IHD-Nationalmannschaft ist B-WeltmeisterJubel bei der FIRS-Inlinehockey-WM

Jubel über Gold im B-Pool. Die IHD-Nationalmannschaft spielte eine starke FIRS-Inlinehockey-WM in Kolumbien. (Foto: Worldinlinehockey.org)Jubel über Gold im B-Pool. Die IHD-Nationalmannschaft spielte eine starke FIRS-Inlinehockey-WM in Kolumbien. (Foto: Worldinlinehockey.org)
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Das eine wie das andere stellt eine herausragende Leistung da. Während bei der „Eishockey-Variante“ auch zahlreiche Profis dabei waren, ist die „Rollsport-Nationalmannschaft“ eine Amateurauswahl im besten Sinne des Wortes. Zwar haben auch diese Cracks Eishockey-Erfahrung, nahmen aber die Reise nach Bucaramanga zum großen Teil auf eigene Kosten auf sich.

Der Start ins Turnier ist noch nicht gut gelaufen. Eine Niederlage gegen Lettland, eine weitere gegen Brasilien – damit war klar, dass die Play-offs des A-Pools (also der oberen Hälfte) nicht zu erreichen waren, da aus den Gruppen des B-Pools nur die Ersten den Sprung und damit den „Aufstieg“ schaffen würden. Danach aber fuhren die Deutschen, bei denen aufgrund von Personalmangel auch noch Bundestrainer Christian Müller als Spieler einspringen musste, nur noch Siege ein. Dem 6:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Venezuela folgten ein 5:4 nach Verlängerung im Viertelfinale gegen Mexiko sowie ein 4:3 im Halbfinale gegen Australien. Im Finale setzte sich das deutsche Team schließlich mit 5:2 gegen Brasilien durch – also gegen die Mannschaft, gegen die man in der Gruppe noch verloren hatte.

„Vor dem Spiel haben wir noch gesagt, dass Brasilien einen großen Nachteil hat. Der war, dass sie nicht wussten, dass sie auf eine viel stärkere deutsche Mannschaft treffen werden als im ersten Spiel“, berichtet Christian Müller. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt und aus unseren Fehler der vorherigen Spiele gelernt. Und Fehler war auch unser Hauptthema. Wir haben uns nicht zum Ziel gesetzt, Tore zu schießen, sondern einfach keine Fehler zu machen. So haben wir es geschafft über das ganze Spiel hinweg nur die sichersten Pässe zu spielen und wenn es keine hundertprozentige Aussicht auf Torerfolg gab wurde einfach wieder abgedreht, die Scheibe auf den letzten Mann gespielt und wieder neu aufgebaut.“

Die Taktik, den brasilianischen Aufbau mit einer Raute zu unterbinden hat sogar noch besser funktioniert, als es sich Christian Müller und sein Trainerkollegen vor dem Spiel ausgerechnet hatten. So zogen die Deutschen in der ersten Spielhälfte durch Tore von Gabriel Hildebrandt (2), Sebastian Weitz und Yannick Wehrheim auf 4:0 davon. Kurz nach Wiederbeginn erhöhte Hildebrandt mit seinem dritten Finaltreffer sogar auf 5:0. „Danach haben wir versucht, nur noch defensiv zu arbeiten und das Ergebnis zu verwalten. Eine kleine Unaufmerksamkeit führte noch zum 5:1. Kurz vor Schluss nahm Brasilien noch den Torwart raus, konnte jedoch nur noch auf 5-2 verkürzen“, so Müller.

„Insgesamt war das unsere mit Abstand beste Leistung im Turnier. Zum Glück zum richtigen Zeitpunkt. In der Halle hätte wohl niemand gedacht, dass wir nur annähernd eine Chance haben Brasilien zu schlagen. Damit kann Brasilien die Punkte aus dem Vorrundensieg gegen uns gerne behalten“, augenzwinkert Müller. 

Nun geht es wieder Richtung Heimat. Müller: „Wir sitzen jetzt gerade verkatert, aber mit Goldmedaillen am Flughafen und freuen uns auf unsere 24-stündige Rückreise. Eine WM in Südamerika zu spielen, ist wohl für jeden unserer Spieler ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Dass es uns dazu auch noch sportlich gelungen ist, zu überzeugen, krönt eine unvergessliche und ereignisreiche Woche.“

Neuer FIRS-Inlinehockey-Weltmeister im A-Pool wurden die USA durch ein 6:4 im Finale gegen Kanada.


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