Deutschland empfängt die Streethockeywelt

Zum siebten Mal seit 1996 sucht die Sportart Streethockey – eine dem Eishockey entsprungene Spielvariante für den Sommer – ihren Weltmeister. Erstmalig wird dabei Deutschland für 15 weitere Nationen als Gastgeberland fungieren, wenn vom 9. bis zum 16. Juni in Ratingen (Eishalle am Sandbach) und Düsseldorf (Brehmstraße) dem orangefarbenen Hartplastikball mit dem Stock auf Turnschuhen hinterher gejagt wird.
Angeführt wird das Teilnehmerfeld von Titelverteidiger Kanada. Der WM-Triumph 2005 in Pittsburgh war zugleich der vierte nach den Titeln von 1996 (Bratislava), 2001 (Toronto) und 2003 (Sierre). Je einmal mit WM-Gold konnten sich die europäischen Spitzennationen Tschechien (1998, Litomerice) und Slowakei (1999, Zvolen) schmücken, die auch im Juni neben Portugal, Italien und der USA (vor einem Jahr Juniorenweltmeister) wieder zum engeren Favoritenkreis zählen.
Die insgesamt sechzehn teilnehmenden Nationen teilen sich auf jeweils acht Teams unterteilt in A- und B-Pool auf. Diese Einteilung erfolgt nach dem Abschneiden bei der letzten Weltmeisterschaft. Allerdings besteht auch für die B-Pool-Mannschaften die Chance auf den WM-Titel. Jeweils die beiden erstplatzierten Teams aus den Gruppen C und D (B-Pool) spielen im Überkreuzvergleich mit den Mannschaften aus den A-Pool-Gruppen A und B, die nach der Vorrunde auf den Rängen drei und vier eingekommen sind, vier Viertelfinalteilnehmer aus. Für dieses sind die beiden erstplatzierten Mannschaften aus den Gruppen A und B automatisch qualifiziert.
So besitzt auch die deutsche Auswahl, vor zwei Jahren auf Rang zehn platziert, theoretisch die Möglichkeit, sich im eigenen Land die WM-Krone aufzusetzen. Erklärtes Ziel für die deutsche Nationalmannschaft ist es, den Sprung zurück unter die acht besten Streethockeynationen zu schaffen. Unmöglich erscheint zumindest das Erreichen der Viertelfinalqualifikation nicht. In der Gruppenphase trifft der Gastgeber auf Griechenland, die Cayman Islands sowie Österreich. Die Griechen, vorrangig mit Kanadiern besetzt, bezwang man 2005 in Pittsburgh mit 6:4. Das Team von der Karibikinsel erscheint ebenso wie Nachbar und Erzrivale Österreich auf Augenhöhe. Mindestens einer der beiden Gegner sollte in die Knie gezwungen werden, um die Tür in den A-Pool weit aufzustoßen. Bei diesem Unterfangen kann die deutsche Auswahl auf prominente Unterstützung aus der Deutschen Eishockey-Liga zurückgreifen. Mit Robert Müller, gerade mit Adler Mannheim DEL-Meister geworden, steht nicht nur ein Zugpferd sondern auch einer der spielstärksten Spieler im Team. Im Sommer schnürt der Eishockeykeeper als Stürmer die Turnschuhe für die Wild Boys Rosenheim in der Liga Süd. Ein Fragezeichen steht noch hinter der Teilnahme von Daniel Hilpert (Duisburg).
Streethockeyfans, die nicht live vor Ort sein können, brauchen auf die WM-Spiele und Robert Müller nicht zu verzichten. Der Kölner Fernsehsender „Center TV“ erwägt, alle Spiel mit deutscher Beteiligung sowie weitere Spitzenpartien zu übertragen.
In Ratingen kämpfen aber nicht nur die Herren um den WM-Titel. Vom 7. bis 9. Juni findet ebenfalls am Sandbach die 1. Streethockey-Damen-WM statt. Neben dem Gastgeberland Deutschland nehmen Kanada, die USA, Tschechien, Slowakei und Österreich an den Titelkämpfen teil. Auch hier ist Kanada der ganz klare Favorit. Das deutsche Team rechnet sich zumindest im Kampf um den dritten Rang gute Chancen aus.
Weiterführende Informationen unter:
www.streethockeywc2007.com
www.isbhf.com
www.ballhockeyref69.de
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