Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Hoffnung stirbt zuletztDie Hoffnung stirbt zuletzt
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Das war ein Lebenszeichen nach der gestrigen Niederlage gegen Lüdenscheid. Der Kader war unverändert, aber kämpferisch noch besser und die einzelnen Reihen harmonierten auf dem Feld besser als gestern. Außerdem schien es, dass sie auf die übergroße Hitze besser vorbereitet gewesen wären. Bissendorf trat mit zehn Feldspielern und zwei Torhütern an und musste sich mächtig anstrengen gegen den Glutofen und gegen die Adler.

Sie dominierten dennoch die ersten Spielminuten und wollten Kaarst gleich den Schneid abkaufen. Mit Glück und energischen Einsatz wehrten sich die Eagles gegen diese Absicht. Sogleich wurde der Neuzugang im Tor Craig Bradfield mit Fernschüssen geprüft, hielt aber nach wenigen Minuten der Nervosität die Bälle alle sicher in seiner Fanghand. Nach einem Fehlschuss erlief sich Eagles Verteidiger Dominik Boschewski den Abpraller, lief über das halbe Feld, noch verfolgt von einem Bissendorfer Verteidiger und umkurvte elegant den Keeper. Der Ball war drin. 1:0 nach 4 Minuten. Das gab Sicherheit, provozierte aber noch massivere Angriffsbemühungen der Wedemarker. In der 9. Minute war es dann soweit. Endlich erzielten sie ihr erstes Tor. Der heutige dreifache Torschütze Sebastian Miller traf zum 1:1-Ausgleich. Danach verlagerte sich das Spiel auf beide Seiten und Kaarst kam in einen besseren und flüssigeren Lauf. Viele Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten, aber sowohl die Abwehrspezialisten als auch die Torhüter standen ihren Mann. Kurz vor Drittelpause behielt Neuzugang Ladislav Vlcek den Überblick und passte tödlich auf Tim Hauck, der den Ball ins halb leere Tor einnetzte. 2:1 und noch 90 Sekunden waren zu spielen. Vlcek wollte noch nicht am kühlen Eistee riechen, denn er brachte nunmehr Kapitän Sascha Drehmann perfekt ins Spielgeschehen und der drosch den Ball von halb rechts in den Torwinkel.3:1 so ging es endgültig in die Pause.

Im zweiten Drittel übernahmen die Adler die Initiative. Bissendorf schaltete ungewollt einen Gang zurück. Kaarst igelte die Gäste ein, mussten jedoch stets hellwach bei deren Kontern bleiben. Aber sie hatten ja heute gottseidank einen Craig Bradfield im Kasten, der seine Premiere sehr gut machte. Es dauerte 10 Minuten, ehe der launige Hallensprecher Georg Otten wieder ein Kaarster Tor vermelden durfte. Dieses Mal passte Timo Dietrich auf David Walczok, der mit einer Energieleistung den Ball zum 4:1 versenkte. Kaum war der Jubel abgeebbt, legte Tim Hauck nach. Vor dem Bissendorfer Tor wurde der Ball vertändelt. Hauck begriff die Situation als Erster und brachte sein Team mit 5:1 in Führung (32.). Als Kaarst kurz vor dem 6. Treffer stand, verloren sie leichtfertig das Spielgerät und sofort fiel das 5:2 (39.) durch Miller. Erneute Pause.

Bissendorf schöpfte noch einmal Hoffnung. Kaarst spielte etwas defensiver und ließ die Gäste kommen. Vorher verließ Bradfield noch völlig erschöpft das Tor und machte Platz für Philipp Inger. Florian Surkemper brachte die Bissendorfer in der 42. Minute wieder näher an die Eagles heran. Sein Treffer zum 5:3 holte nochmals die letzten Reserven aus den Spielern. Verzweifelt versuchten sie den vierten Hieb zu setzen, aber Kaarsts Abwehr stand und den Rest hielt Inger. So vergingen 16 teils bange Minuten teils aufregend, wenn Kaarster Angriffe nicht erfolgreich abgeschlossen wurden. In der 58. Minute hatte Bastian Dietrich die goldene Kelle in der Hand. Einen gezielten Pass von Tim Hauck versenkte er nach einem Dribbling zum eminent wichtigen 6:3. Eines seiner wichtigsten Tore in seinen 20 Jahren Hockey in Kaarst. War`s das? Nein. Bissendorf bekam noch eine 5-Minuten-Strafe eines Kaarster Spielers geschenkt. Sofort reagierten sie und nahmen ihren Torhüter heraus. 5 gegen 3. Keine angenehme Aufgabe nach 58 hitzigen Minuten. Ihnen gelang sogar durch Miller  65 Sekunden vor Schluss noch das 6:4, aber das war es dann doch endlich. Alle Kaarster warfen sich in die Schüsse und der Ball flog oft ins  Aus. Groß war der Jubel am Ende und Beifall brandete auf, nach dem überraschenden doppelten Punktgewinn. 

Geburtstagskind Jan Opial war sichtlich erleichtert und freute sich über die abschließenden Glückwünsche der Mannschaft, vorgetragen durch Kapitän Sascha Drehmann.

Nun sind drei Wochen Spielpause angesagt, ehe es am 8. September in den vorletzten Kampf gegen die Rams geht. Danach folgen die Duisburg Ducks.


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