Lettland löst WM-Ticket – Black Hawks mit zwei AchtungserfolgenQualifikation zur IIHF-Inlinehockey-WM

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Trotz der 4:7-Niederlage, die am Ende der Begegnung auf der Anzeigetafel stand: Diese Partie war beste Werbung für die Sportart Inlinehockey. Nach dem Abspielen der Bayernhymne für die Black Hawks und des „Gott segne Lettland“ für die Balten wurde zunächst Passaus Andreas Popp überrascht: Für den vor gut zwei Wochen Vater des kleinen Niklas gewordenen Popp überreichte Andreas Toth im Namen der Mannschaft ein kleines Präsent.

Kurz darauf begann auch schon die Partie, und zur großen Überraschung aller Anwesenden waren es nicht etwa die Letten, die das Spiel bestimmten; nein – vielmehr machten die Black Hawks von Beginn an Druck und gaben den Ton an. Nachdem man mehrere gute Torchancen ungenutzt ließ, kam es jedoch wie so oft: Das Spitzen-Team der Letten schlug mit einem Doppelpack durch VladislavsKonisevs und Eduards Miltrovs in der siebten und 10. Spielminute eiskalt zu – gleichzeitig Stand nach dem ersten Viertel.

Im zweiten Viertel hatten zunächst die Letten einige gute Einschussgelegenheiten, doch Michael Henghuber im Tor der Black Hawks erwischte einen tollen Abend und zeigte mehr als nur einmal grandiose Paraden gegen das lettische Starensemble. In der 20. Spielminute erzielten dann auch die Passauer ihren Treffer: Per Konter passte Dominik Persch auf Jakob Grill – und es stand nur noch 1:2. Unglücklicherweise erzielten die Balten nur Sekunden vor Ende des zweiten Viertels ihren dritten Treffer: Janis Bullitis nagelte den Puck unter die Latte des Passauer Tors.

Das dritte Viertel ging tatsächlich an die Black Hawks: In der 33. Spielminute war es Stephan Stiebinger, der einen weiteren Konter zum Passauer 2:3 vollendete, und auch, als nur gut eine Minute später VladislavsKonisevs das vierte lettische Tor erzielen konnte – Passau schlug erneut zurück und markierte durch Stiebingers zweiten Treffer das 3:4.

Im letzten Viertel zeigten die Letten dann, was wirklich in ihnen steckt: Durch drei Treffer am Stück durch Arturs Batraks (37.), Janis Bullitis (42.) und Romans Glazkovs (43.) schraubten sie den Spielstand auf 7:3 in die Höhe. Doch auch jetzt gaben sich die Passauer nicht auf. Immer wieder konnten sie sich beste Torgelegenheiten erspielen, der lettische Torwart jedoch war nur noch einmal zu überwinden: Ausgerechnet in Unterzahl war es Stefan Friedl, der den Endstand zum 4:7 aus Passauer Sicht besorgte.

Trotz der Niederlage waren alle Fans und Zuschauer äußerst zufrieden, sahen sie doch von Anpfiff bis zum Ende ein spektakuläres Duell zweier nahezu ebenbürtiger Mannschaften.

Am Freitag kam es zu zwei Duellen in der Eis-Arena: Zum einen bestritten die Teams aus Mazedonien und Lettland das erste WM-Qualifikationsspiel, im Anschluss daran kamen die Black Hawks zu ihrem zweiten und letzten Freundschaftsspiel gegen die Nationalmannschaft aus Irland. Die ohnehin als Topfavorit auf den Turniersieg gehandelte Auswahl aus Lettland ließ in der Begegnung gegen das mazedonische Team von Beginn an nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen, wer dieses Duell für sich entscheiden würde. Am Ende stand ein 35:1-Sieg zu Buche.

Im Anschluss an diese Partie kamen die heimischen Black Hawks zu ihrem zweiten Freundschaftsspiel-Auftritt – dieses Mal gegen Team Irland. Nach dem starken Passauer Auftritt gegen Lettland am Vorabend sollte man auch gegen Irland nahtlos an diese Leistung anknüpfen. Der Start in die Begegnung begann aus Passauer Sicht jedoch suboptimal: Zunächst musste Christoph Zawatsky im Passauer Gehäuse nach gerade einmal 30 Sekunden in höchster Not einen Rückstand verhindern, ehe es in der dritten Spielminute doch passierte: In Überzahl war es Harry Maharaj, der den Führungstreffer für das Team von der Grünen Insel markierte. Als ob die Black Hawks diesen Gegentreffer als eine Art Weckruf ansahen – von diesem Moment an dominierte man das Geschehen. Logische Folge war eine 2:1-Führung nach dem ersten Viertel durch Treffer von Stephan Stiebinger und Vladimir Gomov. Auch im zweiten Viertel war die Passauer Mannschaft überlegen, was sich auch in zwei weiteren Treffern durch Andreas Popp und erneut Vladimir Gomov niederschlug. In der Folge schienen die Hausherren die Zügel jedoch etwas schleifen zu lassen, und prompt war Team Irland zur Stelle: Durch einen Doppelschlag von Paul Cummins und Gerard Spence innerhalb von nur 26 Sekunden stand es in der 22. Spielminute nur noch 4:3. Knapp eine Minute später erzielte Mathias Pilz das Passauer 5:3, doch ganze acht Sekunden später konterten erneut die Iren: Michael Creane verkürzte auf 4:5.

Ab dem dritten Viertel hielten aber wieder die Black Hawks das Heft in der Hand, was sich bis zum Ende der Begegnung auch nicht mehr ändern sollte. Andreas Toth (25.), Jakob Grill (27.), Tim Hirtreiter (31.) und Andreas Popp (33.) schraubten das Ergebnis auf 9:4 in die Höhe, ehe im letzten Viertel Jakob Grill (38.), Dominik Persch (44.), Andreas Toth (46.) und Stephan Stiebinger (46.) für den Endstand von 13:4 für Passau verantwortlich waren.

Als einziges Spiel am Samstagabend stand das WM-Qualifikationsspiel zwischen Irland und Mazedonien auf dem Programm. Beide Teams waren gewillt, nach den deutlichen Niederlagen gegen die Passau Black Hawks bzw. Lettland Wiedergutmachung zu betreiben. Letztlich gewann Irland mit 14:0. Im abschließenden Qualifikationsspiel setzte sich Lettland gegen die Iren mit 13:0 durch und löste das WM-Ticket.