Bissendorfer Panther starten mit Sieg in die Play-Offs

In einer dramatischen Schlussphase der regulären Spielzeit rettete Stephan Nebel
die Panther 25 Sekunden vor Schluss in die Verlängerung, in der die Panther dann
ihren konditionellen Vorteil ausnutzten. Die Anfahrt zum Südzweiten nach
Schwabmünchen sollte mit insgesamt 664 km sehr lang werden. In Anbetracht dieser
Tatsache machte sich der Panthertross schon am Freitagnachmittag auf den Weg
Richtung Bayern. Im beschaulichen Dinkelsbühl, 185 km vor Schwabmünchen, wurde
am Freitagabend Quartier bezogen. Nachdem die Panther es sich dort gut gehen
ließen, machte man sich am Samstagmittag auf, um die restliche Wegstrecke hinter
sich zu bringen und pünktlich in Schwabmüchen anzukommen. Der Gastgeber
Schwabmünchen Mammuts trat im Gegensatz zu anders lautenden Presseberichten
selbstverständlich in Bestbesetzung an. Die Mammuts schlossen die reguläre
Spielzeit als Zweiter hinter dem HC Köln-West ab. Erwähnenswert dabei ist, dass
sie sowohl die stärkste Offensive, als aber auch die schlechtest Defensive der
Play-Off Teilnehmer haben. Auf Pantherseite war man also gewarnt, sah jedoch die
Chance bei sicher stehender Defensive zu eigenen Möglichkeiten zu kommen um die
möglicherweise wackelige Abwehrabteilung der Mammuts zu durchbrechen. Jedoch
musste Coach Köhn auf Florian Surkemper und Kristian König verzichten. Das Spiel
begann auf beiden Seiten sehr nervös. Der Respekt vor dem Gegner war beiden
Mannschaften deutlich anzumerken und flüssiges Kombinationspiel kam zunächst
nicht auf. Die Mammuts nutzten einen Stellungsfehler der Panther in der 4.
Minute zur frühen Führung. Der sonst starke Pantherrückhalt Jan-Philip Fiege war
machtlos. Nur 93 Sekunden später jedoch der Ausgleich durch Jan Dierking und es
stand 1:1. Keines der Teams konnte sich im ersten Abschnitt ein Übergewicht
erarbeiten. Trotzalledem gab es für beide Möglichkeiten zu weiteren Treffern. In
der 12. Minute dann die erste Führung der Panther. Jan-Christoph Pries mit einem
langen Pass in die Spitze auf den starken Niklas Köhn, der nur noch die Kelle
reinhalten musste und es stand 2:1 für die Wedemärker. Doch auch diese sollte
nicht lange halten. In Überzahl gelang Schwabmünchen der Ausgleich zum 2:2.
Überhaupt gab es im Spiel viele unnötige Strafzeiten für die Panther, die die
Mammuts im weiteren Verlauf immer wieder ins Spiel bringen sollten. Zudem lief
das Überzahlspiel der Bissendorfer nicht so wie gewohnt. So ließ man zwei
Powerplaysituationen ungenutzt. Mit dem leistungsgerechten Unentschieden ging es
dann in die erste Pause. Coach Köhn war nicht zufrieden mit dem bisherigen
Auftreten seiner Mannen. Zu umständlich wurde der eigene Torabschluss gesucht
und durch die angesprochen vermeidbaren Strafen machten sich die Panther das
Leben selber schwer. Im zweiten Abschnitt ein ähnliches Bild. Beide Teams
konnten ihre Unsicherheit noch nicht ganz ablegen. So musste ein Powerplay
herhalten bis der erste Treffer fiel. David Tözen netzte in der 26. Minute
eiskalt zum 3:2 ein. Wieder waren die Panther in Führung. Doch wie schon im
ersten Drittel hatten die Mammuts die passende Antwort parat. In Überzahl
glichen sie zum 3:3 aus. (33. Min.) Die Panther machten jetzt mehr Druck,
Schwabmünchen war jedoch stets gefährlich. In der 38. Minute erarbeiteten sich
Jan Dierking und Markus Köppl in ihrer unnachahmlichen Weise die nächste
Möglichkeit. Im Nachschuss drückte Dierking die Kugel über die Linie und in der
38. Minute führten erneut die Panther. Pause. Sollte nun der Knoten geplatzt
sein und die Schwabmünchener müssten dem Spielen mit nur zwei Reihen Tribut
zollen? Noch nicht... Durcheinander in der Defensive der Bissendorfer in der 49.
Minute. Diese nutzten die Mammuts zum erneuten Ausgleich. Das Spiel stand auf
Messers Schneide. In der 54. Minute die nächste Überzahl für Schwabmünchen und
die Führung für die Gastgeber. Nun mussten die Panther kommen. Ein schwieriges
Unterfangen, denn vier Minuten vor Ende die nächste Strafzeit für Bissendorf.
Sollte die Wende im Spiel noch möglich sein? Zunächst ja! In Unterzahl ein
Konter der Panther. Stephan Nebel legte auf den heranstürmenden Benjamin
Hahnemann, der die Kugel zum Ausgleich versenkte. (58. Min.) Der Plan die
restliche Zeit der Unterzahl unbeschadet zu überstehen ging jedoch nicht auf.
Nur 12 Sekunden nach dem Ausgleich die erneute Führung per Schlagschuss für die
Mammuts. Noch 118 Sekunden zu spielen. Die Panther machten Druck auf das Tor der
Gastgeber. 42 Sekunden vor Spielende dann Strafe für Schwabmünchen und die
Möglichkeit auf den Ausgleich und die Rettung in die Verlängerung. Bullygewinn
für die Panther, Fiege verließ seinen Kasten zu Gunsten eines fünften
Feldspielers, Hahnemann legt sich den Ball zurecht, spielt auf den vors Tor
stürmenden Stephan Nebel, die Kugel schlägt im Kasten ein, Ausgleich 25 Sekunden
vor Ende! Riesenjubel auf der Pantherbank! Die Verlängerung war gesichert. Nun
noch einmal Kräfte bündeln und den Sack in den 2x10 Minuten Extraspielzeit
zumachen. Wie schon zum Ende der regulären Spielzeit stellte Köhn auf zwei
Reihen um. Den Schwabmünchenern war anzumerken, dass sie viel Kraft gelassen
hatten. Die Panther wirkten spritziger. Und das wurde auch deutlich. Die Mammuts
waren platt. Bissendorf dominierte die Verlängerung fast nach Belieben.
Hahnemann, Sellmann, Köhn und Lücker schossen bis zum Ende der ersten
Verlängerung einen 10:6 Vorsprung heraus. Plötzlich wurde Hockey wie aus einem
Guss gespielt. Schwabmünchen war k.o. In der zweiten Hälfte der Nachspielzeit
nahmen die Panther dann noch einen Gang raus, erhöhten durch Köhn mit seinem
dritten Treffer und Sellmer jedoch noch auf 12:6. Der Sieg im ersten Spiel war
perfekt und die Panther fielen sich überglücklich in die Arme. Nach diesem Krimi
bietet sich am kommenden Samstag nun die Möglichkeit, mit einem Sieg im zweiten
Spiel die Halbfinalteilnahme perfekt zu machen. Die Panther erwarten die
Schwabmünchener zum zweiten Spiel der Serie in der Wedemarkhalle in Mellendorf
am 26.09.2009 um 19 Uhr. Dabei hoffen die Bissendorfer auf eine volle Halle und
tatkräftige Unterstützung ihrer Fans.
Die Tore: 1:0 (03:25) Becherer (Hägele),
1:1 (04:57) Dierking (Sellmer), 1:2 (11:16) Köhn (Pries), 2:2 (14:30) Arzt
(Hägele) bei 4-3, 2:3 (25:59) Tözen bei 4-3, 3:3 (32:34) Linke (Arzt) bei 4-3,
3:4 (37:38) Dierking (Köppl), 4:4 (48:30) Aßner (Geiss), 5:4 (53:02) Hägele
(Linke) bei 4-3, 5:5 (57:50) Hahnemann (Nebel) bei 3-4, 6:5 (58:02) Arzt
(Wagner) bei 4-3, 6:6 (59:35) Nebel (Hahnemann) bei 5-3, 6:7 (62:16) Hahnemann
(Köhn), 6:8 (66:15) Sellmann, 6:9 (66:59) Köhn (Hahnemann), 6:10 (67:38) Lücker
(Tözen), 6:11 (70:25) Köhn (Hahnemann) bei 4-3, 6:12 (78:38) Sellmer (Lücker)
Strafen: Schwabmünchen 22 Min., Bissendorf 12 Min. Zuschauer: 350