Deutschland ist VizeweltmeisterIIHF-Inlinehockey-WM: Kanada - Deutschland 9:5

Das Spiel begann gar nicht gut für die Mannschaft von Bundestrainer Georg Holzmann. Schon nach 37 Sekunden tauchte Max Grassi alleine vor Jochen Vollmer auf und traf zum 1:0. Per Doppelschlag erhöhten die Kanadier auf 3:0. Zunächst war Thomas Woods im Powerplay erfolgreich (8.), dann erhöhte Joshua Foote nach einem pfeilschnellen Sololauf auf 3:0 (9.). Doch anders als die „eisigen Kollegen“ brach die Inlinehockey-Nationalmannschaft des DEB nicht ein. Durch ein Überzahltor von Thomas Greilinger nach Zuspiel von Michael Wolf (10.) kam die deutsche Mannschaft zurück ins Spiel und hatte Sekunden später die Chance zum Anschluss durch Steffen Tölzer.
Kanada erhöhte im zweiten Viertel durch Thomas Woods, der nach einem Zuspiel von Dave Hammond nur noch den Schläger hinhalten musste, zwar auf 4:1 (20.), doch erneut kam Deutschland auf zwei Tore heran. Mit einem fast identischen Powerplay-Spielzug markierten die Gastgeber das 2:4– diesmal kam der Pass von Greilinger und Kapitän Michael Wolf traf. Bitter für das DEB-Team: Nur fünf Sekunden vor Ende des zweiten Abschnitts traf Grassi zum zweiten Mal und erhöhte auf 5:2 für die Nordamerikaner.
Als Dave Hammond im dritten Viertel auf 6:2 für Kanada erhöhte (27.), war da schon alles vorbei? Überhaupt nicht. Denn das DEB-Team bewies eine tolle Moral. Nur 40 Sekunden später passte Thomas Daschner von hinter dem Tor auf Patrick Buzas, der auf 3:6 verkürzte. Und Deutschland gab weiter Gas. Felix Schütz (29.) und Michael Wolf (31.) brachten die Schwarz-Rot-Goldenen sogar auf 5:6 heran, ehe Grassi nur acht Sekunden später einen Lapsus von Robin Riemel zum 7:5 nutzte. Und wieder traf Kanada in der letzten Minuten eines Abschnitts: Thomas Woods erzielte nach einem leicht abgefälschten Schuss das 8:5 für Kanada (36.).
In der 42. Minute wurde Max Grassi endgültig zum Matchwinner, als er beim 9:5 sein viertes Tor in diesem Finale erzielte.
Bei den Ehrungen zu den besten Spielern der Weltmeisterschaft wurde Deutschlands Jochen Vollmer als bester Torhüter ausgezeichnet. Bester Verteidiger wurde Sami Markkanen (Finnland), bester Stürmer Martin Vozdecky (Tschechien). Die Ehrung als bester Spieler im Turnier seiner Mannschaft erhielt auf deutscher Seite Thomas Greilinger.
Zuvor hatte sich Finnland durch ein 9:4 über Slowenien die Bronzemedaille gesichert. Im Relegationsspiel vermied der fünffache IIHF-Inlinehockey-Weltmeister Schweden durch ein klares 7:2 gegen Großbritannien den Abstieg in die Division I. Für die Briten steigt die Slowakei auf, die im Finale der Division I gegen Ungarn die B-Weltmeisterschaft mit 5:4 gewann. Bronze sicherte sich Österreich durch ein 7:6 nach Verlängerung gegen Kroatien. In der Relegation schickte Australien die Mannschaft aus Japan durch ein 7:3 in die Qualifikation. Auch Bulgarien und Neuseeland müssen sich in der kommenden Saison erneut für die Division I qualifizieren.
Die International Icehockey Federation richtet seit 1996 Inlinehockey-Weltmeisterschaften aus. Jeweils fünfmal gewannen die USA und Schweden, drei Titel gingen an Finnland, einer an Tschechien – und nun zwei an Kanada. Neben dem Eishockey-Weltverband richtet aber auch der Rollsport-Weltverband FIRS Weltmeisterschaften aus. Und obwohl die „Eishockey-Variante“ auf sportlich deutlich höherem Niveau spielt, hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) die FIRS als offiziell zuständigen Verband anerkannt. Bei der FIRS-Inlinehockey-WM gewann 13 Mal die USA, zweimal Tschechien und je einmal die Schweiz und Kanada. Die nächste FIRS-Inlinehockey-WM beginnt in Kürze in Kolumbien.
Die nächste IIHF-Inlinehockey-Weltmeisterschaft findet 2013 in Dresden statt.
Kanada – Deutschland 9:5 (3:1, 2:1, 3:3, 1:0)
Tore:
1:0 (0:37) Max Grassi (Joshua Foote)
2:0 (7:15) Thomas Woods (Adam Ross, Max Grassi/4-3)
3:0 (8:49) Joshua Foote (Shayne Carlson)
3:1 (9:38) Thomas Greilinger (Michael Wolf/4-3)
4:1 (19:26) Thomas Woods (David Hammond, Adam Rosss)
4:2 (20:56) Michael Wolf (Thomas Greilinger/4-3)
5:2 (23:55) Max Grassi (Joshua Foote, Kirk French)
6:2 (26:05) Dave Hammond (Thomas Woods, Matt Hutchinson)
6:3 (26:45) Patrick Buzas (Thomas Daschner, Felix Schütz)
6:4 (28:47) Felix Schütz (Patrick Buzas)
6:5 (30:25) Michael Wolf (Thomas Greilinger, Patrick Seifert)
7:5 (30:33) Max Grassi
8:5 (35:06) Thomas Woods (Kirk French)
9:5 (41:18) Max Grassi (Josh Foote, Adam Ross)
Strafen: Kanada 6; Deutschland 4,5
Zuschauer: 4575
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