Aus Kampf um Platz eins verabschiedet
Chiefs unterliegen Angstgegner KölnDurch eine unnötige 6:10 (1:3, 0:4, 5:3)-Niederlage in Schwabmünchen haben sich die
Uedesheim Chiefs mehr oder weniger aus eigener Kraft aus dem Kampf um den ersten
Tabellenplatz der 1. Skaterhockey-Bundesliga Süd verabschiedet. Zudem haben die Chiefs am Samstag mit Sebastian Klerings (Verdacht auf Kreuzbandriss) und Bastian Remer (Adduktorenabriss) zwei wichtige Stammspieler für den Rest der Saison verloren.
Trainer Peter Schrills war nach der Partie berechtigter Weise sauer auf seine Mannschaft: „In
den ersten beiden Dritteln waren wir überhaupt nicht auf dem Feld. Keiner hat Verantwortung
übernommen und jeder hat sich nur auf seinen Nebenmann verlassen.“
So dauerte es keine Minute, bis die Mammuts in Führung gingen. Quasi im Gegenzug konnte
Sebastian Klerings auf Zuspiel von Sebastian Muhs ausgleichen (1:1 / 2.). Dieser Treffer
war für lange Zeit das letzte Lebenszeichen der Chiefs. Schrills: „Wir haben uns zwar auch
einige Chancen erarbeitet, aber sind oft kläglich gescheitert. Bei den Mammuts war dafür fast
jeder Schuss ein Treffer.“
1:3 stand es nach dem ersten Drittel, nach 40 Minuten lagen die Chiefs gar mit 1:7 zurück.
Zudem fanden sich ab dem zweiten Drittel immer wieder Spieler aus Uedesheim auf der
Strafbank wieder. „Da war auch eine Menge Frust dabei“, so Schrills.
Erst im letzten Drittel konnten die Chiefs einige der sich bietenden Chancen auch in Tore
ummünzen. Trotz des Ausfalls von Sebastian Klerings, der sich das Knie verdrehte und mit
Verdacht auf Kreuzbandriss nicht mehr weiterspielen konnte, kamen die Chiefs nochmal ran.
Nach dem 8:1 (45.) trafen Marcel Handrich (8:2 / 46.) und Benny Handrich (8:3 / 47.). Es folgte
das 9:3 (50.) der Hausherren, ehe das Spiel in der 53. Minute für kurze Zeit unterbrochen
werden musste.
Bastian Remer war ohne gegnerische Einwirkung zusammengesackt und liegen geblieben. Aus
eigenen Stücken war der Verteidiger nicht fähig, das Feld zu verlassen, auch die Hilfe von
Mitspielern und Betreuern reichte dazu nicht aus. Es musste also zunächst auf einen
Krankenwagen gewartet werden, bis es weitergehen konnte.
Drei Treffer (zweimal M. Handrich, Muhs) konnten die Chiefs nach Remers Ausfall erzielen, es
reichte aber nicht mehr, um nochmal in Schlagdistanz zu kommen. Sekunden vor dem Ende
gelang den Hausherren mit dem 10:6 ins leere Uedesheimer Tor die endgültige Entscheidung.
Nach dem Spiel saß dann auch bei Trainer Peter Schrills der Frust tief: „Wir reden hier seit
Wochen von der Meisterschaft und dann kommt mal wieder so eine Leistung dabei heraus. So
können wir gar nichts erreichen.“
Skeptisch betrachtet der Coach auch den erneuten und für diese Saison wahrscheinlich nicht
mehr zu kompensierenden Personalausfall: „Heute ist nur Paddy Komor ausgefallen, und er
war nicht zu ersetzen. Klerings und Remer werden jetzt den Rest der Saison fehlen, das
können wir auf Dauer nicht gleichwertig auffangen.“
In zwei Wochen haben die Chiefs die Möglichkeit, ihre weiterhin noch theoretische Chance auf
den Vorrundensieg zu wahren, wenn der HC Köln-West im „Chiefs-Garden“ gastiert (2. September, 16
Uhr). Zwei Siege über die Domstädter würde man dazu benötigen. Angesichts der zuletzt
gezeigten Leistungen wäre dies aber schon keine Überraschung mehr, sondern würde viel
mehr einem Wunder nahe kommen.