Ein Punkt in Deggendorf

Mit einem 7:7 (4:1, 1:3, 2:3) kamen die Breisgau Beasts von der langen Reise ins ostbayerische Deggendorf zurück. Durch den Punktgewinn zog man an den spielfreien Badgers Spaichingen vorbei an die Tabellenspitze der 2. Skaterhockey-Bundesliga Süd.
40:16 Strafminuten, 5:1 und 7:4 geführt, man könnte meinen, die Beasts wären schon nach drei Spielen in alte Verhaltensmuster zurückgekehrt. Wer aber das Spiel am Samstag erlebt hat, wird mit Sicherheit festgestellt haben, dass die Beasts anno 2007 ein solches wohl noch verloren hätten und mit mehreren Platzverweisen bestraft worden wären.
Alles begann so, wie man sich das gewünscht hatte: Dem 0:1 nach 28 Sekunden, bei dem wohl nur Torschütze Bauer geistig schon auf dem Feld war, ließen Tobias Kunz und Andy Mauderer mit einem Doppelschlag in der 3. und 4. Minute die erstmalige Führung der Gäste folgen. Insgesamt waren die Beasts im ersten Drittel die klar überlegene Mannschaft, auch wenn die Deggendorf Pflanz mehr Schüsse zu Buche stehen hatten. Diese kamen in der Hauptsache zwischen der 9. und 15. Minute auf das Freiburger Gehäuse, in dieser Phase hatten die Gäste gleich drei Unterzahlspiele am Stück zu überstehen, dies sollte an diesem Abend nicht das letzte Mal geschehen sein. Doch das gute Penalty-Killing der Beasts und ein hellwacher Dirk Müller im Tor verhinderten den Ausgleich. Kaum wieder komplett, schnürten die Beasts die Bayern in ihrem Drittel ein, die logische Folge daraus die Treffer zum 3:1 durch Mauderer (16.) und zum 4:1 (17.) durch Perin.
Nach der ersten Pause kamen die Beasts wieder besser ins Spiel als die Gastgeber, und als in der 22. Minute Sebastian Weixler auf 5:1 erhöhte, schien der berühmte Sack schon fast zugeschnürt. Doch ab der 26. Minute ärgerten sich die Freiburger über viele Strafen, die gegen sie ausgesprochen wurden. Auf der großen Fläche im Deggendorfer Eisstadion war dieses permanente Powerplay natürlich ein immenser Vorteil für die Pflanz, die nun immer besser ins Spiel fanden. Und so war das 5:2 (26.), erneut durch Topscorer Stefan Bauer, freilich ein Powerplaytor. Nun musste ab und an auch ein Pflanz – Akteur auf die Strafbank, aber nicht ohne einen Freiburger. Eine weitere Unterzahlsituation überstanden die Beasts schadlos, dann durfte sich der Gastgeber sogar in 4:2-Überzahl versuchen, was kurz vor Ablauf der ersten Strafe das 5:3 bedeutete, Hutterer hatte getroffen (34.). Auch das 5:4 erzielte Bauer in Überzahl.
Zu Beginn des Schlussdrittels durften die Beasts dann auch wieder einmal mit vier Feldspielern auflaufen und waren sogleich die überlegene Mannschaft. Marvin Schlüter hatte auf rechts schön den Ball erkämpft und bediente Sven Gerig, der eiskalt vollstreckte (42.). In der Folge bekam Hutterer einen Penalty zugesprochen, obwohl er bei einem Alleingang zum Abschluss kam, Müller jedoch abwehren konnte. Den Strafschuss setzte Hutterer dann, an Müller vorbei, doch noch neben das Tor.
Weixlers 7:4 in der 46. Minute hätte wohl die Entscheidung bedeutet, jedoch nicht am Samstag. Philipp Perin bekam eine Strafe wegen Beinstellens und zwanzig Sekunden später gesellte sich Max Brückmann noch dazu. Er hatte Hutterer zwar gestört aber nicht verhindert, dass Hutterer zum Abschluss kam, Müller jedoch abwehren konnte. Den Strafschuss setzte Hutterer dann, an Müller vorbei, doch noch neben das Tor. Also wieder 4:2-Powerplay für die Pflanz. Jetzt machte sich bemerkbar, dass die Gäste einfach mit ihren Kräften am Ende waren, zu viel Substanz hatte das ständige Penaltykilling gekostet. Tobias Rittel durfte sich erst bei 4:2-, dann bei 4:3-Überzahl als Torschütze feiern lassen (47.+ 48.). Doch noch führte man 7:6. Es klingt wie Hohn, dass ausgerechnet in einem von zwei eigenen Powerplays der Beasts der Ausgleich fiel. Stefan Bauer hatte einen Fehler im Aufbau gnadenlos ausgenutzt und trocken verwandelt.