Auswärtssieg nach AufholjagdFreiburg dreht 1:5-Rückstand

Der Start geriet ganz nach dem Geschmack der Hausherren, Frattini rutschte weg, Stadler hatte freie Bahn für einen Pass auf Dengler, der Hallmann im Freiburger Tor über der Fanghand überwand (3.). Die Beasts blieben unbeeindruckt, Saccomani und Trenkle hatten gute Möglichkeiten, die Früchtl im Pflanz-Tor aber gut entschärfte. In der achten Minute stimmte die Zuordnung in der Beasts Defensive nicht, was Bauer für einen feinen Querpass auf Frank nutzte, der sich nicht lange bitten ließ und den Ball unter die Latte nagelte. Direkt im Anschluss hatten die Beasts im Powerplay die Chance auf den direkten Anschluss, doch richtig zwingend war das Überzahlspiel noch nicht. Beide Teams spielten sehr diszipliniert, so dass es bis zur ersten Pause keine weiteren Treffer zu verbuchen gab.
Vor dem zweiten Drittel stellte der Freiburger Coach Böcherer zu Saccomani und Trenkle zu Frattini, wovon man sich mehr Durchschlagskraft erhoffte. Doch zunächst gab es erst einmal die kalte Dusche: Nur 17 Sekunden nach Wiederbeginn konnte Steer das 3:0 für die Pflanz erzielen. Ein weiteres Powerplay blieb ungenutzt, was die Sorgenfalten bei den Freiburgern nicht gerade kleiner werden ließ. Turbulent wurde es dann in der 26. Minute, Tim Schultis drückte die Strafbank, das Unterzahlspiel lief sehr gut, Saccomani konnte sogar den ersten Freiburger Treffer markieren, doch postwendend traf Daniel Huber zum 4:1 für Deggendorf, woraufhin Müller die Auszeit nahm und den jungen Ziegler für den glücklosen Hallmann brachte.
Als Schober dann in der 28. Minute nach feinem Zuspiel Bauers sogar das 5:1 erzielte, dachten die meisten der gut 200 Zuschauer in der Pflanz-Arena an die Entscheidung. Doch bei einer weiteren Strafe gegen die Hausherren klappte nun auch endlich das Powerplay der Gäste. Saccomani auf Marco Schultis, nur noch 2:5 aus Freiburger Sicht (30.). Direkt im Anschluss konnte man auch eine Unterzahlsituation schadlos überstehen, was die Beasts auch moralisch wieder zurück ins Spiel brachte.
„Wir wollten uns Wechsel für Wechsel wieder zurück ins Spiel beißen, was ja dann auch ganz gut funktioniert hat“, so der Freiburger Trainer, dessen Mannschaft dann auch ein wenig mit Fortuna im Bunde war. Marco Schultis war bei einem Konter mit aufgerückt, versuchte es einfach mal und traf zur Verwunderung aller (37.). Nun wackelte auch der bis dahin starke Goalie Früchtl ein wenig. Die vielleicht entscheidende Phase des Spiels dann in der Schlussminute des Mittelabschnitts: Freiburg in Überzahl, Ballverlust, Stefan Bauer auf und davon, aber Ziegler mit einer famosen Fanghandparade zur Stelle. Quasi im Gegenzug sorgte dann Saccomani für den Anschluss, indem er Früchtl den Ball im kurzen Eck irgendwie durch die Hosenträger schoss. So ging es statt mit 3:6 nur noch mit 4:5 Rückstand in die zweite Pause aus der abermals die Gastgeber besser heraus kamen. Frank sorgte mit der Rückhand eher ungewollt für das 6:4 (43.), was die Beasts aber jetzt nicht mehr schocken konnte, zu sehr waren sie jetzt zurück im Spiel. Nun machte sogar der zweite Block auch offensiv Druck und sorgte für das 6:5. Niki Schultis brachte den Ball vor das Tor, wo Trenke die Kelle reinhalten konnte und so für seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Beasts sorgte.
Nun schadeten sich die Pflanz selbst, ein unnötiges Foul von Dengler an Nikolai Schultis brachte die Freiburger ins Powerplay, welches nun viel besser funktionierte. Nur 34 Sekunden dauerte es, bis Böcherer den Ball unhaltbar für Früchtl ins Tor hämmerte. So war das Spiel nach 46 Minuten wieder offen und man merkte den Deggendorfern die Verzweiflung über den verschenkten Vorsprung förmlich an. Die Beasts spielten nun im Stile einer Spitzenmannschaft. Mit viel Kampfgeist und Leidenschaft hielten sie den Angriffen der Pflanz stand, hatten bei einem vermeintlichen Treffer der Hausherren auch Glück und sorgten dann in Person von Enrico Saccomani sogar für die erstmalige Führung (53.). Die letzten sieben Minuten gerieten dann zu einer wahren Abwehrschlacht, in der Ziegler und seine Vorderleute nichts mehr zuließen. Auch die Herausnahme des Keepers brachte den Pflanz nichts mehr ein.