Erster Chiefs-Sieg gegen Augsburg seit 2006

Erster Chiefs-Sieg gegen Augsburg seit 2006Erster Chiefs-Sieg gegen Augsburg seit 2006
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Vom ersten Bully weg gingen die Chiefs hoch motiviert in die Partie und wollten die Niederlage aus der Vorwoche vergessen machen. Stephan Kreuzmann und Max Rejhon hatten bereits nach wenigen Sekunden jeweils die Führung auf dem Schläger, aber es dauerte bis zur dritten Minute, ehe die Fans erstmals jubeln durften. Jan-Philipp Priebsch war der Torschütze. Auch die erste Überzahl spielten die Chiefs stark und Stephan Kreuzmann schloss eine tolle Kombination mit dem 2:0 ab (7.). Die Gäste waren jedoch nicht nur angereist, weil das Wetter in Uedesheim so toll ist, sondern spielten auch ordentlich mit. Chiefs-Goalie Olli Derigs bekam auch viele Bälle aufs Tor, hielt seine Mannschaft aber immer wieder mit tollen Paraden im Spiel. Rejhon bezwang dann den in dieser Szene indisponierten Augsburger Goalie Schenk und stellte auf 3:0 (8.). Es folgte dann bereits im ersten Drittel die Vorentscheidung in dieser Partie. Beide Teams hatten jeweils einen Spieler auf der Strafbank sitzen und es wurde drei gegen drei gespielt. Derigs bekam dabei die Kugel auf die Kelle, sah vorne seinen Kapitän und löffelte ihm die Kugel zu. Marcel Mörsch war alleine in die Augsburger Hälfte und ließ sich nicht lange bitten – das 4:0 in der zwölften Minute. Eine Zeigerumdrehung später war erneut Stephan Kreuzmann zur Stelle und beim Stand von 5:0 nach nur 13 Minuten sah man schon einige verwunderte Blicke im „Chiefs Garden“. Doch es kam sogar noch besser. Die Chiefs ließen keinen Deut nach und erspielten sich weiter Chance um Chance. Zunächst ließ Christoph Clemens noch eine dicke Chance liegen, dann war aber Andri Salomonson zur Stelle und traf zum 6:0 (18.). Kurz danach hielt Derigs sogar gegen zwei Augsburger Gegenspieler seinen Kasten weiter sauber, bis es die Augsburger dann doch schafften, die Kugel im Uedesheimer Tor unter zu bringen. Dotterweich war das 6:1 in der  19. Minute vorbehalten. So ging es dann in die erste Pause.

Auch im zweiten Drittel blieb das Spiel munter. Augsburg versuchte es weiter, aber auch die Chiefs schalteten zunächst mal keinen Gang zurück. Robert Linke hatte einige gute Möglichkeiten, heute allerdings kein Schussglück. Clemens war der erste, der im Mittelabschnitt traf. Sein Treffer bedeutete das 7:1 für Uedesheim (29.). Nahezu postwendend stellte Nies den alten Abstand wieder her (7:2 / 31.). Kurios wurde es danach, als eine Strafe gegen die Gäste angezeigt war und Derigs zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Feld geeilt war. Die Chiefs passten sich die Kugel zu, welche dann irgendwann im eigenen – leeren – Tor landete. Korrekter Weise wurde dies allerdings nicht als Treffer für Augsburg gewertet. Besser machte es wenig später Mike Höfgen, der zum 8:2 einnetzte (37.). Unmittelbar vor der zweiten Unterbrechung hätte der Ex-Kaarster sogar noch einen nachlegen müssen, scheiterte allerdings denkbar knapp.

Auch im letzten Drittel, bei deutlichem Rückstand und mit bereits 100 Minuten Bundesligahockey in den Knochen an diesem Wochenende, gaben sich die Augsburger nicht auf. Sie brachten nun noch mehr Bälle aufs Uedesheimer Tor und beinahe folgerichtig machte sich das jetzt auch auf der Anzeigetafel bemerkbar. Gerstberger (8:3 / 44.) und Fettinger in Überzahl (8:4 / 47.) trafen und Derigs verhinderte bravourös weitere Gegentreffer. Vorne hatten die Chiefs ihr Schussglück etwas verloren, Kreuzmann, Linke und Salomonson ließen gute Chancen liegen. Der Niederländer scheiterte knapp mit einer Direktabnahme im Baseball-Stil. In einer hart aber zumeist fair geführten Partie verletzte sich Meikel Thürmann dann an der Schulter und konnte nicht mehr weitermachen. Kozlovsky nährte die Hoffnung des TVA, vielleicht doch noch was Zählbares mit nach Bayern zu nehmen, als er in der 51. Minute zum 8:5 traf. Die Chiefs bekamen jetzt aber keineswegs die große Flatter, sondern verdienten sich die Punkte jetzt durch harten Kampf. Rejhon machten mit dem 9:5 (58.) alles klar und damit den Deckel auf die Partie.

Chiefs-Coach Gerry Elesen zeigte sich nach der Partie sehr erleichtert: „Wir haben uns diesen Sieg mit einer tollen Leistung von der ersten bis zur letzten Minute verdient. Eine tolle Mannschaftsleistung!“ Wie nah Glück und Pech zusammen liegen, wurde am Sonntag klar. „Heute sind auch mal die Dinger reingegangen, die wir zuletzt immer vergeben haben.“ Aber auch für die kämpferische Leistung seiner Jungs hatte Elesen nur lobende Worte parat: „Alle Reihen haben super gekämpft. Keiner wollte für sich glänzen. Unsere Taktik ist heute super aufgegangen und wenn doch mal was durchkam, war Olli mit tollen Paraden zur Stelle.“ Zum Schluss schickte Elesen dann noch einen Gruß an die Konkurrenz: „Viele haben uns nach den Niederlagen gegen Freiburg und Kaarst schon abgeschrieben. Ich denke wir haben heute die echten Chiefs gesehen und wenn wir diese Leistung jetzt immer abrufen, können wir noch viel erreichen.“

Eine erneut ganz wichtige Partie bestreiten die Chiefs am 29. Mai zu Hause gegen den bärenstarken Aufsteiger Rhein-Main Patriots. Am kommenden Wochenende (20. bis 22. Mai) steigt zunächst mal der „Chiefs-Cup 2011“, zu dem sich die Chiefs ein Dutzend Mannschaften aus Europa eingeladen haben.