Gegner gesucht
Chiefs unterliegen Angstgegner KölnEssen oder Bissendorf? So lautet die spannende Frage vor dem letzten Spiel der Uedesheim
Chiefs in der regulären Saison, das am Samstag, 29. September, um 16 Uhr ausgerechnet beim
Deutschen Meister und aktuellem Tabellenführer der 1. Bundesliga Süd, dem HC
Köln-West, stattfindet.
Können die Chiefs beim Meister einen Punkt entführen oder gar gewinnen, sichert man den 2.
Tabellenplatz und trifft in der ersten Play-off-Runde mit Heimrecht auf die Moskitos aus Essen.
Gibt es eine Niederlage in Köln, können sich die Düsseldorf Rams mit einem Endspurt noch vor
die Chiefs schieben und dann würde man die Play-offs beim Angstgegner in Bissendorf
beginnen.
Die Statistik spricht vor dem Spiel klar für die Domstädter, die in der Vergangenheit jedes
Heimspiel gegen die Chiefs gewinnen konnten, und die vor Monatsfrist auch mit 6:4 im
„Chiefs-Garden“ die Oberhand behalten konnten. Hier hatten sich die Chiefs zwar lange und
heftig gegen die Niederlage gewehrt, mussten am Ende jedoch nach einigen individuellen
Fehlern und auch bedingt durch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle den Kölnern verdient
die Punkte überlassen.
Die personellen Probleme haben sich seitdem allerdings kaum entspannt, sondern sind noch
gravierender geworden. „Wir haben im Moment einfach die Seuche“, kommentiert Trainer Peter
Schrills den aktuellen Stand seines Lazaretts. Die beiden Langzeitverletzten Bastian Remer und
Sebastian Klerings fallen auch weiter auf unbestimmte Zeit aus und könnten bei gutem
Heilungsverlauf wenn überhaupt frühestens zur 2. Play-off-Runde im November wieder eine
Option sein.
Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen wird Benny Handrich, der wie zuletzt auch mit einer
Knöchelverletzung ausfällt. Bis zum Beginn der Play-offs könnte Handrich allerdings wieder fit
werden. Ein dickes Fragezeichen steht zudem auch hinter Marcel Mörsch, der sich im Rahmen
der Europameisterschaft am vergangenen Wochenende eine Knieverletzung zugezogen hat
und in dieser Woche noch nicht trainieren konnte. Schrills zum Gesundheitszustand seines
Kapitäns: „Das Knie ist schon zwei Mal punktiert worden, es sieht nicht gut aus.“
Problematisch sind die Ausfälle nicht nur für die Spiele, sondern auch für den Trainingsbetrieb.
Schrills: „Wir haben noch nie so trainieren können, wie wir dann am Wochenende gespielt
haben. Neben den Verletzungen haben wir auch einige Schichtarbeiter dabei, das ist alles nicht
grade förderlich um sich gut einzuspielen.“
Um seinen Plan mit drei Reihen auch in Köln umsetzen zu können, wird erneut Markus Joosten
aus der zweiten Mannschaft nachrücken. Er spielte vor zwei Wochen in Kollnau stark und
konnte sich dort auch in die Torschützenliste eintragen. Gleiches gilt für Christoph Clement, den
die Chiefs im Vorfeld der Partie in Kollnau neu verpflichtet haben. Clement kommt ursprünglich
vom Eishockey, wird den Chiefs aber für den Rest des Jahres und auch in der neuen Saison
zur Verfügung stehen. „Ein guter Junge, den ich schon lange kenne“, so Schrills zum neuen
Mann aus Düsseldorf. Nur für den Fall, dass es bei Mörsch nicht mehr reichen sollte bis
Samstag oder sich ein weiterer Spieler im Abschlusstraining verletzen sollte, wird ein weiterer
Akteur aus der 2. Mannschaft oder dem Juniorenteam nachrücken.
Das beide Teams auch individuell stark besetzt sind, zeigt ein Blick auf die Scorerwertung.
Jeweils fünf Akteure sind hier unter den Top-20 zu finden. Die Kölner haben in Kai Esser (2.
Platz / 37 Tore / 16 Assists / 53 Punkte) und David Weisheit (5. / 21 / 21 / 42) ihre besten
Scorer, die Chiefs sind besonders durch Marcel Handrich (8. / 27 / 11 / 38) und Marcel Mörsch
(12. / 19 / 12 / 31) gut vertreten.
Während es für die Kölner am Samstag ein lockeres Schaulaufen werden dürfte, was bei der
spielstarken Mannschaft nicht unbedingt ein Vorteil für die Chiefs ist, haben die Chiefs in ihrem
letzten Saisonspiel schon regelrechte Play-off-Atmosphäre. „Sicherlich ist Köln der klare
Favorit“, so Schrills, „aber wir werden uns mit allen Mitteln wehren und alles versuchen, um den
einen Punkt, den wir schon so oft liegen gelassen haben, zu holen.“