Ersatzgeschwächte Beasts haben Lehrgeld gezahlt
Kinderknecht-Festspiele in der JahnhalleZwei Niederlagen, 5:24 Tore, so lautet die ernüchternde Bilanz des vergangenen Wochenendes, die sich liest, als hätten die Freiburg Beasts nichts in der 1. Skaterhockey-Bundesliga verloren.
Samstag in Düsseldorf hatte sich die mit nur sieben Feldspielern angereiste Truppe sogar ausgerechnet, etwas Zählbares mitzunehmen. Genau hier lag wohl der Fehler, denn nach dem zweiten Gegentreffer versuchten die Gäste trotzdem noch mitzuspielen und machten damit das Toreschießen für die Rams noch leichter, kein Spieler inklusive Torhüter blieb Fehlerlos, nach dem ersten Drittel nahm Trainer Sedlak den bemitleidenswerten Müller aus dem Gehäuse, so dass sich Nico Hegewald in die Schießbude stellen durfte.
Einzig das Schlussdrittel ließ hoffen, auch weil die Hausherren deutlich bedächtiger zu Werke gingen. Tim Schultis konnte sich sogar noch seinen ersten Bundesligatreffer gutschreiben lassen, doch gerade den Grünschnäbeln des Teams flogen die Rams nur so um die Ohren. Mit einem 15:2 waren die Beasts am Ende sogar noch gut bedient, für den Sonntag ahnte man also das Schlimmste, denn von der Papierform her sollte Köln der größere Brocken sein.
Doch die Beasts hatten ihre Lektion gelernt, standen viel besser in der eigenen Zone und bereiteten den Gastgebern zunehmend Probleme, auch weil sich die Beasts durch zwei Treffer nicht von Ihrem Konzept abbringen ließen. Im Gegenteil, immer wieder konnten sie kleine Nadelstiche setzen, kamen durch den starken Kinderknecht, der wie z.B. Wilnauer oder Torhüter Müller im Vergleich zum Vortag nicht wiederzuerkennen war, im Powerplay zum Ausgleich.
So ging es fast schon sensationell mit 2:1 in den Mittelabschnitt, in dem die Beasts weiter sehr diszipliniert spielten und das Match bis zum Ende sehr ausgeglichen gestalten konnten, auch wenn die Gastgeber sicherlich 80 Prozent Ballbesitz verzeichnen konnten und das Freiburger Tor berannten wie Schnäppchenjäger die Kaufhäuser im Schlußverkauf. Doch entweder stand Müller im Weg oder der Pfosten half mit, dass es zur zweiten Sirene trotz aller Kölner Überlegenheit nur 5:3 stand. Kinderknecht und Dischinger hatten für die Beasts getroffen.
Für die tapferen Freiburger dauerte das Spiel einfach zehn Minuten zu lange, taten sich doch nun häufiger Lücken in der Freiburger Mauer auf, die die Kölner Stars um die Weisheit-Brüder und Shooter Kai Esser zu nutzen wussten.
Dass am Ende ein 9:3 zu Buche stand, war für Trainer Michael Sedlak nicht sonderlich wichtig: „Wir haben heute die richtige Antwort gegeben, auch wenn wir gerne gepunktet hätten, müssen wir nicht traurig sein. Die letzten zehn Minuten heute und die ersten vierzig am Samstag dürfen so nicht passieren, auch wenn wir so wenig Personal haben.“
In der Tat liefen die Beasts am Samstag ohne Grund ins offene Messer, was aber nüchtern betrachtet nicht allzu dramatisch ist: Die Punktebilanz der beiden Rheinland-Gastspiele in der letzten Spielzeit war ähnlich üppig, nämlich null. So bleibt den Beasts nur die Hoffnung auf einen erfolgreichen Druck auf den 'Reset'-Knopf, damit am Sonntag in Bräunlingen die ersten Punkte geholt werden können.