Doppelt zweistellig in UedesheimChiefs besiegen Kassel mit 11:10

Chiefs-Coach Marcel Mörsch, der auf die verletzten Jerome Bonin, Roy Lindner und Brandon Bernhardt verzichten musste, bekam in der Anfangsphase nahezu graue Haare. „Ich habe davor gewarnt, aber die Jungs haben Kassel trotzdem unterschätzt.“ 0:4 stand es nach 15 Minuten. Kassel ließ den Ball clever laufen und schlug eiskalt zu. Uedesheim spielte zu kompliziert und nutzte seine Chancen nicht.
In Überzahl brachte Christoph Clemens einen Rebound im Tor der Wizards unter (1:4 / 16.), aber nur wenig später, als man sich beim Spiel 3 gegen 3 vorne viele Chancen erspielte und diese liegen ließ, konterte Kassel schnell und es stand 1:5 (Mecke / 19.). Zum Glück traf Andre Kammen vom Bully weg nur sechs Sekunden später zum 2:5 und weitere 40 Sekunden später noch vom Mittelkreis zum 3:5 (20.). Clemens hatte vier Sekunden vor Ende des Drittels per Penalty die Chance, das Ergebnis weiter zu verbessern, aber er schoss links vorbei.
Im zweiten Drittel war es dann „ähnlich wie die Tage in Liverpool“, hatte Mörsch nach der Partie allen Grund zum Schmunzeln. Max Bleyer (22.) und Sascha Drehmann (23.) glichen schnell aus, dann zeichneten sich zehn Minuten lang beide Keeper aus. Binnen 40 Sekunden brachten Clemens (33.) und Kammen (34.) Uedesheim erstmals in Front, Heinrich hielt aber sofort mit dem 7:6 dagegen (35.). Dann wurde es nochmal knapp. Kammen zog eine 2+2 Strafe, Johannes Matzken gesellte sich zu ihm auf die Bank. Aber mit starkem Unterzahlspiel und einem reaktionsschnellen Rene Hippler im Tor hielt man die knappe Führung bis zum Pausenpfiff. „Das hat uns nochmal richtig Kraft gegeben. Auch Hippi war gut im Spiel und hat viel rausgeholt“, war Mörsch später stolz auf seine Penaltykiller.
Den besseren Start in den finalen Abschnitt hatten die Gastgeber. Drehmann (44.) und Dennis Kobe (46.) stellten auf 9:6, Kassel ließ sich aber nicht abschütteln. Heinrich traf zum 9:7 (46.).Danach traf Kobe den Pfosten und Tim Bothe fälschte einen Ball unglücklich zum 9:8 ins eigene Tor ab (49.). Auch das 10:8 durch Jakob Matzken, der einen Freistoß direkt einschweißte, wusste Kassel sofort zu kontern (10:9 / Liebringshausen / 51.) und es blieb weiter spannend. Die Hausherren überstanden ein weiteres Unterzahlspiel und hofften, dass Matzkens zweiter Treffer (11:9 / 58.) die Entscheidung gewesen wäre. Doch Heinrich traf 56 Sekunden vor Schluss noch zum 11:10 und Uedesheim musste alles in die Waagschale werfen, um den Sieg über die Runden zu bringen.
„Das war heute kein gutes Spiel von uns. Wir Trainer haben das registriert und werden das ansprechen“, war Mörsch nachher nicht wirklich zufrieden mit der Leistung seiner Jungs. „Aber wer morgen die Tabelle sieht, in der wir nun sechs Punkte haben, der wird nicht mehr danach fragen. Von daher nehmen wir den Sieg gerne mit.“ Weiter geht es für die Chiefs am 1. Mai (16 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die Duisburg Ducks.