Denkwürdiger Sieg in NeussSieglos daheim gegen Essen

Denkwürdiger Sieg in NeussDenkwürdiger Sieg in Neuss
Lesedauer: ca. 4 Minuten

Der Doppelspieltag am vergangen Wochenende hatte es in sich für die Bissendorfer Panther: Am Samstag haderten die Bissendorfer mit ihrer Leistung und verloren mit 5:8 vor eigener Kulisse gegen die Rockets Essen. Am Sonntag folgte dann ein beeindruckender Sieg mit 20:6 in Neuss bei den Uedesheim Chiefs – hier lagen die Panther nach dem ersten Drittel noch mit 1:3 zurück.

Wenn Siegeswille und mannschaftliche Geschlossenheit in dieser Saison die positiven Markenzeichen der Raubkatzen aus der Wedemark sind, dann ist auf der Negativseite das „Verschlafen“ der ersten Minuten in jeder Partie zu nennen. So auch gegen Essen. Zwar waren die Rockets als Dritter eindeutiger Favorit, dennoch hatten sich die Panther einiges für die Partie vorgenommen. Allerdings schienen die Weiß-Goldenen die eigenen Vorgabe zunächst völlig vergessen zu haben. Lethargisch und unkonzentriert gingen die Panther gegen die beste Offensive der Liga zu Werke. Drei schnelle Tore der Rockets waren die berechtigte Quittung und die Panther konnten sich bei Ihrem Keeper Malte Abstoß bedanken, dass es am Ende der ersten 20 Minuten nur 4:2 für Essen stand. Im zweiten Drittel sahen die fast 200 Zuschauer in der Wedemarksporthalle die Panther in der gewohnten Form: Aggressiv in den Zweikämpfen und mit viel Zug zum Tor agierten die Mannen um Kapitän Tommy Sellmann – allerdings gelang den Wedemärkern kein Tor. Für Panthertrainer Darian Abstoß war das zweite Drittel somit auch spielentscheidend: „Wir machen 18 Minuten das Spiel und zwingen die Rockets in die Defensive, versagen aber im letzten Moment beim Abschluss. Hätten wir nur ein Tor zum Anschluss erzielt, wäre die Partie vermutlich zu unseren Gunsten gekippt.“ Nur leider schießt der Konjunktiv keine Tore und so reichten den Essener Raketen zwei Starke Minuten für zwei weitere Tore zum Ende des Mittelabschnitts.

Das letzte Drittel konnten die Panther an ihre Leistung aus dem zweiten Drittel anknöpfen und gewannen den Schlussabschnitt sogar mit 3:2, nur reichte dieses Ergebnis nicht mehr, um das Spiel komplett zu drehen. Panthertrainer Abstoß war nach der Partie somit auch nicht völlig unzufrieden, machte sich aber Sorgen nach der kräftezehrenden Heimpartie vor dem wichtigen Spiel am Folgetag in Neuss: „Bei den Chiefs müssen wir jetzt gewinnen – heute hätten wir mit einer besseren Chancenverwertung allerdings schon die eingeplanten Punkte für dieses Wochenende einfahren können.“

Die Befürchtungen des Trainers hinsichtlich der mentalen und körperlichen Fitness seines Teams schienen sich in Neuss bei den Chiefs zu bestätigen: Erneut fanden die Panther keinen Zugriff auf den Gegner und erlaubten den Chiefs Chance um Chance. Die Pantherkrankheit, einfach nicht gut starten zu können, zeigte sich also auch in Neuss. Lediglich Panthergoalie Danny Sellmann schien von der ersten Minuten hellwach zu sein und entschärfte eine Vielzahl guter Chiefs-Möglichkeiten. 2:0 stand es kurz vor Schluss des ersten Drittels für die Neusser ehe Patrick Baude für die Panther in Überzahl den Anschluss erzielen konnte. Allerdings stellten die Chiefs nur kurz danach und fast nach Belieben den alten Abstand wieder her. Somit stand ein 3:1 auf der Anzeigetafel für die Chiefs und Sorgenfalten auf den Gesichtern der Panther-Offiziellen.

Was dann allerdings im zweiten Drittel geschah, wird wohl lange in den Reihen sowohl der Niedersachsen als sicher auch bei den Chiefs für Gesprächsstoff sorgen: Wie verwandelt fielen die Raubkatzen förmlich über die Chiefs her und zerlegten den Mitkonkurrenten um die Play-Offs nach allen Regeln der Hockeykunst. Ganze zwölf Mal trafen die Panther während die Chiefs nicht den Hauch einer Chance hatten – gleich zwei Mal wechselten die Chiefs Ihrer Torhüter durch. Allein Erfolg stellte sich für die Chiefs nicht ein und so sah man euphorisierte Panther und völlig konsternierte Neusser nach diesem denkwürdigen Mittelabschnitt. Selbst die beiden Panther Urgesteine Markus Köppl und Jan Pries – beide jeweils seit mehr als einem Jahrzehnt für die erste Herren der Raubkatzen aktiv – können sich nicht an einen derartigen Spielverlauf erinnern. Mit 13 zu 3 ging es somit in das letzte Drittel. Dort legten die Panther noch einmal unglaubliche 7 Tore nach – ließen dabei allerdings auch noch drei Gegentreffer zu. Dennoch: 19 Treffer in 40 Spielminuten für das Auswärtsteam hat man, zumindest in den Reihen der Panther, so noch nicht erlebt. Entsprechend euphorisch zeigten sich auch die Offiziellen nach der Partie: Trainer Abstoß sprach seiner Mannschaft ein Kompliment aus: „Klar sollten wir unsere Schlafmützigkeit am Anfang beenden, aber wie wir uns zurück kämpfen, wie wir an uns glauben und uns nie aufgeben, dass ist schon ganz stark!“ und Kapitän Sellmann fügt hinzu: „19 Tore in 40 Minuten – so etwas erlebt man eigentlich nur ein Mal in seiner Karriere.“

Die Raubkatzen werden sich nach dem kräftezehrenden Wochenende in der kommenden Woche auf das letzte Spiel vor der Sommerpause vorbereiten. Am Sonntag spielen die Panther dann in Frankfurt und können mit einem Sieg die Play Offs fast komplett sicher machen – theoretisch fehlt nach einem „Dreier“ bei den Assenheim Patriots nur noch ein Punkt, um rechnerisch das Saisonziel erreicht zu haben. Genug Selbstbewusstsein sollte nach neun Siegen aus zehn Partien vorhanden sein.


Drei deutsche Teams in den Playoffs! 🏒 die CHL-Achtelfinals: LIVE & EXKLUSIV auf Sportdeutschland.TV! 📺
👉 zum Streaming-Pass