Eishockeyprofi Adrian Grygiel stürzt Kaarst mit sieben Toren vom ThronCrash Eagles Kaarst
Eishockeyprofi Adrian Grygiel stürzt Kaarst mit sieben Toren vom ThronWaren es die zu langen Maifeiern oder zu anstrengende Teilnahmen an Protestmärsche der Gewerkschaften oder einfach nur die Ehrfurcht vor dem Namen Adrian Grygiel? Die Eagles wirkten in den beiden ersten Dritteln merkwürdig gehemmt. Kein Spielfluss, Zerfahrenheit, keine Konzentration. Im Laufe der letzten Tage sickerte schon die Informationen durch, dass Grygiel wieder in der eisfreien Zeit für seine Bulldogs aufläuft. Dieser Freundschaftsdienst bescherte dem Tabellenletzten die ersten drei Punkte und den Eagles kostete es den ersten Platz. Kassel bezwang Berlin und liegt nun auf Platz 1.
Dabei fing es noch vergleichsmäßig gut an. Das eingespielte Duo Perlitz (Assist) / Thimo Dietrich (Torschütze) konnte in der neunten Minute den ersten Treffer landen. Wer 1:0 führt, der stets verliert, lautet ein altes Sportmotto. So auch diesmal. Nach diesem Treffer spielte nur noch Bockum bzw. Adrian Grygiel. Die Gäste marschierten so durch die Kaarster Reihen, wie es die Adler bisher bei ihren Gegnern praktiziert hatten. Nach Ende des ersten Drittels stand es nur 1:3 aus Sicht der Gastgeber. Grygiel hatte seine ersten beiden von sieben Toren erzielt. Marcel Pfänder glückte der dritte Treffer gegen Eagles Keeper Philipp Inger.
Das zweite Drittel kann man schlicht weg unter den Tisch fallen lassen, wenn da nicht die Show des Eishockeyprofis gewesen wäre. Nach einer kleinen Boxeinlage, spielten die Eagles in Unterzahl. Bockum, bzw. Grygiel waren gnädig. Sie erhöhten den Spielstand nur auf 1:4. In kompletter Besetzung lief es dann aber wieder wie geölt auf Bockumer Seite. Am Ende dieses Katastrophendrittels stand es sage und schreibe 2:8 für die Seidenstädter. Lediglich Verteidiger Michael Geiß netzte beim Stand von 7:1 in der 38. Minute zum 7:2 ein.
Pause. Kabinengespräche oder war es Gebrüll? Heraus kamen auf jeden Fall wachere Eagles. Nachdem man sich in der 42. Minute noch den 9. Gegentreffer eingefangen hatte, verkürzte erneut Michael Geiß auf 3:9 (45.) Die Antworten blieben nicht aus. Bum-bum Grygiel sowie Marcel Pfänder legten mit zwei Toren nach. 3:11 (47. / 49.) Dann schlug die Stunde der Adler. So wollte man sich nun auch nicht vom Publikum verabschieden. In Real Madrid Manier verkürzten sie minutenweise den klaren Vorsprung. In der 49. und 50. Minute schlugen David Frerix und Michael Geiß zu. 5:11. Der nun entfesselte Geiß legte noch einmal nach. 6:11 (50.) Von Minute 56:39 bis 59:44 erzielten die 5 verschiedene Eagles noch 5 Tore! Michael Geiß, Luca Brünemann, Etienne Renkewitz, Thimo Dietrich und Christian Perlitz waren dafür verantwortlich. 16 Sekunden hieß es zu überstehen, aus Sicht der Bockumer, die auf diesen Sturmlauf auch keine Antwort mehr hatten. Es blieb aber beim insgesamt verdienten Auswärtserfolg, dank zweier starker Drittel und dank Adrian Grygiel.
Da der Spielplan nunmehr den Adlern gleich das Rückspiel am Samstag in Bockum beschert, bleiben für diesen Kampf Eishockey gegen Skaterhockey nur drei Alternativen: Kreative Umstellung der Taktik. Warum nicht mal zwei Spieler abstellen für einen Security Einsatz gegen Grygiel. Eher außergewöhnlich. Schnelle Personalsuche nach einem Kaarster „Wayne Gretzky“. Eher unwahrscheinlich. Rückbesinnung auf gute Spiele in der Saison 2013, Respekt ja, aber Angst nein. Eher möglich.