WM 2021: Die etwas andere NationalmannschaftAusländische Spieler, die schon in Deutschland aktiv waren oder sind
Martins Karsums als lettischer Kapitän mit dem Deutschland-Cup. (Foto: dpa/picture alliance/augenklick)
16 Teams sind mit im Rennen und viele der teilnehmenden Akteure haben nicht nur in ihrem Heimatland gespielt. Mit der „etwas anderen Nationalmannschaft“ wollen wir eine virtuelle Mannschaft beleuchten, die nur aus ausländischen Spielern besteht, die schon einmal in Deutschland dem Puck nachgejagt sind und nun bei der WM aktiv sein werden. Wie würde dieses Team aussehen?
Im Tor steht Sebastian Dahm. Der von 2017 bis 2020 in Deutschland, erst in Iserlohn dann bei den Eisbären Berlin stehende Keeper hexte in der vergangenen Saison den Klagenfurter AC zum Meister, kam auf starke 93,2 Prozent Fangquote. Sein Back-up wäre Danny Taylor. Der 35-jährige Brite mit kanadischem Pass, 2010/11 bei den Hamburg Freezers, war zuletzt Back-up beim weißrussischen KHL-Team Dynamo Minsk.
In der ersten Verteidigungsreihe würden zwei Dänen stehen. Der seit 2018 in Deutschland spielende Phillip Bruggisser, zuerst in Krefeld jetzt in Wolfsburg, zeigte vor allem in den Play-offs seine Qualitäten. Sein Nebenmann wäre Anders Krogsgaard. Der 25-Jährige wagte sich nach zehn Jahren in seiner Heimatstadt Esbjerg erstmals vor die Stadtgrenzen, ging nach Aalborg und dann nach Bremerhaven.
In der zweiten Verteidigungsreihe könnte man noch einen Dänen einreihen. Markus Lauridsen, 2017/18 beim EHC Red Bull München unter Vertrag, wechselte danach nach Schweden, wo er erst bei Jönköping und dann bei den Malmö Redhawks brillierte (in 88 Spielen 45 Punkte sind für einen Abwehrspieler kein schlechter Wert, wobei alleine 42 Assists dabei waren). Sein Nebenmann könnte sein Landsmann Nicholas B. Jensen sein. Der Kopenhagener gilt bei der seinem Arbeitgeber Düsseldorfer EG als offensivstarker Verteidiger als gesetzt.
In der dritten virtuellen Verteidigungsreihe wird es mit zwei Norwegern richtig nordeuropäisch. Zum einen der während der letzten Saison von Berlin nach Salzburg gewechselte Stefan Espeland und zum zweiten Christian Bull. Während Espeland nach seinem starken Auftreten in Bremerhaven in der letzten Saison die Berlin nicht so überzeugen konnte, dafür aber nach seine Leihe nach Salzburg stärker agierte, war Bull für die Krefelder ein Leistungsträger, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft.
In der vierten Abwehrreihe wird es dann richtig international. Zum einen mit dem kanadischen Kasachen Jesse Blacker. Der 30-Jährige, 2016/17 bei den Nürnberg Ice Tigern aktiv, wechselte nach Franken in das ferne China zu Kunlun Red Star und wurde nach einem Jahr zum Leistungsträger bei kasachischen KHL-Team Barys Nur-Sultan. Ihm zur Seite würde der Lette Arturs Kulda stehen. Der 32-Jährige, der in Leipzig geboren ist und 2006 sogar vom NHL-Club der Atlanta Thrashers gedraftet wurde, spielte zuletzt nach mehreren Jahren in der KHL (Jokerit Helsinki, Kunlun Red Star, Cherepowets, Riga) bei den Nürnberg Ice Tigers, wo er mit 17 Assists in 33 Spielen eine überzeugende Rolle spielte.
Der erste virtuelle Angriffsblock könnte gebildet werden mit Morten Madsen (Dänemark). Der von 2013 bis 2016 bei den Hamburg Freezers eingesetzte Center feierte in der letzten Saison mit Timra den Aufstieg in die höchste schwedische Liga. In der Mitte spielt sein Landsmann Julian Jakobsen. Jakobsen war zur gleichen Zeit wie Madsen bei den Freezers beschäftigt und ist seitdem Leistungsträger in Aalborg, wo er 2018 Meister wurde. Dritter im Bunde ist noch ein Däne, Niklas Andersen. Der Esbjerger ging nach zehn Jahren in seinem Heimatverein 2020 nach Bremerhaven, wo er einen Vertrag bis 2022 hat.
Im zweiten Block könnte Mathias From von der Düsseldorfer EG stehen. Auch er ein Däne, der allerdings früh nach Schweden ging, sechs Jahre in Rögle spielte und 2019 von MODO zur DEG wechselte. In der Mitte steht Martins Karsums. Der Lette war im letzten Jahr in Krefeld unter Vertrag, wechselt zur neuen Saison zum KHL-Ligisten Dinamo Riga. Auf der rechten Seite könnte man sich Alex Petan vorstellen. Der Italo-Kanadier war 2019/20 in Iserlohn angestellt, spielt im Augenblick beim ICEHL-Club Fehervar in Ungarn, wo er in 51 Spielen 44 Punkte scorte.
Im dritten Block als linker Stürmer spielt der Däne Frederik Storm. Der aktuelle Ingolstädter kam 2020 aus Malmö, schlug sofort in der Audi-Stadt ein und besitzt einen Vertrag bis 2022. In der Mitte stürmt Mathis Olimb. Der 34-jährige Norweger wechselte 2007 für zwei Jahre nach Augsburg, spielte danach hauptsächlich in Schweden und verstärkt seit 2019 den deutschen Vizemeister Grizzlys Wolfsburg. Auf der rechten Seite würde man eventuell den Bruder von Mathis Olimb sehen, Ken Andre. Der 32-Jährige spielt zurzeit bei der Düsseldorfer EG, wo er auch schon von 2013 bis 2016 angestellt war.
In der vierten Reihe begrüßen wir den Letten Rihards Bukarts. Er lernte die DEL zwischen 2018 und 2020 kennen, als er nacheinander bei den Eisbären Berlin, der DEG und Schwenningen spielte. Im Augenblick tritt er für den KHL-Club Dinamo Riga an. In der Mitte könnte der Norweger Mathias Trettenes spielen. Der Norweger unterstützte von 2017 bis 2019 die Krefelder Pinguine, war in der letzten Saison ein Leistungsträger beim Schweizer Zweitligisten HC La Chaux-de-Fonds. Auf der rechten Angriffsseite stürmt Marco Rosa. Der Italiener, der auch AHL-Erfahrung hat, stürmte von 2013 bis 2017 in der DEL, meistens in Wolfsburg und auch für eine Saison in Krefeld. Seitdem ist er im italienischen Asiago tätig, wo er 2018 Meister und 2021 Vizemeister wurde.
Weitere Ersatzspieler in unserer imaginären Mannschaft wäre noch der Verteidiger Emil Kristensen (Dänemark, Schwenningen 2020/21) und die Stürmer Stefano Giliati (Italien; Schwenningen 2016-2019), Artyom Demkow (Belarus, Hamburg Freezers 2012/13), Jesper Jensen (Dänemark; Hamburg Freezers 2011/12) und Tommy Kristiansen (Norwegen; Krefeld Pinguine 2017/18).