Chiefs sind eine Runde weiter

Die Uedesheim Chiefs
haben sich das Leben im Skaterhockey-Pokal-Achtelfinale am Sonntag
unnötig schwer gemacht, am Ende aber doch mit 6:5 (3:1, 2:2, 1:2) gegen Samurai Iserlohn gewonnen. Coach Gerry Elesen musste auf
seine Landsmänner auf Rollen verzichten, die eine Auszeit
zugesprochen bekamen. Zudem musste Bernd Hausmann nach einem
Insektenstich am Vorabend passen – sein Fuß hatte in etwas
das doppelte Volumen und an Spielen, geschweige denn einfaches
Auftreten, war nicht zu denken.
Dennoch konnte Elesen
drei Reihen aufbieten, und da auch die Gäste offenbar alle
Spieler aus dem Urlaub zurückbeordert hatten, konnte das
Pokalspiel unter Verbandsaufsicht beginnen. Früh fanden sich die
Chiefs in Unterzahl wieder und Keeper Olli Derigs wurde gleich
warmgeschossen. Bei einem nicht gegebenen „Wembley-Tor“ sowie
einem darauf folgen Pfostentreffer hatten die Chiefs mächtig
Glück. Auf der anderen Seite konnte Max Rejhon einen Querpass
abfangen und alleine auf’s Gäste-Tor laufen, leider ohne
Erfolg.
Beide Mannschaften
belauerten sich in der Anfangsphase, und nachdem Gäste-Keeper
Sirringhaus einen Sololauf von André Ringl noch abwehren
konnte, war er im zweiten Versuch machtlos. Marcel Mörsch hatte
die Gästeabwehr ausgetanzt und zum 1:0 eingeschossen (10.).
Gleich im Gegenzug hatte Poerschke die Chance zum Ausgleich,
scheiterte aber an Derigs. Es folgte die stärkste Phase der
Chiefs, Iserlohn fand sich nur verteidigend vor dem eigenen Tor
wieder. Ringl (16.) und David Bromé (17.) fanden jedoch die
berühmte Lücke und konnten die Führung auf 3:0
ausbauen. Im direkten Gegenzug hämmerte Wichern die Kugel zum
3:1-Pausenstand in die Uedesheimer Maschen (18.).
Weiterhin mit viel Druck
begannen die Chiefs das Mitteldrittel. Zwar kamen die Gäste
immer wieder zu Chancen nach schnellen Kontern, aber vor dem Tor war
die Elesen-Truppe einfach abgebrühter. Benjamin Meschke erzielte
das 4:1 (23.), und nach einem feinen Freistoß-Trick durften die
Uedesheimer Fans das 5:1 bejubeln: Paddy Komor lupfte die Kugel zu
Stephan Kreuzmann, der am langen Pfosten stand und volley traf (24.).
Die komfortable Führung hätte den Chiefs eigentlich
Sicherheit geben sollen, aber man ließ die durch den Spielstand
unbeeindruckten Gäste weiter mitspielen und treffen. In Überzahl
erzielte der quirlige Czernohous das 5:2 (26.), danach standen wieder
die Keeper im Rampenlicht. Aber sowohl Derigs als auch Sirringhaus
verhinderten vorerst weitere Treffer. Es bedurfte einer weiteren
Überzahl, bis der nächste Treffer fiel. Plate traf dabei
für Iserlohn zum 5:3 (34.), und hätte Derigs in den
Schlusssekunden des zweiten Drittels nicht förmlich Kopf und
Kragen riskiert, wäre die Partie beinahe jetzt schon gekippt.
Das erledigten die Gäste
allerdings ziemlich schnell im letzten Drittel. Binnen weniger
Sekunden traf zunächst Poerschke (41.), dann war Bialke zur
Stelle (42.) und es stand auf einmal 5:5. Die Chiefs fingen sich aber
wieder und fanden zurück in die Partie. Beide Teams legten ihr
Hauptaugenmerk auf den Angriff und erspielten sich gute Chancen. Aber
selbst beste Gelegenheiten und Überzahlspiele brachten lange
nicht den gewünschten Erfolg. Als die Chiefs drei Minuten vor
dem Ende eine 2:1-Situation nicht nutzen konnten und im Gegenzug
Poerschke gleich zweimal freistehend nicht an Derigs vorbei kam,
deutete alles auf eine Verlängerung hin. Doch es kam anders.
Wegen Spielverzögerung bekamen die Chiefs bei 59:23 eine späte
Überzahlsituation zugesprochen. Um es nochmal etwas spannender
zu machen, gewährte man den Gästen zunächst einen
blitzsauberen Konter, aber danach klappte es doch noch. Rejhon nahm
unmittelbar nach dem Iserlohner Konter die Kugel auf, sprintete an
den beiden aufgerückten Samurais vorbei, passte die Kugel am
Dritten vorbei in die Mitte, wo Bromé goldrichtig stand und
zehn Sekunden vor dem Ende die Kugel zum 6:5 über die Linie
drückte. Danach passierte nichts mehr, der Einzug ins
Viertelfinale war damit perfekt.
Die Fans im
schwül-warmen „Chiefs Garden“ hatten allen Grund zum Jubeln
und auch Gerry Elesen war nach dem Spiel erleichtert und zufrieden:
„Wir wollten eine Runde weiterkommen, das haben wir geschafft. Nach
dem 5:1 darfst du natürlich nicht mehr so in Bedrängnis
kommen, aber am Ende haben die Jungs sich nochmal super aufgebäumt.“
Auch wenn es am Ende knapp war, ordnete der Niederländer den
Sieg in die Kategorie „verdient“ ein. Auf dem Sieg ausruhen
können sich die Chiefs aber mit Sicherheit nicht. Denn es stehen
nun die entscheidenden Wochen im Play-off-Rennen an. Am Samstag, 12.
Juni, 16 Uhr ist der
Tabellenführer aus
Schwabmünchen zu Gast im „Chiefs Garden“. Am Sonntag, 13.
Juni, 16 Uhr geht es bei den Düsseldorf Rams weiter.