Weißrussen verpassen zweite Schweden-SensationWM kompakt

Der Abend des Viertelfinalspieltags bei der Weltmeisterschaft in Minsk gehörte den Nordeuropäern. So sorgte Finnland dafür, dass Kanada erneut das Halbfinale nur aus der Ferne beobachten kann. Außerdem erreichte der Titelverteidiger und neunfache Weltmeister Schweden die Runde der letzten Vier. Gastgeber Weißrussland hatte den Sieg bei einem Penalty in der 53. Minute vor Augen, musste sich aber geschlagen geben. Damit heißen die Begegnungen am Samstag im Halbfinale Tschechien – Finnland und Russland – Schweden.

Kanada – Finnland 2:3 (0:1, 2:0, 0:2)

Zum fünften Mal in Folge hat die kanadische Nationalmannschaft bei einer Eishockey-WM nicht das Halbfinale erreicht. Diesmal könnte ein Fehlgriff von Torhüter Ben Scrivens von den Edmonton Oilers entscheidend gewesen sein. Olli Palola hatte die Finnen zwar in der siebten Minute in Überzahl in Führung gebracht, doch die feldüberlegenen Kanadier drehten die Partie im Mittelabschnitt durch Kyle Turris (26.) und Mark Scheifele (33.). Doch im letzten Drittel waren gerade einmal 28 Sekunden gespielt, als Juuso Hietanen einfach mal abzog – und Scrivens die Scheibe ins eigene Tor abfälschte. Doch auch Tyler Myers von den Buffalo Sabres wird schon glücklichere Tage erlebt haben: Er verlor die Scheibe im Aufbau an der eigenen blauen Linie, was Iiro Pakarinen mit dem finnischen Siegtreffer in der 57. Minute bestrafe. Zuschauer: 8671.

Schweden – Weißrussland 3:2 (1:0, 1:2, 1:0)

Ein Spiel war vor dieser Partie in aller Munde: Die Begegnung Weißrusslands gegen Schweden bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City. Damals gewannen die Weißrussen im Viertelfinale mit 4:3 und erreichten zum ersten und einzigen Mal ein Halbfinale bei einem großen Turnier. Bei einer WM war bislang Rang sechs im Jahr 2006 in Riga das beste Ergebnis. Bei den letzten drei WM-Turnieren stand jeweils nur Rang 14 zu Buche. Doch die zweite „Schweden-Sensation“ blieb aus. In Überzahl gingen die Schweden durch Nicklas Danielsson in Führung (14.) – und das auch völlig verdient. Doch im zweiten Abschnitt fanden die Gastgeber in die Partie. Nach einer schwedischen Großchance schloss der eingebürgerte Geoff Platt einen Konter zum 1:1 (26.) ab und leitete auch das 2:1 durch Alexei Yefimenko ein. In Überzahl zog Jimmie Ericsson von der blauen Linie ab und glich für Schweden aus (38.). Gut sieben Minuten vor dem Ende verpasste Weißrusslands Kapitän die Chance zur erneuten Führung, als er mit einem von Mattias Ekholm verschuldeten Penalty an Schwedens Torhüter Anders Nilsson scheiterte. Nur Sekunden später macht Ekholm seinen Fehler wieder gut. Per Bauerntrick traf er zum 3:2 für Schweden (54.). Zuschauer: 14.598.