Von 1948 bis 1971 - vier weitere Turniere im Alpenland Die bisherigen Eishockey-Weltmeisterschaften in der Schweiz - Teil 2

Die Pandemie verhinderte die WM 2020 in der Schweiz. (IIHF)Die Pandemie verhinderte die WM 2020 in der Schweiz. (IIHF)
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Für die Statistiker: 1947 wurde die erste WM nach dem Krieg in der Tschechoslowakei (Prag) durchgeführt. Das erste Länderspiel fand am 15. Februar 1947 statt und ging 10:2 für Österreich gegen Polen aus und der erste Torschütze war ein gewisser Oskar Nowak, der in der zehnten Minute das 1:0 schoss. Nowak hatte übrigens vor dem Krieg auch für die deutsche Nationalmannschaft gespielt. Am Abend besiegte die Tschechoslowakei Rumänien mit 23:1 und zeigte damit deutlich seine Anwartschaft auf den WM-Titel, der am Ende auch geholt werden konnte. Schweden wurde Vizeweltmeister, Platz drei ging an Österreich, das am letzten Spieltag sensationell Schweden mit 2:1 bezwang und noch an der Schweiz vorbeizog.

Ein Jahr später ging es dann nach St. Moritz, weil dort die ersten olympischen Spiele nach dem Krieg durchgeführt wurden. Allerdings gab es damals noch einen kleinen Unterschied: In Olympiajahren galt die olympische Meisterschaft gleichzeitig als Weltmeisterschaft. Die Spiele fanden vom 30. Januar bis 8. Februar statt und erstmals war nach dem Krieg Kanada wieder mit dabei. Die Frage war damals für viele Fans: Wer ist besser? - die favorisierten Kanadier oder der Titelverteidiger aus der Tschechoslowakei? Und wie würden sich die Gastgeber aus der Schweiz schlagen?

Bereits der erste Spieltag gab Aufschlüsse: Die Schweizer besiegten überraschend die USA mit 5:4, Kanada bezwang mit etwas Mühe Schweden mit 3:1 und Polen gewann, ebenfalls überraschend, gegen den Vorjahresdritten Österreich mit 7:5. Danach begann die Serie der „Extremergebnisse“, wobei vor allem Italien die Schießbude darstellte. Einem 3:22 gegen die Tschechoslowaken folgten ein 0:16 gegen die Schweiz, ein 1:21 gegen Kanada und schließlich das Rekordergebnis schlechthin. Am 01.02.1948 gewannen die USA gegen die bedauernswerten Südeuropäer mit 31:1 (6:0,11:1,14:0). Dass die Italiener aber auch Tore schießen können, bewiesen sie beim 7:13 (1:3,2:6,4:4) gegen Polen, aber am Ende stand auf der Punkte-Habenseite eine Null, was den letzten Platz bedeutete. Der 31:1-Rekord wurde übrigens 1949 von Kanada gebrochen. Diese besiegten Dänemark mit 47:0 (13:0,16:0,18:0). Bei diesen erzielten Tormassen passt das entscheidende Spiel des Turniers überhaupt nicht ins Bild. Am 6. Februar trafen die Kanadier auf die Tschechoslowaken und keine Mannschaft konnte den gegnerischen Torhüter bezwingen. Auf der kanadischen Seite war dies Murray Dowey (Toronto Barkers/Toronto Hockey League) und auf der tschechischen Zdenek Jarkovsky (CLTK Prag). Das Spiel endete somit 0:0 und am Ende hatten die Kanadier eine um zwei Tore bessere Tordifferenz aufzuweisen, sodass die Trophäe mal wieder nach Übersee ging. Zu dem tschechischen Keeper Jarkovsky gibt es noch einen traurigen Nachgang: Der Spieler konnte sich seiner Medaille nur knapp elf Monate erfreuen. Im November des gleichen Jahres wollte er nach London fliegen, die Maschine stürzte ab und neben ihm kamen fünf weitere Prager Spieler ums Leben.

Für die Schweizer traten bei der ersten Heim-WM folgende Spieler an: Tor: Bänninger (ZSC), Verteidiger: Lehrer, Trepp (beide Arosa), Perl (Davos), Schubiger (ZSC); Stürmer: Bieler, Boller, Lohrer (alle ZSC), F. Cattini, H. Cattini, H. Dürst, W. Dürst, Ruedi, Torriani (alle Davos) Poltera, Gebhard (beide Arosa).

Die auf St. Moritz folgenden Weltmeisterschaften wurden in Stockholm, London, Paris und Oslo durchgeführt und bereits 1953 sollte sich die weltweite Eishockeygemeinde wieder in der Schweiz treffen, aber es kam anders. Es wurde ein Absagenfestival. Die Kanadier wie auch die USA verzichteten auf einen Einsatz. Das Gleiche galt für die qualifizierten Norweger und Polen und weil einige andere Vertretungen wie Frankreich, die Niederlande, Großbritannien und auch Italien sich als zu schwach für ein A-Turnier sahen, spielten die letztgenannten lieber, ebenfalls in der Schweiz und zur gleichen Zeit eine Art B-WM, damals Juniorenturnier genannt, aus. Die B-WM ging an Italien aber beim Eliteturnier sah es mau aus. Ganze vier Mannschaften wollten sich messen. Die favorisierten Tschechen, Schweden, Deutschland und Gastgeber Schweiz.

Für Deutschland gingen folgende Spieler ins Rennen: Tor: Hoffmann (Riessersee), Jansen (Krefelder EV); Verteidigung: Beck (Füssen), Biersack (Riessersee), Bierschel (Krefelder EV); Sturm: Brandenburg, Kremershof (Preußen Krefeld), Egen, Guggemos, Poitsch, Sepp, Unsinn (alle Füssen), Enzler (Riessersee), Guttowski (Krefelder EV), Niess (Bad Nauheim), Rampf (Bad Tölz).

Am 7. März startete die WM in Basel und Deutschland unterlag dem Favoriten Tschechoslowakei gleich mit 2:11. Aber auch Gastgeber Schweiz ging gegen Schweden mit 2:9 unter. Einen Tag später zeigten sich die Schweizer gegen die Tschechen zwar stärker, unterlagen aber beim 4:9 erneut klar und wie schlug sich Deutschland gegen Schweden? Beim 6:8 zeigte das Team von Bundestrainer Bruno Leinweber eine grandiose Leistung, die aber nichts einbrachte - im Gegenteil. Am 10. März gegen die Schweiz fehlte die Kraft und am Ende hatten unsere Nachbarn mit 3:2 die Nase vorn. Die Schweden ihrerseits überrannten die Tschechen im ersten Drittel mit 5:1, gewannen am Ende 5:3 und führten die Tabelle an. Deutschland war Letzter. Das sollte sich jedoch ändern, denn es passierte Außergewöhnliches auf der politischen Bühne mit Auswirkungen auf die WM.

Zwei Tage vor Turnierbeginn war der sowjetische Staatsmann Josef Stalin aufgrund eines eine Woche zuvor erlittenen Schlaganfalls gestorben. Die Trauerfeierlichkeiten begannen um den 9. März und zu diesen war auch der tschechische Staatsratsvorsitzende Klement Gottwald eingeladen. Nach seiner Rückkehr nach Prag erlitt er eine Ruptur eines Aortenaneurysmas, die tödlich verlief. Eine Woche nach Stalin war somit auch das tschechische Oberhaupt verstorben. Die tschechische Nationalmannschaft, die am 12. März noch Deutschland mit 9:4 besiegt hatte, wurde nach Prag zurückgerufen und weil dies nicht mit der IIHF (Eishockey-Weltverband) abgesprochen war, disqualifiziert. Die Spiele der Tschechen gegen die Schweiz und Schweden fielen aus. Deutschland unterlag in der Zwischenzeit Schweden mit 2:12 und gewann am 15. März 1953 gegen Gastgeber Schweiz mit 7:3 (4:2,1:0,2:1). Mit diesem Erfolg und dem Ausscheiden der Tschechoslowakei hatte sich Deutschland damals sensationell die Vizeweltmeisterschaft und auch die Vizeeuropameisterschaft vor der Schweiz gesichert.

Die nächsten sieben Weltmeisterschaften fanden wieder munter verteilt in der Welt statt, u.a. 1955 in Deutschland, wobei die drei Erstligisten Köln, Düsseldorf und Krefeld sowie Dortmund die Austragungsorte stellten. 1961 war dann auch wieder die Schweiz dran. Im Gegensatz zu 1953, als nur neun Länder insgesamt teilnahmen, gab es diesmal die Rekordzahl von 20 Teams, die erstmals aufgeteilt wurden in die Gruppen A bis C. Und jetzt kommt der Clou: Alle drei Leistungsgruppen spielten zur gleichen Zeit in den gleichen beiden Spielorten Lausanne und Genf. Für echte Eishockeyfans eine Schlaraffenzeit. 

Und trotz aller Freude gab es natürlich auch Ärger und für den sorgten ausgerechnet die beiden deutschen Mannschaften. Doch bevor es dazu kam, mussten ebenfalls beide Vertretungen ein Qualifikationsspiel bestreiten, indem es um die Teilnahme an der A-WM ging. Die BR Deutschland traf auf Gastgeber Schweiz, die DDR spielte gegen Norwegen.

Für die BR Deutschland traten an: Tor: Edelmann (Bad Tölz), Lindner (Füssen); Verteidigung: Ambros, Waitl (beide Füssen), Riedl, Schneitberger (beide Bad Tölz), Waitl (Füssen); Sturm: Eberl, Reif, Rampf (alle Bad Tölz), Herzig, Schuldes (beide Riessersee), Scholz, Schubert, Trautwein Zanghellini (alle Füssen), Sepp (Mannheim), Wellen (Krefeld).

Für die DDR traten an: Tor: Hirche (Weißwasser), Kolbe (Crimmitschau); Verteidigung: Heinicke (Chemnitz), Heinze, Kuczera, Schildan (alle Weißwasser), Novy, Geising (beide Ost-Berlin); Sturm: Buder, Franke, Poindl (alle Weißwasser), Grimm (Crimmitschau), Hiller, Klügel, Ziesche (alle Dynamo Ost-Berlin), Kratzsch (Chemnitz), Szengel (Einheit Ost-Berlin).

Den Auftakt machte das bundesdeutsche Team, und machte es überaus spannend. Nach vierzig Minuten führte man 4:1 vor 7.200 Zuschauern in Genf, lag wenige Minuten vor Schluss auf einmal 4:5 zurück um durch Waitl zum Ausgleich zu kommen. Schließlich gewann Deutschland mit 6:5 nach Verlängerung und kam in die A-Gruppe. Die DDR besiegte einen Tag später Norwegen klar mit 6:3.

Titelverteidiger USA (1960 Olympiasieger in Squaw Valley) sah schwach aus, kam am Ende mit 3:11 Punkten gerade noch auf Platz sechs; einziger Sieg ein 5:2 gegen Finnland. Den WM-Titel holte sich Kanada. Zum 19ten und letzten Mal bis 1994. Vertreten wurden die Kanadier wie üblich vom Allan-Cup-Sieger, diesmal den Trail Smoke Eaters. Und diese pflügten durch die Gegner wie ein kanadischer Farmer über seine Felder.  Schweden wurde mit 6:1 weggefegt, Nachbar USA, u.a. mit dem späteren Gold-Trainer Herb Brooks im Kader, mit 7:4, die DDR mit 5:2 (0:0 nach 40 Minuten; beide DDR-Tore von Ziesche), Finnland mit 12:1, Sowjetunion mit 5:1. Lediglich gegen den späteren Europameister Tschechoslowakei wurde die Tormaschine beim 1:1 gestoppt. Vizeweltmeister wurden dann natürlich die Tschechen, die ebenfalls ihre restlichen Spiele gewannen, aber nicht für genügend Tore sorgten. Platz drei holte sich die UdSSR. Und was fabrizierten die beiden deutschen Mannschaften? Die DDR unterlag den damals noch nicht so starken Finnen mit 4:6, Schweden sogar nur mit 2:3, den Kanadiern mit 2:5, besiegte dann mit einem sagenhaften Endspurt die USA nach 3:5 Rückstand noch mit 6:5, unterlag der CSSR mit 1:5 und hätte dann am letzten Spieltag auf die westdeutsche Auswahl getroffen. Diese wiederum hatte zuvor beim 1:9 gegen Kanada alt ausgesehen. Es folgte ein 0:6 gegen die CSSR, dann nach 2:4 noch ein starkes 4:4 gegen Titelverteidiger USA, ein 1:12 gegen Schweden, ein gutes 3:3 gegen Finnland, sowie ein 1:11 gegen die UdSSR. Es folgte das Abstiegsfinale gegen die DDR, wobei ein Sieg notwendig wurde.

Es folgte ein peinlicher Flaggenstreit, initiiert von der bundesdeutschen Vertretung. Der Grund: Die bundesdeutsche Mannschaft protestierte dagegen, dass die DDR mit eigener Flagge und eigener Hymne antreten durfte. Der Weltverband drohte daraufhin Westdeutschland mit einem WM-Ausschluss, sollte das Team nach dem Spiel und vor dem Abspielen der Hymne das Eis verlassen. Die bundesdeutsche Vertretung trat daraufhin nicht an und das Spiel wurde mit 5:0 für die DDR gewertet, die damit Platz fünf erreichte.

Die BR Deutschland wurde Letzter und hätte somit 1962 bei der B-WM antreten müssen. Aber auch dies fiel den politischen Verwirrungen zum Opfer, denn der DDR-Mannschaft wurde ein Jahr später die Einreise in die USA verweigert und weil daraufhin die CSSR und die UdSSR ihrem „Bruderteam“ beistanden und ebenfalls der WM fernblieben, fiel die Abstiegsregelung komplett aus und das deutsche Team durfte an der A-WM  teilnehmen.

Diese Zeit in den fünfziger bis in die achtziger Jahre, politisch als der kalte Krieg bezeichnet, hatte natürlich auch seine Auswirkungen auf den Sport. Hier ging es nicht ganz so kriegerisch zu, aber die brisanteste Frage war die Definition von Amateur- und Profitum. Der Ostblock sah seine Spieler, obwohl vom Staat wie Profis unterstützt, als lupenreine Amateure an, während der Westen dies genau anders herum interpretierte. Um eine Ungleichheit auszuschließen, wollten die westlichen Länder eben nicht mit echten Amateuren an Weltmeisterschaften teilnehmen, sondern mit seinen besten Spielern. Es gab in dieser Zeit immer wieder Kompromisse, wie viele echte Profis zugelassen waren, aber die Wachablösung in den sechziger Jahren konnten auch die Profis nicht verhindern.

Die UdSSR, die zwischen 1956 und 1961 mehrere Vizeweltmeisterschaften feiern konnte, zog sportlich das Tempo an, überholte sämtliche Gegner und gewann zwischen 1963 und 1971 neun Titel in Folge. Die Herrschaft zog sich bis 1986 hin, lediglich viermal unterbrochen durch die CSSR, die 1972, 1976, 1977 und 1985 Weltmeister werden konnte. Doch zurück zu unserem Gastgeber Schweiz. Diese wollten bereits 1967 ihre siebte WM ausrichten, wurden aber von Österreich ausgestochen. Daher traf man sich erst 1971 in der Landeshauptstadt Bern und in Genf.

Und wieder wurden Geschichten geschrieben, die sich ein Autor kaum ausdenken kann. Immer noch stand die Frage zwischen Amateuren und Profis im Raum, als sich im WM-Vorfeld Russen und Schweden darauf einigten, nicht mehr als acht Profis bei der WM zuzulassen. Diese Entscheidung übernahm die IIHF (Weltverband) und zog sich damit den Unmut der Kanadier zu. Als diese merkten, dass sie gegen die Entscheidung nicht ankamen, zogen sie ihr Team, das für diese WM schon angemeldet war, wieder zurück. Außerdem gab es in der DDR eine wichtige interne sportpolitische Entscheidung. Die erste Liga wurde auf zwei Mannschaften zusammengestrichen, die Förderung brach ebenfalls fast zusammen und so wurde das Team, obwohl qualifiziert, von der WM zurückgezogen. Die IIHF beschloss daraufhin zwei Qualifikationsspiele um den freigewordenen Platz auszutragen. Das eine Team war der sportliche Absteiger von 1970, Polen, das zweite Team die BR Deutschland, die 1970 in der B-Gruppe hinter den USA Zweiter geworden war. 

Am 8. November 1970 trafen sich die beiden zum ersten Spiel in München: Das deutsche Team siegte mit 6:3 (1:0,1:1,4:2). Im Rückspiel erwarteten am 12. November in Lodz 8000 Polen einen Sieg ihrer Mannschaft und nach vierzig Minuten sah es nach dem Klassenerhalt der Gastgeber aus. Diese führten mit 4:0 und Deutschlands Keeper Toni Kehle war in der 43.  Minute verletzt ausgeschieden. Ersatzmann Josef Schramm kam, sah und siegte. Mit unglaublichen Paraden blieb er ohne Gegentor und das deutsche Team setzte zur Aufholjagd an. Funk, Hanig, Hartelt und „Flipper“ Philipp schossen zwischen der 55. und 60. Minute noch den Ausgleich heraus und hievten ihre Vertretung in die A-Gruppe. Dazu Bundestrainer Kießling: „Zwei Drittel wurden verschlafen. Erst dann verdiente sich die Mannschaft aufgrund ihrer Kampfkraft Anerkennung.“

Die BR Deutschland trat an mit: Tor: Kehle (Füssen), Schramm (Landshut); Verteidigung: Langner, Philipp (beide Bad Nauheim), Modes, Thanner, Völk (alle Füssen), Riedmeier, Schichtl, (beide Bad Tölz), Schneitberger (Düsseldorf); Sturm: Egger, Ego, Hanig, Kuhn, Weisenbach (alle Füssen), Eimannsberger, Funk ( beide Bad Tölz), A. Hofherr, F. Hofherr (beide Riessersee), Schloder (Landshut),

Bei der WM hatte das bundesdeutsche Team natürlich keine echte Chance. Einzig der Klassenerhalt stand auf der Agenda und wieder hatte man mehr Glück als Verstand. An der Spitze machten Titelverteidiger UdSSR und die CSSR den Titel unter sich aus. In der Mitte ging es zwischen Schweden und Finnland um Platz drei und hinten sollte die Abstiegsentscheidung zwischen Deutschland und den USA fallen. Da war es dann schon ein Schock, als gleich in der ersten Begegnung Außenseiter USA gegen die Tschechen mit 5:1 gewann. Deutschland hielt am gleichen Tag abends gegen die UdSSR nach zwanzig Minuten ein 2:2, am Ende stand es 2:11. Nachdem die Tschechen auch gegen Schweden 5:6 unterlagen, entlud sich deren Wut beim 9:1 gegen Deutschland. Am 25. März passierte dann die Sensation. Die deutsche Mannschaft überrannte arrogante Amerikaner mit 7:2. War das der Klassenerhalt? Es gab ja auch noch eine Rückrunde und hier passierte zunächst nichts Außergewöhnliches. Wettanbieter von heute wären damals frustriert gewesen. Erst ab dem 31. März begann es richtig spannend zu werden.

Die in der Rückrunde formschwachen Schweden unterlagen dem bundesdeutschen Team mit 1:2 nach 1:0 Führung. Jetzt war für die Nordmänner Bronze in Gefahr. Ein Sieg gegen Finnland musste her und der fiel mit 2:1 gerade einmal ausreichend aus. Abends gewann die CSSR gegen die UdSSR mit 5:2. Diese erste russische Niederlage änderte nichts am Gewinn der Weltmeisterschaft, aber da die Tschechen gegen die Sowjets drei Punkte geholt hatten wurden sie somit verdient Europameister. Am 2. April 1971 spielten die Deutschen gegen die USA. Die Amerikaner wollten Wiedergutmachung für das 2:7 und den Klassenerhalt. Aufgrund des schlechteren amerikanischen Torverhältnisses im direkten Vergleich war ein 5:0 nötig. 60 Minuten Einbahnstraßeneishockey waren die Folge und nach vierzig Minuten führten die Amerikaner tatsächlich mit 5:0. Dann gelang Hartelt der Ehrentreffer zum Endstand 5:1. Damit war Deutschland gerettet und Aufsteiger USA musste gleich wieder absteigen.

Noch zum Schluss ein Wort zu den unteren WM-Ligen. In der B-Gruppe, die ebenfalls in der Schweiz (Bern, Lyss, Genf, La Chaux-de-Fonds) stattfand, wurde der Gastgeber Erster vor Polen und der DDR.

Die Schweiz spielte in der Besetzung: Tor: Rigolet (La Chaux-de-Fonds), Molina (Lugano); Verteidigung: Furrer, Sgualdo, Huguenin (alle La Chaux-de-Fonds), Peter Aeschlimann (ZSC); Sturm:Lüthi (Kloten),Chappot (Genf), Pousaz, Neininger, Probst, Berra, Turler (alle La Chaux-de-Fonds); Reinhard, Keller (beide ZSC); Taillens (Sierre).

Die DDR spielte in der Besetzung: Tor: Fischer (Weißwasser), Hurbanek (Ost-Berlin); Verteidigung: Braun, Novy, Schur, Slapke, Thomas (alle Weißwasser), Peters, Karrenbauer, Schmidt (alle Ost-Berlin); Sturm: Bielas, Kareer, Meisel, Noack (alle Weißwasser), Breitschuh, Janke, Nickel, Patschinski, Peters, Prusa (alle Ost-Berlin).

Die Gruppe C, die in verschiedenen niederländischen Städten ausgetragen wurde, gewann Rumänien vor Frankreich. Die heutigen A-Nationen Großbritannien und Dänemark erreichten die Plätze vier und sieben.


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