Abenteuer Bundesliga

Highlander müssen unnötig zitternHighlander müssen unnötig zittern
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Es ist das zehnte Jahr der Abteilungsgeschichte – ein schönes Jubiläum, für das

die Highlander Lüdenscheid des LTV 1861 sich in der vergangenen Saison selbst das beste

Geschenk machen konnten: Den Aufstieg in die 1. Skaterhockey-Bundesliga.

Noch vor drei Jahren starteten die Highlander in der Landesliga Westfalen. Was

folgte, war ein Durchmarsch, der seinen Höhepunkt im Gewinn der

Meisterschaft der 2. Liga Nord in 2006 fand. Bemerkenswert war, dass die

Lüdenscheider mit steigender Spielklasse immer bessere Ergebnisse erzielen

konnten.

Landete man 2004 mit 22 Punkten (11 S-0 U-5 N) aus 16 Spielen noch auf Platz

drei hinter Waltrop und Menden II in der Landesliga, so konnte man in 2005 den

Meistertitel in der Regionalliga Mitte feiern und den Kontrahenten aus

Waltrop hinter sich lassen. 14 Siege, bei einem Unentschieden und drei

Niederlagen bedeuteten 29 Punkte. Eindrucksvoll das Torverhältnis mit

206:78. In der Saison 2006 konnten die Highlander dann sogar 31 Punkte

(15-1-2) verbuchen und den Meistertitel der 2. Bundesliga Nord feiern und sich

direkt für die 1. Bundesliga qualifizieren.

Doch damit alleine war es nicht getan. Um in der 1. Liga spielen zu können,

benötigten die Highlander eine Mannschaft im Jugendbereich (Auflage des

Verbandes) und von Seiten der ISHD wurde signalisiert, dass die

sagenumwobene Bolzhalle an der Höh (drei Meter über Mindestmaß in der Länge; drei Zentimeter

(!) über Mindestmaß in der Breite) nicht für den Erstliga-Betrieb tauglich

ist, da es sowohl an Umkleidekabinen, als auch an ausreichenden sanitären

Einrichtungen mangelt.

Die Stadt Lüdenscheid und die Organisation der Highlander waren gefordert.

Durch das Sportamt wurde schnell eine Lösung gefunden – Die Stadt stellte

den Highlandern die Dreifach-Turnhalle des Bergstadt-Gymnasiums zur Verfügung.

Auch die Highlander steuerten ihren Teil bei und bauten ein Juniorenteam

auf. Somit konnte es also wirklich losgehen mit dem Abenteuer Bundesliga.

Fest verbunden mit dem Aufstieg der Highlander seit 2004 ist Trainer Norbert

Krause. Er kam Ende der Saison 2003 aus persönlichem Interesse zu den

Highlandern und bot sich dem Tabellen-Vorletzten der Regionalliga West als

Trainer mit den klaren Worten an: “Ihr seid viel besser als ihr dasteht.

Nehmt mich als Trainer, oder steigt ab!“ Die Highlander nahmen das Angebot

an und stemmten sich gegen den Abstieg. Es folgte eine Serie ohne Niederlage

über vier Spiele, ehe im letzten Saisonspiel gegen Essen II dann doch der

Abstieg besiegelt wurde.

Was ab 2004 sportlich folgte ist oben bereits beschrieben. Neben seinem

unermüdlichen Einsatz als Trainer, Gegnerbeobachter und Manager für das

„Drumherum“ konnte Krause zudem immer wieder namhafte Spieler für die

Highlander gewinnen. In 2003 bereits IEC-Torhüterlegende Sven Doual. Es

folgten Eric Daniels, Pavel Trejbal, die Jungs vom EC Siegerland, Daniel

Walther und Andreas Halfmann von den Koblenz Knights, sowie Carsten Lang von

den Samurai Iserlohn.

In 2006 dann der größte Coup, der jedoch eigentlich als Promotion-Aktion

gedacht war. Michael Wolf von den Iserlohn Roosters, Rookie des Jahres der

DEL 2005/2006 und Inlinehockey-, sowie Eishockey-Nationalspieler streifte

das Trikot der Highlander für drei Spiele über. Er fühlte sich jedoch so wohl,

dass er seine Bereitschaft zeigte, auch in der Folgezeit für die Highlander

zu spielen und erschien beim entscheidenden Spiel um die Meisterschaft in

Menden, um vor dem Spiel eine Ansprache in der Kabine zu halten und das Team

von der Tribüne aus anzufeuern.

Für 2007 trennten sich die Highlander von Eric Daniels und René Kutzner,

konnten dafür aber Ersatz in Person von Karl Jasik und Pierre Kracht von den

Mendener Mambas finden. Zudem wird Matti Stein vom EC Siegerland ebenfalls

für die Lüdenscheider spielen. Carsten Lang kündigte nach dem Aufstiegsspiel

in Menden sein Karriereende an.

Mit dem Ziel, eine zweite Mannschaft aufzubauen, verließen zudem die

Routiniers Sven Wengenroth, Stephan Weischede, Christian Jung, Anreas Uebach

und Sebastian König (zumindest vorerst) das Team. Die Nachwunchstalente

Robin Krause und Marco Götze werden ebenfalls in der zweiten Mannschaft spielen,

um dort Spielpraxis zu sammeln. Auch der ehemalige Kapitän Daniel Otters,

der nach einer Knie-OP Anfang vergangenen Jahres immer noch nicht spielen

kann, ist vorerst für die zweite Mannschaft gemeldet.

Bauen werden die Lüdenscheider um die „Ur-Highlander“ Lars Engel, Patrick

Fackiner und Jonathan Otters weiterhin auf die jungen Siegerländer, sowie

Ex-Moskito Patrick Sluga und die Koblenzer Walther und Halfmann. Torhüter

Sven Doual wird unterstützt von Nachwuchstalent Vincent Schnell.

„So schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, das waren

schon letzte Saison die Worte von Trainer Krause. Was daraus wurde ist

bekannt. Jedoch wird dieses Unterfangen diese Saison eine wirklich große

Herausforderung und bedeutend schwerer als letzte Saison werden, immerhin

treffen die Highlander nun auf die besten Teams aus der nördlichen Hälfte

Deutschlands.

Spielerisch sind die Highlander sicher noch lange nicht so weit, wie die

Teams aus Iserlohn, Duisburg oder Bissendorf, aber es war immer der

unermüdliche Einsatz, das Kämpfen um jeden Zentimeter in jeder Sekunde des

Spiels, was die Highlander ausgemacht hat. Es wird

sich zeigen, wie weit die Highlander damit in dieser Saison kommen werden.

Es gilt, die Serie zu durchbrechen: Seit 2000 haben die Highlander nie zwei

Saisons hintereinander in derselben Liga gespielt. Es folgte immer entweder

ein Abstieg oder ein Aufstieg. Diese Fahrstuhlmannschaft-Eigenschaft gilt es

nun also endlich abzulegen, denn Aufsteigen ist ja „leider“ nicht mehr

möglich...


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