Ein Samstagsausflug der besonderen Art: Fünf Dragons in Kaarst

Gleich fünf Dragons-Spieler und der frischgebackene
Co-Bundestrainer Stefan Gehrig brachen in zwei Autos auf zum Lehrgang der
Skaterhockey-Nationalmannschaft in Kaarst. In Kaarst angekommen, wurde es für
Verteidiger Michael Häfele gleich ernst. Um neun Uhr morgens bat Bundestrainer
Manfred Schmitz (Duisburg) den letztjährigen EM-Kader zum Fitness-Test auf den
Sportplatz. Mit dabei war auch Dragons-Torhüter Martin Friedrich, der als
Ersatzmann im ersten Lehrgang aushalf.
Dabei stellte „Manni“ Schmitz sein Team ausführlich auf
den Prüfstand: Liegestützen und Sit-Ups auf Zeit, Pendellauf, Stand-Weitsprung
und zu guter letzt noch der Cooper-Test standen auf dem Programm, ausführliche
Auswertung der Ergebnisse inklusive. Im Vergleich zu den insgesamt fast vierzig
weiteren Lehrgangsteilnehmern fiel keiner der Dragons ab – im Gegenteil: Im
Standweitsprung setzte Michael Häfele mit 2,72 m gar die Bestmarke. Den Sinn
des Tests erläuterte Bundestrainer Schmitz: „Beim Europapokal haben wir
gesehen, wie stark die Schweizer als Hauptkonkurrent in diesem Jahr geworden
ist. Da müssen wir auf allen Ebenen mitziehen“.
Für den EM-Kader, ließ Schmitz den Lehrgang dann auch mit
einem lockeren Training ausklingen. „Die Spieler aus dem letzten Jahr sind zu
99 Prozent gesetzt. Sie sind die besten Skaterhockey-Spieler in Deutschland.“,
so Co-Trainer Stefan Gehrig. Doch auch die Teilnehmer des zweiten Lehrgangs,
der am Mittag für den erweiterten Kader stattfand, können sich Hoffnungen auf
einen Platz im Kader für die EM machen, die in diesem Jahr im Oktober in Lugano
stattfindet. „Mindestens ein Torhüter und ein Stürmer werden nachrücken“, so
Schmitz. Grund dafür ist, dass mit Achim Hahn und Sebastian Muhs zwei
gestandene Spieler ihre internationalen Karrieren beendet haben. Außerdem ist
noch nicht sicher, ob der langjährige Top-Stürmer Markus Bak bis zur EM wieder
fit sein wird.
Um diese Plätze kämpften dann am Mittag auch vier Spieler
der Dragons. Vor allem auf die technischen und läuferischen Fähigkeiten legte
Schmitz bei den Übungen viel wert: „Bei den anspruchsvollen Übungen sieht man
gleich, wer welche Fähigkeiten hat.“, erläutert Gehrig: „Die Stocktechnik muss
bei dem enormen Tempo auf internationalem Niveau einfach sitzen“. Der eine oder
andere Spieler hatte dann auch Schwierigkeiten, was Gehrig aber nicht negativ
sieht: „Skaterhockey spielen können alle. Aber jetzt wissen die Spieler, woran
sie noch arbeiten müssen.“
Überhaupt hat Gehrig bei seinem ersten Einsatz als
Co-Trainer einen sehr positiven Eindruck von der Nationalmannschaft gewonnen:
„Das sind umgängliche Typen, die auch im Training voll bei der Sache sind.“ Bei
der EM in Lugano wird er seinen letzten Einsatz mit der
Junioren-Nationalmannschaft haben, die er in den letzten drei Jahren zusammen
mit Michael Klein (Köln) betreute. „Die Arbeit mit den Junioren und mit Michael
Klein hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, aber jetzt freue ich mich auf die
neue Herausforderung. Von Manfred Schmitz werde ich selbst auch noch einiges
lernen können“.
Mit vielen Erfahrungen im Gepäck, aber auch mit schlaffen Muskeln war
der Heilbronner Tross schließlich um 21 Uhr wieder zurück am Neckar. Am
nächsten Tag rief bereits der Alltag, und der endete mit einer 2:9-Schlappe in
Bräunlingen. Beweis genug, dass auch die Dragons trotz einer bislang tollen
Bundesliga-Saison nie auslernen.
Für hockeyweb berichten Robert Sutanto und Martin Friedrich (Pressesprecher der Dragons Heilbronn)