Dragons ziehen den Kürzeren

Am Sonntag gastierten die Dragons Heilbronn bei den Hot Chilis aus Kollnau. Dieses Spiel sollte Aufschluss darüber geben, welche von beiden Mannschaften noch ein Wort um den Aufstieg in die 1. Skaterhockey-Bundesliga mitreden kann. Am Ende behielten die Hausherren aus Kollnau mit 10:9 das bessere Ende für sich. Wie das Ergebnis schon andeutet, war das Spiel sehr ausgeglichen – und eigentlich wäre es auch mit 9:9 ausgegangen.
Die Dargons waren von Beginn an bedacht ihre letzte Möglichkeit im Aufstiegskampf zu nutzen. Bereits nach zwei Minuten erzielte Kapitän Frederic Keck nach einen feinen Pass von Andreas Grau das 1:0 für die Gäste. Keine Minute später erhöhte Lars Klähr dann sogar auf 2:0. Klähr stand dabei völlig allein vor dem Tor der Gäste und wurde von Carsten Jurk bedient. Noch in den ersten 10 Minuten erhöhte dann REV Topscorer Michael Häfele nach feiner Einzelleistung sogar auf 3:0. Den Dragons war aber trotz der schnellen Führung bewusst, dass dies in der kleinen Halle von Kollnau kein Ruhekissen sein sollte. Somit spielten die Mannen um Coach Gehrig weiter nach vorn. Dann kam aber so langsam das Problem der Dragons an diesem Nachmittag zum tragen. Denn wenn man in Kollnau gewinnen will, muss man von der Strafbank fern bleiben. Das der HC Kollnau für sein Überzahlspiel berüchtigt ist bewiesen die Hausherren dann auch gleich in einer solchen. Nachdem die Dragons ihre erste Unterzahl noch unbeschadet überstehen konnten, erzielten die Chilis mit Ihrer 2. Gelegenheit das 3:1. Nun drehten die Hausherren so richtig auf und schossen sich innerhalb von 5 Minuten eine 4:3-Führung heraus. Das dies die Dragons aber nicht schockte zeigte dann die letzte Minute des ersten Spielabschnitts. Als Kollnau schon geistlich in der Kabine schien, erzielte Alexander Weiss drei Sekunden vor dem Pausenpfiff das 4:4.
Die Gäste aus Heilbronn erwischten auch im zweiten Drittel den besseren Start. In der 25. Minute konnte Michel Uhlig sich vor dem Tor der Gäste durchsetzten und erzielte das 5:4 für Heilbronn. Doch auch diesmal fand Kollnau die richtige Antwort und erzielte wenig später den erneuten Ausgleich. Danach gab es wieder eine Strafe für Heilbronn und Kollnau nutzte erneut diese Überzahl zu einem Tor. Dabei liesen sie dem Gästetorhüter Rene Werner keine Chance. Dass Spiel wogte jetzt hin und her. Kurze Zeit später erzielte Michael Carl mit einem satten Schlagschuss das 6:6, doch auch diesmal währte der Jubel der Gäste nicht lang. Denn nach der nächsten Überzahlsituation für die Hausherren stand es 6:7. Diese Tore in eigener Unterzahl sollten den Dragons an diesem Abend leztendlich die Früchte des Erfolges kosten.
Nachdem in den ersten fünf Minuten des Schlussabschnitts nichts passierte, sollten es die letzten 15 Minuten in sich haben. Zunächst erhöhte Kollnau auf 8:6. Zehn Minuten vor dem Ende ersetzte Jan Bleil den erschöpften Rene Werner im Tor der Gäste und Coach Gehrig stellte auf zwei Reihen um. Diese Maßnahmen schienen von Erfolg gekrönt. Zunächst erzielte Simon Rist nach Pass von Alexander Weiss das 7:8 und 5 Minuten vor dem Ende gelang Michael Häfele der Ausgleich. Danach stand das Spiel auf Messers Schneide, doch beide Torhüter konnten weitere Tore verhindern. Also brach beim Stand von 8:8 die letzte Minute an. Viele in der Halle rechneten vermutlich schon mit dem Unentschieden. Aber da hatten sie die Rechnung ohne die zwei Mannschaften gemacht. 39 Sekunden vor dem Ende erzielte Kollnaus bester Spieler des Abends das 8:9. Das Spiel schien natürlich gelaufen, aber danach zeigte sich die Moral der Dragons. Nachdem man nach dem Gegentreffer den Torhüter für einen fünften Feldspieler vom Feld genommen hatte, dauerte es nur 5 Sekunden ehe Frederic Keck das 9:9 erzielen konnte. Michael Häfele gab dabei die Vorlage und Keck vollstreckte unwiderstehlich. Dabei wäre es wohl auch geblieben, wenn nicht die Drachen ihre allerletzte Chance auf den Aufstieg nicht mit aller Macht hätten nutzen wollen. Da dieses Unentschieden für beide Teams das Aus im Aufstiegskampf bedeutet hätte, spielten die Gäste aus Heilbronn ohne Torhüter weiter und hofften auf den Siegtreffer. Dieser gelang aber den am Ende glücklicheren Kollnauern. Somit siegte Kollnau glücklich, aber auch nicht unverdient mit 9:10. Heilbronn hatte bis zur letzten Sekunde gekämpft und brachte sich durch die drei Gegentore in Unterzahl selbst um den Lohn der Arbeit.