Endlich wieder ein AuftaktsiegUedesheim Chiefs

Endlich wieder ein AuftaktsiegEndlich wieder ein Auftaktsieg
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Gleich vom ersten Bully weg entwickelte sich eine schnelle und kampfbetonte Partie. Es gab kein Abtasten und keine Ruhepausen. Beide Teams gaben Vollgas, manchmal auch über die Grenzen des Erlaubten hinaus. So konnte Marco Hellwig in doppelter Überzahl die Führung erzielen (1:0 / 8.) und grade als die Panther wieder komplett waren, legte Benni Meschke das 2:0 nach (9.). Bereits in dieser frühen Phase musste Olli Derigs mehrfach sein Können unter Beweis stellen, dazu hatte er bei einem Lattentreffer einmal Glück. Die Gäste nutzten dann in Person von Köppl ihrerseits eine doppelte Überzahl zum Anschlusstreffer (2:1 / 15.) und gaben weiter Gas. Chiefs-Kapitän Marcel Mörsch musste kurz vom Feld, als er sich in einen Schuss warf und am Fuß getroffen wurde. Aber als er zurück war, boten ihm die Panther zu viel Raum und „from coast to coast“ marschierte Mörsch durch und schob die Kugel vorbei an Sellmann zum 3:1 in die Maschen (18.). Mit der Pausensirene war es erneut Derigs, der den Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine rettete.

Mit voller Power gingen beide Teams ins zweite Drittel. Die Gäste hatten mehr vom Spiel und drückten mit drei Reihen aufs Tempo. Sie hatten wirklich viele Chancen, aber die Chiefs schmissen sich in jeden Schuss, nahmen jeden Zweikampf an und wenn doch mal was durchkam, hielt Derigs seine Farben im Spiel. In Unterzahl war Derigs dann in Minute 27 machtlos, Hahnemann verkürzte auf 3:2. Nur zwei Minuten später glich Köppl das Spiel aus, und wer weiß was passiert wäre, wenn Sellmann nur Sekunden später nicht nur den Pfosten getroffen hätte. Die Chiefs fighteten weiter um jeden Meter und mussten dann auf Sebastian Schreiber verzichten, der den Ball ins Gesicht bekam und ins Krankenhaus musste. Für ihn kam Junior Max Hinrichs zu seinem ersten Spiel in der Beletáge, und der Junge spielte als ob er ein alter Hase wäre. Ohne Angst im Zweikampf fügte er sich nahtlos ein. Eine starke Aktion von Raphael Scheu brachte die Chiefs in Minute 36 auf die Siegerstraße. Auf der linken Seite brach Scheu durch, passte dann genau auf den Schläger von Mörsch, der wenig Probleme hatte zum 4:3 einzuschieben. Quasi im Gegenzug gab es Szenenapplaus für Hinrichs, als er sich mit vollem Einsatz in einem Miller-Hammer warf und die Kugel abblockte. Glück hatte Uedesheim, als Hahnemann kurz vor der Sirene das leere Tor nicht traf sondern zu hoch zielte.

Jetzt war natürlich die Frage, ob die Chiefs diese intensive Partie über 60 Minuten würden durchhalten können. Bissendorf begann wütend und mit viel Druck, aber die Chiefs starteten den Schlussabschnitt mit einer Doppelchance. Doch Marcel Patejdl und Hellwig zogen gegen Sellmann jeweils den Kürzeren. Die folgenden Minuten gehörten klar den Gästen. Aber der Uedesheimer Fight-Club und besonders Keeper Derigs hatten vehement etwas gegen den erneuten Ausgleich einzuwenden. Die Verzweiflung war den Gästen nach jeder Chance im Gesicht anzusehen. Meschke belohnte seine starke Leistung mit seinem zweiten Treffer zum 5:3 und stellte den Spielverlauf im letzten Drittel damit ein wenig auf den Kopf (44.). Doch die Uedesheimer Kräfte wollten einfach nicht schwinden. Nach wie vor nahm man jeden Zweikampf an, fuhr jeden Check zu Ende und hielt sich in der Schlussphase auch von der Strafbank fern. Lediglich Hellwigs vielumjubelter Treffer zum 6:3 (53.) schien die Hausherren ein wenig zu sehr in Sicherheit zu wiegen. Denn Hahnemann antwortete sofort (6:4 / 53.) und spätestens als Freitag kurz darauf auf 6:5 verkürzte (55.), ging das große Zittern wieder los. Die Panther wollten jetzt den Ausgleich, die Chiefs hauten die Kugel nur noch hinten raus und bereiteten sich auf den nächsten Angriff vor. Mit großer Leidenschaft und einem starken Keeper überstand man die nächsten Minuten schadlos und als Miller drei Minuten vor den Ende auf die Strafbank musste, war das noch immer nicht der sichere Sieg. Denn Bissendorf versuchte auch in Unterzahl weiter Druck zu machen, wurde aber von Mörsch bestraft. Er verspürte wenig Gegenwehr als er eine gute Minute vor dem Ende zum 7:5 einschoss. Danach nahmen die Gäste den Keeper vom Feld und Hellwig machte endgültig alles klar (8:5 / 60.).

Damit haben die Chiefs nach dem ersten Spiel – auch dank der neuen Drei-Punkte-Regelung – bereits nach dem ersten Spiel dreimal so viele Punkte wie in 2012 nach drei Spieltagen. Coach Wolfgang Hellwig war nach dem Spiel ebenso erleichtert wie stolz auf sein Team: „Eine Wahnsinnsleistung der Mannschaft, jeder hat alles für die Mannschaft gegeben und das muss unser Weg sein. So können wir auch eine so starke Mannschaft wie Bissendorf bezwingen. Und ich denke damit haben vor dem Spiel die Wenigsten gerechnet.“ Dass die Gäste nahezu doppelt so viele Torschüsse hatten wir die Chiefs (32:57), ist sicher nicht optimal, aber wie Co-Trainer Thomas Spinnen hinzufügte: „wir waren heute oft eiskalt vor dem Tor und haben die Dinger reingemacht.“ Was ja in der Vergangenheit auch nicht unbedingt immer eine Stärke der Chiefs war.

Ein Sonderlob hatte Hellwig dann noch für Max Hinrichs parat: „Alle haben super gespielt, ohne Ausnahme. Aber der Junge kam rein und hat sofort gespielt und gekämpft wie ein alter Hase. Ich glaube der geht heute stolz schlafen und das völlig zu Recht.“ Lange wird die Freude über den Sieg aber nicht anhalten, denn die kommende Aufgabe ist erneut nicht ohne. Am Samstag reisen die Chiefs nach Augsburg und treffen um 18 Uhr auf den Meister.


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