Der Zug scheint abgefahren

Der
Play-off-Zug wird auch in diesem Jahr wohl ohne die Breisgau Beasts aus dem
Bahnhof der Skaterhockey-Bundesliga fahren. Nach der denkbar knappen 6:7 (0:1, 2:2,
4:4)-Niederlage beim TSV Schwabmünchen haben die Beasts nur noch rechnerische
Chancen auf den Endrundeneinzug. Dazu müsste der schon abgestiegene Club aus
Bräunlingen in Uedesheim gewinnen, was wohl eher in die Welt der Fabelwesen
passt.
Die
Vorzeichen waren denkbar schlecht, neben den Dauerverletzten Wilnauer und
Mauderer gesellten sich kurz vor dem Spiel noch Manuel Kunz, Philipp Perin und
Patrick Spitz zum Lazarett, so dass man mit zwei Blöcken zu den Mammuts reiste. Diese
wiederum haben traditionell nicht viele Spieler aufzubieten, so dass man mit
gleichen Waffen kämpfte. Von Beginn
an entwickelte sich ein Spiel, in dem die Beasts versuchten die Kontrolle zu
gewinnen, die Mammuts verlegten sich aufs Kontern und versuchten, mit ihren
Kräften hauszuhalten.
Die beiden
offensivstarken Teams, für viele Tore auf beiden Seiten bekannt, gingen aber
geizig mit ihren Chancen um. Schon in der ersten Minute konnte allerdings
Topscorer Dominik Hägele ein Tohuwabohu im Freiburger Slot zum 1:0 nutzen. Dies
sollte es aber fürs erste Drittel schon gewesen sein. Im Mittelpunkt standen
eher beide Torhüter, die mit tollen Paraden kein Offensivfeuerwerk zuließen.
Im
Mittelabschnitt hätten die Beasts den Mammuts vermutlich schon den Stoßzahn
ziehen können, wenn sie auch nur etwas konzentrierter ihre Angriffe zu Ende
gespielt hätten. Im Grunde genommen konnte man zehn Minuten Powerplay spielen,
davon sogar vier Minuten mit zwei Mann mehr. Was heraussprang war ein mickriger
Treffer durch Kinderknecht, der aber sogleich durch Birk beantwortet wurde. Der
erneute Ausgleich durch das zweite Tor von Freiburgs Nummer sieben, kam durch
einen Pressschlag zustande, genauso kurios das 3:2 durch Linke. Die Goalies
waren bis Dato nur durch glückliche Tore zu bezwingen.
So blieb
es beim Rückstand mit einem Treffer und das letzte Drittel begann genau nach
den Vorstellungen der Gäste. Zuerst konnte Patschull im Powerplay ausgleichen.
Und in der 45. Minute gelang Kevin Robert mit einem Gewaltschuss die erstmalige
Führung für die Freiburger, die in diesem Moment noch an den Play-offs
schnuppern durften. Doch der sogenannte Neckbreaker war dann eine Strafe gegen
Christian Böcherer, über die man freilich diskutieren konnte, die aber den
Gastgebern in die Karten spielte. Ein Traumpass von Hägele und Geiss musste nur
noch einschieben (48.). Nun kam bei den Beasts Hektik auf, was eigentlich nicht
nötig gewesen wäre, immerhin stand es 4:4 und es waren noch mehr als zehn
Minuten zu spielen. Doch die Gäste spielten nun volles Risiko und wurden mit
zwei eiskalten Kontern bestraft. Zwei fast völlig identische Tore von Linke und
Hägele nach 2:1-Situationen, die in dieser Form einfach vollkommen unnötig
waren, besiegelten quasi die Niederlage. Zwar konnte Böcherer, der immer besser
zurechtzukommen scheint noch das 6:5 herstellen, doch ein Empty-net-goal von
Linke machte endgültig alle Hoffnungen zunichte, auch wenn der Schlußakkord
nochmals Böcherer gehörte, der 11 Sekunden vor Schluss den Endstand erzielte.Wie so oft
in dieser Saison ernteten die Beasts nach einem Spiel gegen die Spitzenteams
viel Lob, wieder konnten die gegen ein Top-Drei-Team lange mithalten, waren
zeitweilig sogar die bessere Mannschaft, mussten aber schon wie gegen Augsburg
und Köln ohne Punkte den Platz verlassen.
Festzuhalten
bleibt aber, dass die fehlenden Punkte aus den Spielen in Atting, Kaarst oder
Düsseldorf am Ende die entscheidenden waren, die zum Verpassen der Endrunde
geführt haben, nun geht es am Samstag im letzten Saisonheimspiel gegen die
Hotdogs Bräunlingen darum, die theoretische Flamme noch am Lodern zu halten und
sich ordentlich von den eigenen Fans zu verabschieden, auch wenn man noch die
Hoffnung hat, im Pokal, wo man ja im Halbfinale ist, ein Heimspiel zugelost zu
bekommen.