Ein Punkt zu wenig?
Da war mehr drin
Nach 60
Spielminuten und einem 6:6 (0:0, 4:3, 2:3)-Remis der Rostocker Nasenbären in
der Skaterhockey-Bundesliga gegen die Salt City Boars Lüneburg waren sich
sowohl die gut 100 Zuschauer auf den Rängen als auch die Aktiven beider Teams
nicht einig, ob man nun einen Punkt gewonnen, einen Zähler verloren oder ob man
sich schließlich nicht sogar leistungsgerecht unentschieden trennte.
Die Boars
begannen verhalten, wohingegen die Hausherren gleich versuchten, eine erste
Marke zu setzen. Nach einem torlosen ersten Drittel brachte Thomas Kamionka
(23.) die Lüneburger in Führung. Zunächst etwas konsterniert fingen sich die
Hausherren jedoch sogleich und konterten die Gäste-Führung mit nahezu unhaltbar
durch Martin Russnak (25.) abgefälschtem Schlagschuss von Alexander Thiel in
Überzahl zum 1:1-Ausgleich. Doch es blieb dabei, die torgefährlicheren Aktionen
gingen nun von den Lüneburgern aus, so auch keine zwei Minuten später. Nach
schönem Zuspiel von Marcus Krützfeld schob Daniel Ossowski (26.) zur erneuten
Führung für die Keiler ein. Die Nasenbären „arbeiteten“ Skaterhockey am
Samstagabend eher, als dass sie es spielten. Ausdruck dessen dann auch, dass
der 2:2-Ausgleich erst nach druckvollem Nachsetzen durch Christian Ciupka (27.)
den Weg ins Tor der Gäste fand. Treffer fielen nun fast im Minutentakt. Quasi
im Gegenzug behauptete die Gäste den Ball und Marcus Krützfeld spielte
Teamkollegen Robert Holler (30.) frei, der gekonnte per Rückhandschlenzer zum
2:3 verwandelte. Das Spiel war mittlerweile ein offener Schlagabtausch.
Mehrfach hatten die Hausherren den Ausgleich auf dem Schläger, doch es sollte
noch bis zur 37. Minute dauern, bis Christian Herrmann endlich zum 3:3 gleich
ziehen zu können. Als dann Alexander Thiels (40.) Direktabnahme nur wenige
Augenblicke vor dem Drittelende im Kasten der Gäste einschlug und die Nasenbären
mit 4:3 zum ersten Mal in dieser Begegnung führten, stand die Halle kopf und
man durfte auf ein spannendes Schlussdrittel hoffen.
Obwohl die
Warnowstädter nun auf zwei Reihen umstellten, waren zunächst die Gäste am
Drücker und Thomas Kamionka bediente „Slava“ Fritz, der hernach den
4:4-Ausgleich markieren konnte. Durch ihr druckvolles Forechecking erarbeiten
sich die Gäste nun erneut ein optisches Übergewicht und störten den Spielaufbau
der Hausherren nun empfindlich. Einer solchen Aktion entsprang dann auch das
4:5 für die Gäste, als individuelle Stellungsfehler der Nasenbären
ermöglichten, dass Neuzugang Patrick Folkert (46.) von Tim Hauck anspielt wurde
und dieser freistehend mit schöner Rückhand gegen Felix Thomas vollstreckte.
Die Mecklenburger verstanden diesen Weckruf und Alex Thiel (47.) egalisierte
die Führung der Boars mit seinem Schuss zum 5:5 erneut. Als dann Christian
Ciupka (52.) mit seinem zweiten Treffer die Nasenbären mit 6:5 in Front
brachte, neigte sich die Waagschale wieder zugunsten der Rostocker. Doch die
Herrlichkeit währte nur Sekunden – der Hallensprecher konnte kaum Torschützen
und Vorbereiter nennen, als die Salzstadtkeiler eiskalt konterten und wie ein
Stehaufmännchen zum 6:6 ausglichen.