Assenheim spielt nun (auch) Skaterhockey
Skaterhockey-Auftaktsieg der PatriotsMit dem sechsten Titel in der IHD-Inlinehockey-Bundesliga und dem sechsten Pokalsieg endete die Saison für die Assenheim Patriots doch sehr erfolgreich. Zudem gelang der U12-Mannschaft ebenfalls der Gewinn des deutschen Pokals in ihrer Altersklasse. Mit diesen drei Titeln sind die Assenheim Patriots abermals der erfolgreichste Inlinehockey-Verein in Deutschland, was aber nicht über schwierige organisatorische Dinge in der IHD hinwegtäuschen soll. So war der Spielablauf der Saison 2008 absolut nicht nach dem Geschmack der Niddataler. Zu wenige Spiele und dort noch etliche Verlegungen in allen Altersklassen bedeuteten nicht gerade steigendes Interesse und Imagegewinn für diesen doch sehr schönen, aber auch jungen Sport.
Das Problem ist für die Verantwortlichen der Assenheim Patriots relativ leicht ausgemacht. Die Zusammenarbeit von Vereinen und Verband habe in den letzten Jahren stark gelitten. Ein einheitliches Ziel mit gleichen Interessen im Spielablauf und der Saisongestaltung war oftmals der Diskussionspunkt und ist somit in weite Ferne gerückt. Selbst die Verbandverantwortlichen waren oftmals unterschiedlicher Meinung, wohin der Weg des Inlinehockeys gehen soll. Etliche Versuche von einigen Vereinen diesen gemeinschaftlichen Weg zu finden, auch wenn er für den ein oder anderen erstmal weh tut, ist an den unterschiedlichen Interessen gescheitert.
Da die Assenheim Patriots aufgrund der Finanzierung der vereinseigenen Halle eine weitaus größere Verantwortung zu tragen haben als andere Vereine, musste man reagieren. Die Assenheim Patriots haben im Hinblick auf die Saison 2009 bereits ihre Entscheidung getroffen. Der Verein wird in der kommenden Saison mit einer Herren-, U19- und U13-Mannschaft am Skaterhockey-Spielbetrieb der ISHD teilnehmen. Also an der ebenfalls im Deutschen Rollsport- und Inline-Verband organisierten Inlinehockey-Variante, die – stattt mit einem Puck – mit einem Ball und deutlich mehr Körpereinsatz gespielt wird.
Die Entscheidung fürs Skaterhockey begründen die Verantwortlichen der Assenheim Patriots mit der längeren Tradition des Sportes in Deutschland (Skaterhockey existiert seit mehr als 20 Jahren, Inlinehockey bundesweit erst zehn Jahre) und der damit verbundenen besseren und professionelleren Organisation, was sich auf den Spielbetrieb auswirkt. Auch die Zuschauerzahlen in der Skaterhockey-Bundesliga sind weit höher als die der Inlinehockey-Bundesliga, was eine größere Popularität in Deutschland deutlich macht. Oft kommen zu Skaterhockey-Bundesligaspielen rund 400 Zuschauer. Die zurzeit noch laufenden Play-offs um die Deutsche Meisterschaft finden nahezu alle vor ausverkauften Rängen statt. Zahlreiche Mannschaften aus allen Teilen Deutschlands in unterschiedlichsten Ligen fördern das steigende Interesse und machen den Spielbetrieb so lukrativ. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist der Verlauf der Saison. So beginnt diese bereits Anfang März und endet mit den Pokalendspielen Anfang Dezember. Eine festgelegte Sommerpause von drei Wochen ist ebenso für die Planung sehr vorteilhaft. Weiterhin spricht für das Skaterhockey, dass dort fast ausschließlich in Hallen gespielt wird, so dass Spielausfälle wegen Wetter die Ausnahme darstellen. Einziges kleines Manko ist die Tatsache, das der amtierende Deutsche Inlinehockey-Meister aus Assenheim in der Regionalliga Südwest (3. Liga) starten muss, was aber wiederum die Professionalität diese Verbandes zeigt, da er Quereinsteigern keine Sonderkonditionen einräumt. Mit Gegnern unter anderem aus Freiburg, Ravensburg, Abstatt, Landau oder Heilbronn warten bereits dort namhafte Hockeystädte auf die Patriots. Daher sehen die Patriots dem kommenden Jahr motiviert entgegen. „Wir wollen dieses Jahr als Lernjahr nutzen, um uns an den Ball und die Spielweise zu gewöhnen. Ziel ist es natürlich, den direkten Aufstieg zu schaffen, um 2010 bereits in der 2. Bundesliga Süd spielen zu können“, so Bundesliga-Spieler Christian Unger zur Situation.
Die U19- (Junioren) und die U13-Mannschaft (Schüler) starten in der kommenden Saison jeweils in der 2. Liga West ihrer Altersklasse. Auch dort heißt es in der ersten Saison Erfahrung sammeln. Gegner für den Nachwuchs sind dort Mannschaften aus dem Raum NRW. Gegen zum Beispiel Düsseldorf, Iserlohn, Duisburg oder Essen gilt es, sich dort zu behaupten.
Trotz allem will der IV Assenheim Patriots dem Inlinehockey aber nicht ganz den Rücken kehren. Aller Voraussicht nach werden Mannschaften für den Spielbetrieb der IHD gemeldet. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass es organisatorisch möglich ist, die Termine beider Verbände zu koordinieren. Sollte dies möglich sein, plant der Verein in der kommenden Saison mit zwei Senioren- und drei Nachwuchsmannschaften in der IHD, in der Hoffnung auch dort in der kommenden Saison in einer besser organisierten und strukturierten Liga spielen zu können.