gefehlt. Kaarst ließ sich aber davon nicht anstecken uns spulte seine taktischen Vorgaben ab. Erfreuliches Ergebnis dieser Momente waren zwei weitere schnelle Treffer. In der 6. Minute sah Christian Perlitz die entscheidende Lücke zwischen Torhüter und Pfosten und eine Minute später legte der zweite Neuzugang Luca Brünemann zum 3:0 nach. Dann kehrte Ruhe auf Mendener Seite ein. Kaarst hatte das Spiel im Griff. Im Kaarster Tor stand mit Philipp Inger ein sehr reaktionsschneller Keeper. Glück gehört auch dazu. Ein Pfostenschuss und auch zwei-, dreimal das Unvermögen der Mendener Stürmer freistehend den Ball über die Linie zu befördern. So ging es in die Pause.
Dass sich dann eine Minute später das Spiel schon entscheiden würde, hatte man nicht vorhersehen können. Ein harter Angriff gegen Pascal Mackenstein wurde mit einer Fünf-Minuten-Strafe völlig zu Recht geahndet. Danach begannen die tollen fünf Minuten der schwarz-gelben Truppe aus dem Rheinland. Keine 5 Sekunden waren vergangen, als Christian Perlitz erneut präzise aufs Tor schlenzte und zum 4:0 traf. Nun kam der Hallensprecher mit der Ansage der kommenden Torschützen kaum noch nach. In derselben Spielminute (22.) vollendete der dritte Neuzugang David Frerix eine gelungene Kombination zum 5:0. Weitere zehn Sekunden später machte es ihm Roy Lindner nach. (6:0). Nach 90 Sekunden Nichtangriffspakt legte Assistent Michael Geiß doch wieder nach. (7:0). Nicht genug damit. Zwei Treffer innerhalb von 60 Sekunden erhöhten das Resultat auf ein schwindelerregendes 9:0. Erneut Luca Brünemann (25.) sowie Roy Lindner (26.) waren dafür verantwortlich. Alles wunderschön herausgespielte Kombinationen und stets variantenreich. Selten sah man in letzter Zeit ein solches Überzahlspiel der Kaarster. Einen gelungenen Einstand feierte dann noch abschließend David Frerix mit seinem zweiten und heutigen 10. Treffer (26.), der ihm nach alter Tradition einiges mannschaftsintern kosten wird.
Die Stadionuhr zeigte 25:28 und es stand 10:0. Die Zuschauer rieben sich die Augen. Menden lief mit hängend Köpfen übers Feld und Kaarst kombinierte weiter, allerdings auch nicht mehr mit allerletzter Konsequenz. Nachdem sich auch mal zur Abwechslung zwei Kaarster in die Kühlbox setzten, schlugen die angeschlagenen Mambas zu. In der 32. und 33. Minute verkürzten Philipp Sommer und Marcel Aderhold auf 10:2. Die zuerst ausgesprochene 10 Minuten Strafe gegen Michael Geiß war allerdings kurios. Er hob den auf den Boden gefallenen Schläger seines Torhüters auf und reichte ihm diesen Schläger. Das bedeutete, dass er für ein paar Hundertstelsekunden zwei Schläger in seinen beiden Händen hielt. Strafe: unkorrekte Spielerausrüstung = 2 Schläger! Diese Regel muss sich jemand ausgedacht haben, der keiner Hilfsorganisation angehört. Erwähnenswert waren dann noch die dollen 5 Minuten beider Parteien. In der 38. Minute wurde ein harter Check eines Mendener Verteidigers gefahren. Aus dieser Situation entstand ein Gerangel mehrerer Spieler auf beiden Seiten. Die Schiedsrichter notierten am Ende je zwei Fünf-Minuten-Strafen für beide Teams. So wurden recht übersichtlich – Zwei gegen Zwei – die letzten Minuten in diesem Drittel gespielt, aber ohne Folgen.
Kaarst war im letzten Abschnitt jederzeit Herr der Lage und kam zu weiteren Chancen. Menden hatte mit der Zeit aufgegeben. Das verriet die Körpersprache und die Chancenverwertung. So kamen die Kaarster noch zu zwei weiteren Toren. Roy Lindner setzte sich mit seinem 3. Treffer die heutige Torjägerkrone auf (48.) und Tim Dohmen kam auch noch zu einem Glückserlebnis. In der 55. Minute verwandelte er seinen Alleingang zum Endstand von 12:2.
Coach Markus Krawinkel war mit dem Auftreten der Jungs sehr zufrieden: „Jeder hielt sich an seine taktischen Vorgaben. Wir waren schnell und im Defensivverhalten besser als die Gastgeber. So konnten wir immer wieder schnell den Ball erobern und unsere Kombinationen aufziehen. Überzahl und Unterzahl gefielen mir auch sehr“. Recht hat er. Es ist nichts hinzuzufügen.
Nun folgen drei Heimspiele gegen Krefeld II, Berlin und Kassel. Durch diesen Sieg dürften die Kaarster doch die Favoritenrolle zugeschrieben bekommen. Mal sehen, wie sie damit leben können.