WM-Gastgeber Schweiz: Drei Mal zwischen 1990 und heuteDie bisherigen Eishockey-Weltmeisterschaften in der Schweiz - Teil 3

Die Pandemie verhinderte die WM 2020 in der Schweiz. (IIHF)Die Pandemie verhinderte die WM 2020 in der Schweiz. (IIHF)
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Erst 1990 war damit Schluss. Die Austragungsorte hießen Bern und Fribourg und bei aller Euphorie fiel es den Einheimischen schwer, die WM anzunehmen, denn ausgerechnet das Gastgeberland war nicht dabei. Heute ist der Gastgeber automatisch qualifiziert, damals gab es diese Regelung noch nicht. 1989 in der B-Gruppe sollte der Aufstieg gelingen unter dem kürzlich verstorbenen Bundestrainer Simon Schenk, aber es sollte in Norwegen nicht sein. Obwohl die Schweizer am letzten Spieltag den B-Gruppensieger und Aufsteiger, Gastgeber Norwegen, mit 6:1 (5:0,0:1,1:0) demontierten, wogen die zuvor erlittenen Niederlagen gegen Italien (6:7) und Frankreich (2:5) schwer und am Ende stand nur Platz vier, verbunden mit der Gewissheit, die A-WM 1990 nur als Zuschauer beobachten zu können. Noch ein Bonmot zur WM-Gruppe D, die erstmals ausgetragen wurde. Rumänien bezwang Neuling Neuseeland 52:1 (17:0,12:1,23:0) und stellte damit einen Weltrekord für Weltmeisterschaftsspiele auf, verbesserte das 47:0 der Kanadier gegen Dänemark von 1949.

Knapp über 250.000 Zuschauer strömten 1990 in die Stadien, im Schnitt 6.528, und diese sahen zwar am Ende mal wieder die Sowjetunion als Sieger hervorgehen, aber ganz so locker wie in den siebziger und achtziger Jahren ging es nicht zu. Es gab einige spannende Verläufe zu sehen, wobei der Siegeszug der Russen nach der Vorrunde noch nicht abzusehen war. Besonders die Kanadier, die u.a. mit Topstars wie Keeper Kirk McLean (Vancouver), den Verteidigern Michel Petit (Quebec), Al Mac Innis (Calgary) und Paul Coffey (Pittsburgh) und den Stürmern Ron Sutter (Philadelphia), Doug Gilmour (Calgary), Steve Yzerman (Detroit) und Brian Bellows (Minnesota) antraten, beherrschten die Gruppe, gewannen ausnahmslos ihre ersten sechs Spiele, u.a. 5:1 gegen Deutschland und mussten erst beim 3:3 gegen die UdSSR ihren ersten Punkt abgeben. Der Vorrundenzweite Schweden, fing mäßig an (4:3 gegen Norwegen), ließ aber beim 3:1 gegen die UdSSR aufhorchen, kassierte nur beim 1:3 gegen Kanada eine Niederlage. Und die Sowjets? Die kamen als Dritte über die Ziellinie und freuten sich, dass sie die Favoritenbinde an Kanada und Schweden abgeben konnten. Das deutsche Team bekleckerte sich nicht mit Ruhm in dieser Vorrunde; angetreten in folgender Besetzung:
Tor: de Raaf (DEG), Heiß (Köln), Merk (Preußen Berlin); Verteidigung: Hiemer, Niederberger, Schmidt (alle DEG), Kießling, Pokorny (beide Köln), Kreis (Mannheim), Krupp (Buffalo/NHL); Sturm: Birk, Holzmann, Kammerer (alle Preußen Berlin), Brandl., Draisaitl, Lupzig, Steiger (alle Köln), Brittig (Landshut), Hegen, B. Truntschka, G. Truntschka, Willmann (alle DEG), Hilger (Rosenheim).

Die DEB-Auswahl unterlag in allen sieben Begegnungen und ging in die Abstiegsrunde mit null Punkten auf der Habenseite. Die absolute Negativleistung war dabei das 3:7 gegen Norwegen am 25. April 1990 in Bern. Nach der Hauptrunde wurde die WM geteilt. Die ersten vier spielten den Weltmeister aus, die Letzten spielten gegen den Abstieg.

Die Kanadier, als Favorit in die Runde gegangen, hatten wohl schon im Voraus zu viel gefeiert. Auf jeden Fall bekamen sie keinen Schlittschuh mehr auf das Eis und wurden von ihren Gegnern förmlich von der Fläche gejagt. Den Anfang machten die Tschechen, die knapp mit 3:2 gewannen. Die UdSSR schoss die Ahornblätter beim 7:1 richtig ab und die demoralisierten Kanadier ließen sich am Turnierende auch noch von Schweden beim 4:6 einseifen. Die Russen gewannen außerdem 3:0 gegen Schweden, 5:0 gegen die Tschechen und wurden überlegen Weltmeister. Russlands Trainer Tichonow hatte aus den Rückschlägen in den Jahren zuvor, als man die Vorrunde dominierte und dann einbrach, die richtigen Lehren gezogen. Im Spiel um Platz drei setzte sich Schweden mit dem besseren Torverhältnis gegen die Tschechen durch.

In der Abstiegsrunde rissen sich die Deutschen am Riemen, während die Norweger einen ähnlichen Absturz erlebten wie in der Meisterrunde die Kanadier. Das deutsche Team unterlag nach großem Kampf den USA mit 3:5, holte beim 1:1 gegen Finnland den ersten Punkt und musste das Abschlussspiel gegen Norwegen gewinnen. Die Skandinavier dagegen waren in die Runde mit einem desaströsen 1:8 gegen Finnland und einem 1:4 gegen die USA gestartet. Trotzdem hätte Norwegen gegen Deutschland eine Niederlage mit drei Toren Unterschied gereicht, aber die Nerven hielten nicht. Deutschland gewann 4:0 und hatte den Klassenerhalt in der Tasche.

Und was passierte mit den gastgebenden Schweizern in der B-Gruppe? Angetreten in der Formation:
Tor: Anken (Biel), Pavoni (Kloten), Tosio (Bern); Verteidigung: Bertaggia, Brasey, Massy (alle Lugano), Mazzoleni (Kloten), B. Muller, Ritsch (beide Zug), Silling (Olten); Sturm: Boucher, Leuenberger (beide Biel), Celio, Hollenstein, Wäger (alle Kloten), Eberle, Ton, Vrabec (alle Lugano), Howald, Montandon, Triulzi (alle Bern), Jaks (Ambri), C. Muller (Zug), Rottaris (Fribourg).


Sie schafften den eigentlich schon für 1989 geplanten Aufstieg - ungeschlagen, nur zwei Remis, je ein 2:2 gegen die DDR und Österreich. Und die DDR? Sie spielte die letzte Weltmeisterschaft ihrer Geschichte. Auch diese Formation sollte noch einmal erwähnt werden:
Tor: Bielke (Berlin), Bresagk (Weißwasser);
Verteidigung: Graul, Deutscher, Kienass, Lempio, Perschau (alle Berlin), Engelmann, Göbel, Vogel (alle Weißwasser);
Sturm: Domke, Gebauer, Hahn, Handrick, Hantschke, Ludwig, Liebert, Ludwig  (alle Weißwasser), Kuhnke, Naster, Proske, Radant, Schertz (alle Berlin).
Am Ende stand mit sechs Punkten in der B-Gruppe Platz fünf zu Buche. Gegen die Schweiz spielte die DDR 2:2, gegen Frankreich gab es ein knappes 2:3, gegen Italien ein klares 3:6, ein 1:1 gegen Polen, gegen die Niederlande ein 6:3, gegen Japan ein 6:1 und das letzte WM-Spiel in der Geschichte wurde am 8. April 1990 in Megeve gegen Österreich mit 2:3 verloren.

Nachdem die Schweiz vor der WM 1990 19 lange Jahre warten musste, betrug nach der WM die nächste Wartezeit nur acht Jahre. Bereits 1998 traf man sich wieder und diesmal hießen die austragenden Städte Zürich und Basel. Und wieder schien es, als würde die Weltmeisterschaft ohne den Gastgeber ausgetragen. 1997 belegte die Schweiz in der B-Gruppe, die in Polen ausgetragen wurde, nur Platz drei und das reichte nicht für den Aufstieg. Da man die Begeisterung der Eidgenossen für das Eishockey kannte und ausnutzen wollte, beschloss der Weltverband einige weitreichende Änderungen. Erstmals wurde eine A-WM mit 16 Ländern ausgetragen und auch der Zeitpunkt mit Mitte Mai, heute normal, war damals eine Sensation. Außerdem wurde einem Vertreter des fernen Ostens, in diesem Fall Japan, ein permanentes Antrittsrecht zugesprochen. Die Aufstockung war auch wichtig für das deutsche Team, das sich die Qualifikation 1997 nur mit Mühe gesichert hatte, als es mal wieder im letzten Spiel der WM einen Sieg brauchte und dieser mit 4:2 gegen Norwegen (0:1 nach 40 Minuten) realisiert werden konnte.

Um diesen großen Umbruch sportlich fair umsetzen zu können, wurde im November 1997 in Klagenfurt (Österreich) ein Qualifikationsturnier für die A-WM ausgetragen mit den Teilnehmern Kasachstan, Norwegen, Polen und Gastgeber Österreich. Am Ende hatten Kasachstan und Österreich die Nase vorn, wobei die Österreicher gegenüber dem drittplatzierten Norwegen ein Tor (!) Vorsprung hatten.

Deutschland musste in der Gruppe A gegen Tschechien, Weißrussland und Japan antreten und allen Beteiligten war klar, dass das Spiel gegen die Japaner das entscheidende werden würde, was am Ende auch so war. Deutschland trat in folgender Besetzung an:
Tor: Fischer (Bremerhaven), Heiß (Köln), Seliger (Oberhausen); Verteidigung: Bresagk (Landshut), Brüggemann (Jacksonville (ECHL)), Goc (Schwenningen), Goldmann (Dayton (ECHL)), Mayer (Augsburg), Micheller (Krefeld), Nowak (Schwenningen), Zerwesz (DEG); Sturm: Draisaitl, Lupzig, Stefan (alle Köln), Felski (Eisbären Berlin), Hecht (Mannheim), Hegen (DEG), Keller (Augsburg), MacKay (Schwenningen), Pyka (Krefeld), Rumrich (Berlin Capitals), Sandner (Riessersee), Straube (Nürnberg).

Gegen Weißrussland unterlag Deutschland mit 2:4, gewann gegen Japan mit 5:1 und verlor gegen Tschechien mit 1:8. Das reichte zum vorab garantierten Klassenerhalt. In den weiteren Gruppen setzten sich Kanada und die Slowakei, Russland und Finnland sowie Schweden und die Schweiz durch. Das Schweizer Glück war eine überraschende 1:3 Niederlage der USA gegen Frankreich. Am dritten Gruppenspieltag verloren die Amerikaner dann auch noch 1:6 gegen Schweden und weil die Schweiz wiederum Frankreich mit 5:1 besiegte, zog sie in die nächste Runde ein. Deutschland, das sich als Tabellendritter für die Platzierungsrunde um Platz neun qualifiziert hatte, schlug sich in der Runde achtbar, von Glänzen konnte jedoch keine Rede sein. Zu Anfang gelang ein 1:1 gegen die USA, es folgte ein peinliches 0:5 gegen Lettland und zum Schluss ein kaum besseres 4:4 gegen Italien. Diese zwei Punkte reichten zu Platz elf, denn die USA waren noch schlechter. Dem Punktgewinn gegen Deutschland folgte ein 0:4 gegen Italien und ein 2:3 gegen Lettland. Die Runde selbst ging an die Letten, die sich mit dem 1:1 gegen Italien Platz neun sicherten.

In der Zwischenrunde, die wiederum geteilt in zwei Gruppen durchgeführt wurde, setzte sich in der Gruppe A Schweden ohne Punktverlust vor dem Nachbarn Finnland durch. Kanada wurde nur Dritter und schied aus, ebenso wie Weißrussland.  In der Gruppe B überraschte die Schweiz wiederum, denn sie eröffnete die Runde mit einem unerwarteten 4:2 gegen Russland. Es folgte ein 1:3 gegen Gruppensieger Tschechien und ein 1:1 gegen die Slowakei. Die Russen wiederum besiegten die Slowakei deutlich mit 6:1, kamen aber gegen die Tschechen nur zu einem 2:2. Es entschied der direkte Vergleich gegen die Schweiz, den die Eidgenossen für sich entschieden hatten.

Am 12. und 14. Mai fanden die Halbfinalspiele statt, die in einer Best-of-Two-Serie durchgeführt wurden. Die gastgebenden Schweizer hatten gegen die Schweden keine wirkliche Chance, unterlagen mit 1:4 und 2:7, die Tschechen wiederum verloren gegen die aufstrebenden Finnen etwas überraschend mit 1:4 und spielten nur 2:2. Im Spiel um Platz drei und der damit verbundenen Bronzemedaille gewannen die Tschechen gegen jetzt kraftlose Schweizer mit 4:0. Dazu der tschechische Trainer Slovomir Lehner: „Bronze ist auch eine Medaille. Der Erfolg war die Krönung einer ausgezeichneten Saison.“ Die Tore für die Tschechen erzielten Patera, Elias- und Martin Prochazka sowie Dopita. Der Trainer der geschlagenen Gastgeber Ralph Krueger: „Wir haben uns Anerkennung auf der Weltbühne verschafft. Wir möchten sicher einmal in die Weltspitze vorstoßen und in den nächsten Jahren an einer Medaille riechen.“ Worte, die im Nachhinein aufhorchen lassen und wahr wurden, wenn auch erst in der Zeit nach Krueger.

Das Finale war sehr torarm, lebte aber von der Spannung und ging sogar in die Rekordbücher ein. Es fiel nämlich in zwei Spielen, auch hier wurde eine Best-of-Two-Serie gespielt, nur ein kümmerliches Tor. Verteidiger Johan Tornberg (Västeräs IK) traf in der 51. Minute des ersten Spieles und entschied somit die WM für Schweden, die sich davor zuletzt 1992 in Prag den Titel gesichert hatten. Den Titel eines Scorerkönigs holte sich übrigens ein Schwede namens Peter Forsberg (11) vor seinem Landsmann Mats Sundin und dem Finnen Raimo Helminen. Bester Keeper war der Schwede Tommy Salo vor dem Finnen Ari Sulander und dem Italiener Michael Rosati. Die B-WM ging an die Ukraine, die sich überlegen vor Slowenien und Estland durchsetzte. Die heutigen A-Nationen Dänemark, Norwegen und Großbritannien belegten die Plätze vier bis sechs. Ungarn gewann nach einem 3:2 gegen Rumänien die C-WM und Israel stieg nach seinem Erfolg bei der D-WM in Südafrika in die nächsthöhere Gruppe auf.

Die vorerst letzte Weltmeisterschaft wurde in der Schweiz im Jahr 2009 durchgeführt. Dabei wurde mit erzielten 379.000 Zuschauern ein neuer Rekord erreicht und eine weitere Bestleistung wurde medial verbucht: Etwa 800 Millionen Zuschauer konnten auf über 163 TV-Stationen mehr als 3.400 Stunden WM-Eishockey sehen. Eigentlich hatten die Schweizer bereits 2008 die WM anlässlich des 100. Geburtstages des Verbandes ausrichten wollen, aber im gleichen Jahr gab es als Großveranstaltung die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz und auch der kanadische Verband feierte seinen 100. Geburtstag im selben Jahr, sodass man zähneknirschend auf die Austragung 2009 auswich.

Die WM fand dabei in Bern und Kloten statt, wobei in Bern aufgrund des WM-Umbaus von Steh- in Sitzplätze das Fassungsvermögen von 16.789 auf 11.421 vermindert wurde. In Kloten in der Kolping-Arena passierte das Gleiche, hier verringerte sich das Platzangebot von 7.624 auf 6.851.Gespielt wurde zunächst in vier Gruppen a vier Mannschaften. In der Gruppe A gewann Kanada vor Weißrussland, Slowakei und Ungarn. In der Gruppe B stand die deutsche Mannschaft, die in der folgender Besetzung antrat:
Tor: Endras (Augsburg), Kotschnew (Spartak Moskau/KHL), Pätzold (Hannover); Verteidigung: Bakos, Seidenberg (beide Ingolstadt), Butenschön (Mannheim), Goc (Hannover), Hördler (Berlin), Müller, Renz (beide Köln), Osterloh (Frankfurt), Schmidt (Iserlohn), Schubert (Ottawa/NHL); Sturm: Barta, Felski, Rankel (alle Berlin), Gogulla, Ullmann (beide Köln), Hackert (Mannheim), Hager (Krefeld), Hecht (Buffalo/NHL), Hospelt (Wolfsburg), Kreutzer (DEG), Mulock (Bad Tölz), Wolf (Iserlohn).

Während man der Abwehr noch eine WM-reife Leistungen attestieren konnte, versagte der Sturm auf ganzer Linie. Drei Tore in drei Spielen, das hieß am Ende Platz vier und die Abstiegsrunde. Am Anfang hatte es ein vertretbares 0:5 gegen Russland gegeben. Dann folgte ein starkes 2:3 n.V. gegen Gastgeber Schweiz (Tore: Ullmann, Schubert) und ein 1:2  gegen Frankreich (Tor: Hecht). Die Schweiz, die 1:0 gegen Frankreich gewann und nur knapp mit 2:4 gegen Russland verlor, trat in dieser Besetzung an:
Tor: Gerber (Toronto/NHL), Rüeger (Kloten); Verteidigung: Bezina (Genf), Blindenbacher, Seger (beide ZSC), Du Bois (Kloten), Furrer, Josi (beide Bern), Streit (New York Islanders/NHL), Weber (Montreal/NHL); Sturm: Ambühl (Davos), Deruns (Genf), Gardner, Monnet  (beide ZSC), Jeannin, Sprunger (beide Fribourg), Lemm, Paterlini, Romy, Sannitz (alle Lugano), Plüss, Rüthemann, Ziegler (alle Bern), Wick (Kloten).

In der Gruppe C setzte sich überraschend die USA durch, die zwar mit 5:6 n.V. gegen Schweden verloren, aber von den Letten profitierten, die ihrerseits die Tre Kronors mit einem 3:2 n.V. in die Kabine schickten. Lettland hatte die Chance auf Platz eins, besiegte Österreich mit 2:0, um ausgerechnet im entscheidenden Spiel gegen die USA mit 2:4 zu verlieren. In der Gruppe D hatten Finnland und Tschechien keine Probleme mit den Außenseitern Norwegen und Dänemark. Das Spitzenspiel ging übrigens mit 4:3 an Finnland, und Norwegen gewann mit 5:4 n.V. gegen Dänemark.

In der Abstiegsrunde setzte sich die Talfahrt der deutschen Mannschaft fort, die auch gegen Dänemark (0:1) und Österreich (1:3) ein ganzes Tor zustande brachte. Dies schoss mit Schubert auch noch ein Verteidiger. Die Ungarn, die nur den Klassenerhalt wollten, waren gegen Österreich mit 0:6 und gegen Dänemark mit 1:5 eingegangen. Und jetzt stand ein Kuriosum an. Auch bei einem deutschen Sieg war der Klassenerhalt nicht mehr schaffbar, denn es sollten zwei Teams absteigen. Da Deutschland aber 2010 Gastgeber werden sollte und damit automatisch qualifiziert war, musste es den Gruppenzweiten treffen und somit hatte nicht das deutsche Spiel gegen Ungarn Finalcharakter, sondern die Begegnung um Platz eins zwischen Dänemark und Österreich. Deutschland gelang zum Abschluss an diesem 4. Mai 2009 in Bern vor nur 3.500 Zuschauern wenigstens der erste Sieg 2:1 (1:1,1:0,0:0) durch Tore von Müller und Bakos bei einem Gegentor von Horvath. Und wer stieg an Stelle von Deutschland ab? Das Gruppenfinale ging an Dänemark, das mit 5:2 gegen Österreich gewann und somit unseren südlichen Nachbarn in die Gruppe 1A (B-Gruppe) schickte.

In der Zwischenrunde Gruppe A, die komplett in Bern ausgetragen wurde, setzte sich überlegen Russland mit vier Punkten Vorsprung vor Schweden durch. Dahinter folgten in dieser Reihenfolge die USA, Lettland, Schweiz und Frankreich. Enttäuschend dabei für die Eidgenossen, dass sie ausgerechnet gegen Lettland (1:2) nach Verlängerung unterlagen und so eine bessere Ausgangslage verpassten. In der Gruppe B gab es auch ein paar wirkliche Überraschungen. Während die Finnen beim 2:1 gegen die Slowakei die Verlängerung benötigten, besiegten die Tschechen ihren Nachbarn gleich mit 8:0. Dann unterlag Finnland den Weißrussen mit 1:2, gewann aber am Ende mit 4:3 gegen Kanada. Das bedeutete für die Nordmänner Platz zwei hinter Kanada. Dahinter folgten Tschechien und Weißrussland.

Es folgte das Viertelfinale und hier blieben bis auf eine Ausnahme die Favoriten die Sieger. Die Russen besiegten ihren Nachbarn aus Weißrussland mühevoll mit 4:3, die Kanadier schalteten die zuvor stark aufgetretenen Letten mit einem 4:2 aus und die Schweden besiegten die Tschechen mit 3:1. Lediglich das 3:2 der USA gegen Finnland war eine kleine Überraschung. In diesem Spiel erzielten die Amerikaner innerhalb von nur vier Minuten drei Tore; dem konnten die Finnen nichts mehr entgegensetzen. Dass die Amerikaner gut drauf sind, bekamen im Halbfinale auch die Russen zu spüren. Wieder schossen die USA in der gleichen Zeit wie im Spiel gegen Finnland die Tore, nämlich im Mitteldrittel. So stand es bis kurz vor Ende 2:2. Erst in der 59. Minute erlöste Gorowikow aus St. Petersburg die russische Fangemeinde. Im zweiten Halbfinalspiel gingen die Kanadier nach Toren von Derek Roy (2; heute RB München) und Horcoff (Edmonton/NHL) mit 3:0 in Führung, ehe Eriksson (Dallas/NHL) für Schweden verkürzen konnte.

Im Finale, ausgetragen am 10. Mai, gingen die Kanadier zunächst gegen Russland in Führung. Bereits in der sechsten Spielminute bezwang Jason Spezza (Ottawa/NHL) den russischen Keeper Ilya Bryzgalow (Phoenix/NHL), nachdem zuvor Schenn (Toronto/NHL) noch mit einem Gewaltschuss gescheitert war. Doan (Phoenix) bediente Spezza am langen Pfosten und der hatte keine Probleme die Führung zu erzielen. Nur fünf Minuten später, die Russen hatten ein Überzahlspiel, gelang Oleg Saprykin (ZSKA Moskau/KHL) der Ausgleich. Bei dem Spielstand blieb es bis zur 35. Minute. Dann übersprinteten zwei russische Stürmer die sich im Vorwärtsgang befindliche kanadische Sturmlinie und Alexander Radulov (Ufa/KHL) erzielte das letztendlich verdiente Siegtor einer russischen Mannschaft, die sich in der Schweiz den 25. Titel ihrer Geschichte holen konnte.

Damit ist der Rückblick beendet. Zehn Weltmeisterschaften, in denen viele interessante Geschichten geschrieben wurden, durfte die Schweiz bisher ausrichten und man darf sich auf die nächste WM zwischen Basel und Genf freuen.


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