Europacup: Serie der Rockets ist gerissen

In der zweiten Hälfte brachte sich Essen dann selbst durch zahlreiche unnötige Strafzeiten aus dem Konzept und kassierte in Unterzahl zunächst den Anschlusstreffer und dann sogar den Ausgleich. Nun begann bei den Fans das große Zittern, denn trotz des Punktevorsprungs aus der Vorrunde war zum Erreichen des Viertelfinales Zählbares nötig.
Aber nach fünf Minuten der zweiten Hälfte hatte das Team sich wieder gefangen. Erneut Danny Albrecht besorgte die Führung und nun kämpfte das Team als Einheit. Alle Linzer Bemühungen scheiterten spätestens an Patrick Wegner, der seine Farben mit einigen hervorragenden Saves in Führung hielt. Als Danny Albrecht mit seinem vierten Treffer das 4:2 erzielte, schien alles gelaufen, doch Linzer Kampfgeist zum Anschlusstreffer und unnötige Strafen machten es nochmal spannend. Am Ende reichte es mit dem 4:3 aber zu zwei Punkten, die den sichere Einzug ins Viertelfinale bedeuteten.
Fraglich war nur, auf wen die Rockets dort treffen würden. Das musste im Mittagsspiel gegen die Vesterbro Starz entschieden werden. Bei einem Unentschieden oder Sieg warteten dort die Borehamwood Crusaders, bei einer Niederlage schon wieder die Hallamshire Hornets.
Die Starz sind eine spielstarke und eingespielte Mannschaft, die in den letzten Jahren immer in der europäischen Spitze mit dabei war und den Pokal auch schon zwei mal holen konnte. Gleich zu Beginn des Spiels nutzten die Rockets eine doppelte Überzahl nicht und kassierten statt dessen in der vierten Minute den Gegentreffer zum 0:1. Mit einem zugesprochenen Penalty scheiterte Danny Albrecht am starken dänischen Keeper, aber die Mannschaft gab jetzt richtig Gas. Dann doch der Ausgleich durch Christian Nieberle und gleich darauf das 2:1 durch Tobias Stöckhardt. Die Führung hielt bis kurz vor der Pause, als Oliver Sommer für die Starz ausgleichen konnte.
In der zweiten Hälfte ging es hin und her und Marvin Storb, der in diesem Spiel das Tor hüten durfte, konnte sich mehrfach auszeichnen. In einer Unterzahlsituation holte Damian Schneider einen weiteren Penalty heraus, der wiederum von Danny Albrecht nicht genutzt wurde. Die Mannschaft zeigte einen tollen Fight, allerdings sprang dabei nichts Zählbares heraus.
In der vorletzten Minute bestätigte sich wieder die alte Sportweisheit: "Wenn du die Tore nicht machst, macht sie irgendwann der Gegner." Beim Stand von 2:3 und noch 100 Sekunden auf der Uhr verließ Marvin Storb für einen weiteren Feldspieler sein Tor, doch auch das sollte nicht belohnt werden. Stattdessen erzielte Versterbro noch ein Empty-Net-Goal und damit den Gruppensieg. Für die Rockets war dies die erste Niederlage im elften Europacupspiel, beachtlich!
So hieß es also, im Viertelfinale wieder gegen die inzwischen gut bekannten Hallamshire Hornets antreten zu müssen. Es war wieder ein eng umkämpftes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Doch während die Rockets ihre seit Monaten andauernde Abschlussschwäche pflegten, gingen die Hornets in der 6. Minute durch einen abgefälschten Schuss in Führung und erzielten im Powerplay sogar das 0:2 (11. Minute). Unmittelbar vor dem Seitenwechsel dann der Anschlusstreffer durch Damian Schneider zum 1:2 Pausenstand.
In der zweiten Hälfte ging es dann hin und her und beide Torhüter hatten viel zu tun. Erst nach 10 Minuten der zweiten Hälfte schlug es wieder ein, leider im falschen Kasten. 1:3 stand es und Essen hatte jetzt für einige Minuten die Ordnung verloren. Das nutzten die Hornets zu einem Doppelschlag zum 1:5, der die Vorentscheidung brachte. Zwar konnten noch Tobias Stöckhardt zum 2:5 und Danny Albrecht zum 3:6 verkürzen, aber zu gewinnen war dieses Viertelfinale nicht mehr. Mit einer tollen Leistung verabschiedeten sich die Rockets aus dem Rennen um die Medaillen, jetzt geht es am Sonntag um die Plätze.