Bundesliga-Debüt als Trainer für Marcel MörschUedesheim Chiefs
Bundesliga-Debüt als Trainer für Marcel MörschManager Peter Lehmann stand vor der nahezu unmöglichen Aufgabe, einen neuen Übungsleiter an Land zu ziehen. Letzten Endes entschied man sich für die interne Lösung, und am Sonntag gegen Iserlohn (16 Uhr) wird erstmals Marcel Mörsch nicht als Kapitän auflaufen, sondern als Coach hinter der Bundesliga-Bande stehen.
„Das ist keine Notlösung, sondern das Beste für die Mannschaft“, betont Mörsch, „auch wenn es mit im Herzen weh tut nicht mehr selber spielen zu können.“ Nach dem Testlauf beim Rams-Cup hatten sich alle Beteiligten zusammengesetzt und die Mannschaft traf die Entscheidung, dass Mörsch ihr im Moment hinter der Bande mehr helfen könne als auf dem Feld. „Mir hat es in Düsseldorf auch Spaß gemacht, die Jungs hatten wieder richtig Spaß, also ziehen wir es jetzt so durch. Ich habe mich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt, und wenn das jetzt von mir verlangt wird, mache ich es natürlich auch weiter.“
Erst im Februar hatte Mörsch seine Bundesliga-Trainerlizenz erworben, war allerdings erst als Trainer „für die Zukunft“ eingeplant. Das der langjährige Kapitän diese Rolle jetzt unerwartet früh annimmt, kann man ihm nicht hoch genug anrechnen. Denn der Markt für lizenzierte Trainer ist kleiner als klein, und „letztlich kennt keiner die Mannschaft besser als ‚Mace‘“, meint auch Olli Derigs, der davon überzeugt ist das dieser Schritt „die richtige Lösung“ ist. Dass zum Trainer-Debut ausgerechnet der Tabellenzweite aus Iserlohn anreist, stört Mörsch wenig. „Klar haben die eine bomben Mannschaft und es wird ein hartes Stück Arbeit werden, aber die Jungs werden sich den Arsch aufreißen und alles geben. Wir waren bereits im Hinspiel (4:5) nicht schlechter. Wir müssen nur wieder anfangen unsere Chancen zu nutzen.“ Toreschießen stand deshalb auch ganz oben auf der Liste der Trainingsinhalte, die Mörsch in den letzten Einheiten vermittelt hat. „Tore sind nun mal das A und O und wir können nicht erwarten nur ein Tor zu schießen und damit zu gewinnen. Der Knoten muss endlich wieder platzen.“
Die Sauerländer haben mit 74 Toren in neun Spielen fast doppelt so viele erzielt wie die Chiefs (39), und mit Mörsch (bisher acht Treffer) fällt auch noch der beste Schütze aus. Dennoch: „Die Samurai liegen uns, wir werden ihnen einen anständigen Kampf liefern“, ist der Neu-Trainer überzeugt. Belegt werden seine Aussagen durch einen Blick in die Statistik: Iserlohn konnte noch nie etwas Zählbares aus Uedesheim mitnehmen. Letztes Jahr siegten die Chiefs mit 10:7, 2010 im Pokal mit 6:5. Auch in den Play-Off-Heimspielen der Jahre 2005, 2006 und 2009 hielten sich die Chiefs schadlos und fuhren Siege ein.
So soll es natürlich auch am Sonntag kommen. Zur Premiere kann Mörsch auf den gesamten Kader zurückgreifen und plant, mit drei Reihen Vollgas zu geben. „Wir haben beim Rams-Cup natürlich auch viel probiert, die Junioren haben komplett mitgespielt und einen guten Eindruck hinterlassen. Freitag werden wir nochmal ein paar Sachen ausprobieren und dann bin ich optimistisch, dass wir Sonntag gewinnen werden.“