Der Aufwärtstrend hält an

Der Kaarster Marco Hellwig im Angriff.Der Kaarster Marco Hellwig im Angriff.
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Schon nach 14 Sekunden saß Christian Schlesiger nach einem Foul auf der Strafbank. Bestraft wurden aber die Gastgeber. Tim Hauck gelang nach 42 Sekunden der überraschende Führungstreffer. Der vorherige Schuss von Marco Hellwig ging neben das Tor, den zurückprallenden Ball versenkte Hauck zum 0:1. Dennoch schafften die Chiefs am Ende derselben Strafzeit den Ausgleich. Ex-Kaarst Torjäger Mike Höfgen netzte für seinen neuen Verein ein. Nach fünf Minuten konnte der Uedesheimer Anhang weiter jubeln. Neuzugang Andri Salomonson versetzte Eagles Keeper Philipp Inger mit einem Bauertor zum 2:1. Kaarst konzentrierte sich wieder auf seine Taktik und spielte konsequent Mann gegen Mann. Damit wurde der Uedesheimer Zug zum Tor unterbrochen und es ergaben sich nur Einzelaktionen, die kein Passspiel zuließen. Es gab zwar immer wieder Torchancen auf beiden Seiten, aber die zwei Torhüter parierten erfolgreich. In der 18. Minute musste aber Chiefs Torhüter Oliver Derigs den Ball aus seinem Kasten fischen. Schlesiger passte auf Kapitän Michael Geiß, der trocken und gezielt ins Eck abzog. 2:2. Kaarst bekam wieder Aufwind und erarbeitete sich eine Chance nach der anderen. Während einer Uedesheimer Strafzeit gingen sie durch Sascha Drehmann wieder in Führung. Marco Hellwig passte auf ihn und er zog von der Seitenlinie ab. Kaum war der Jubel beendet, nutzte Robert Linke im grün-schwarzen Dress eine Unaufmerksamkeit der Kaarster und schaffte eine Sekunde vor dem Abpfiff den 3:3-Ausgleich.

Im zweiten Drittel bauten die Gastgeber mehr Druck auf und Kaarst schwamm phasenweise. Das war die beste Zeit von Keeper Inger, der alles wegfischte oder abwehrte. Die Uedesheimer Stürmer verzweifelten und setzten selbst die hundertprozentigen Chancen neben das Tor. Das machte Kaarst wieder stärker. Die Rückbesinnung auf die ausgegebene Taktik wurde wieder verinnerlicht. Dennoch mussten sie mit dem zweiten Treffer durch Robert Linke in der 29. Minute die 4:3-Führung der Gastgeber mit ansehen. Das warf sie aber nicht zurück. Nach abwechslungsreichem Spiel gelang Marco Hellwig in der 29. Minute wieder der Ausgleich. Nach einem Pass von Christian Schlesiger netzte er zum 4:4 ein. Ein psychologisch wichtiges Tor erzielte Sascha Drehmann 12 Sekunden vor dem Pausenpfiff. Alle Spieler schienen sich auf eine Rangelei am Bandenrand zu konzentrieren, aber der Ball kam irgendwie an die Mittellinie. Von dort zog er ab und erwischte den wehrlosen Keeper Derigs auf den falschen Fuß. Mit einem 4:5  ging es in die letzte Pause.

Dem Kaarster Trainer Duo Hellwig / Opial war klar, dass Uedesheim im letzten Drittel alles nach vorne werfen würde. Sie schworen ihre Mannen zur Besonnenheit und höchster Konzentration ein. Das stieß nicht auf taube Ohren. Nach 100 Sekunden klingelte der Ball wieder im Chiefs Kasten. Tim Hauck versetzte den Keeper zum zweiten Mal und brachte Kaarst mit 4:6 beruhigend in Führung. Der Kaarster Anhang fing an sich bemerkbarer zu machen. Von nun an war es ein Kampfspiel auf hohem Niveau. Hüben wie drüben mehrten sich die Einschussmöglichkeiten, aber die Keeper hielten, was das Zeug hält und Glück stand natürlich auch in dem ein oder anderen Fall Pate. 4 Minuten vor Schluss passte Max Rejhon einen Querpass der Kaarster Abwehr ab und zog aufs Kaarster Tor. Inger war machtlos und es stand nur noch 5:6. Neue Angriffswellen brandeten aufs Kaarster Tor. Die jeweiligen Kaarster Blöcke waren aber wildentschlossen, die Führung nicht mehr abzugeben. Beherzt wurde sich in Schüsse geworfen und alle verfügbare Kraft in die Einzelaktionen gelegt. Die Entscheidung fiel dann in einem Überzahlspiel kurz vor Schluss. Kaarst hatte zwei Minuten Zeit, entweder das Ergebnis zu verwalten oder zu erhöhen. Zuschauer fragten sich schon, warum die vier Kaarster sich so stark in die eigene Abwehr zurückfallen ließen, aber zwei Uedesheimer Stürmer attackierten mit letztem Willen die Aufbauspieler. So dauerte es bis kurz nach Ablauf der Strafe, als Sascha Drehmann seine heutigen dritten Treffer voll genießen konnte. Einen trockenen Schuss von der Seitenlinie konnte Uedesheim Keeper Derigs nicht mehr halten. 5:7 und noch 17 Sekunden waren zu spielen, aber der Widerstand war gebrochen. Die restlichen Sekunden liefen unter dem Jubel der Kaarster Anhänger runter und der wichtige Auswärtssieg war unter Dach und Fach.

Das Kaarster Trainerduo war natürlich mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden und zollte dem Team großen Respekt vor dieser Leistung. Nun steht Kaarst völlig überraschend auf dem dritten Tabellenplatz. Wäre das Heimspiel gegen Köln konsequenter zu Ende geführt worden, so wäre Kaarst heute Tabellenführer. Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre.


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