Fünf Dragons im Blickfeld der Nationalmannschaft ! Top-Spiel in Uedesheim

Damit hatte selbst REV-Trainer Stefan Gehrig nicht
gerechnet: „Dass gleich fünf Spieler zum Lehrgang eingeladen werden, hätte ich
nicht gedacht. Es ist aber auch ein verdienter Lohn für die Leistung unserer
Spieler“. Die Verteidiger Michael Häfele, Dennis Werner und Sören Winkelmann,
sowie Stürmer Philipp Rosenstihl und Torhüter Martin Friedrich werden am 29.
Juli zum Sichtungslehrgang der Nationalmannschaft in Kaarst reisen.
Dabei steht mit dem 20-jährigen Michael Häfele der
Top-Spieler der Dragons auch in diesem Jahr wieder vorläufigen deutschen
Aufgebot für die Europameisterschaften Mitte Oktober in Lugano (Schweiz). Er
feierte schon im vergangenen Jahr seine Premiere in der deutschen
Nationalmannschaft, mit der bei der EM in Kaarst auch gleich den Titel gewann.
„Das war ein riesen Erlebnis und eine tolle Erfahrung“, so Häfele, der auch in
diesem Jahr wieder beste Chancen auf einen Stammplatz im EM-Kader hat. Stefan
Gehrig: „Michael hat schon bei der EM in Kaarst überzeugt, aber er kann immer
noch besser werden. Spieler mit seinen läuferischen und technischen Fähigkeiten
gibt es nicht viele in Deutschland“. Diese Qualitäten stellte Häfele auch in
der diesjährigen Bundesliga-Saison unter Beweis: Mit 31 Scorerpunkten aus 12
Spielen steht er aktuell auf Platz drei der Scorer-Liste der Süd-Gruppe, und
ist damit der punktbeste Verteidiger.
Um einen Platz im erweiterten Kader kämpfen dagegen Dennis
Werner, Sören Winkelmann, Philipp Rosenstihl und Martin Friedrich. Torhüter
Martin Friedrich (21) stand bereits im vergangenen Jahr im erweiterten Kader
der Nationalmannschaft. Gleich mit vier anderen Torhütern streitet er sich um
den Platz hinter Thomas Hein und Mario Säß, die im EM-Kader vorläufig gesetzt
sind. „Martin hat auch dieses Jahr wieder gezeigt was er kann, aber er muss
noch härter an seiner Konstanz arbeiten“, so Gehrig. Im Jahr 2003 stand
Friedrich im Stammkader der Junioren-Nationalmannschaft und konnte dabei
internationale Erfahrung sammeln.
Auch REV-Verteidiger Dennis Werner (21) stand damals im
Junioren-Kader, nun bekommt er erstmals seine Chance im Herren-Bereich. Mit
Michael Häfele bildet er bei den Dragons die nominell erste
Verteidigungs-Reihe. Seine besondere Stärke ist sein ungemein harter
Schlagschuss, mit dem er in dieser Saison bereits neun Tore erzielte.
Ebenfalls in der Verteidigung spielt Sören Winkelmann
(21). Zu Beginn der Saison spielte er sich mit einigen starken Auftritten in
den Vordergrund und erkämpfte sich immer mehr Spielzeit bei den Dragons. „Er
hat einen unglaublichen Ehrgeiz und ist immer wieder für ein Tor gut“,
beschreibt Stefan Gehrig den baumlangen Verteidiger: „Seine Nominierung sollte
aber auch einigen unserer nicht nominierten Spieler Mut machen, die ähnliche
Fähigkeiten wie Sören besitzen“.
Als einziger Dragons-Stürmer reist Philip Rosenstihl (25)
nach Düsseldorf. Zusammen mit Frederic Keck (beide 16 Scorerpunkte) ist er der
punktbeste Stürmer der Dragons. Unter den Augen von Bundestrainer Manfred
Schmitz gelang ihm beim 11:6-Sieg der Dragons in Düsseldorf ein Gala-Auftritt
mit unglaublichen acht Scorerpunkten. Rosenstihl besitzt einen präzisen
Handgelenkschuss, den die Dragons vor allem im Powerplay als Geheimwaffe
einsetzen.
REV-Trainer und Abteilungsleiter Stefan Gehrig sieht in
den Nominierungen vor allem das Resultat einer erfolgreichen Nachwuchsarbeit.
Außer Rosenstihl standen alle nominierten Spieler im dem Kader, mit dem die
Dragons in der Saison 2003 die deutsche Junioren-Meisterschaft nach Heilbronn
holten – mit Gehrig als Trainer. „Nach drei Jahren in der 1. Bundesliga haben
sie viel gelernt und Erfahrungen gesammelt“, so Gehrig: „die Leistungen unserer
Mannschaft in diesem Jahr sind der beste Beweis dafür“.
Bereits am kommenden Sonntag bestreiten die Dragons ihr nächstes Spiel
in der 1. Bundesliga Süd. Um 16 Uhr gastiert man dann bei den Üdesheim Chiefs,
die zusammen mit Köln, Duisburg und Hannover zu den heißesten Titelkandidaten
in dieser Saison gehören. Trotzdem reisen die Dragons nicht chancenlos nach
Nordrhein-Westfalen: Das Hinspiel gewannen die Dragons zuhause überraschend mit
8:6, im vergangenen Jahr gab es zudem einen deutlichen 7:3-Auswärtssieg.
„Üdesheim ist natürlich nach wie vor der klare Favorit, der Abstand ist aber
kleiner geworden“, so Gehrig. Nach einem eher verhaltenen Saisonstart zeigten
die Chiefs zuletzt, was wirklich in ihnen steckt. Erst am vergangenen
Wochenende entschieden die Chiefs das Derby gegen den HC Köln-West mit 7:6 für
sich und stehen nun in der Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung vor den
drittplatzierten Dragons auf Platz zwei. Spitzenreiter sind aktuell die
Düsseldorf Rams mit 21 Punkten aus 13 Spielen.
Martin Friedrich und Robert Sutanto