Uwe Krupp wurde in die IIHF Hall of Fame aufgenommenMit besonderem Dank an seine Mutter

Dass die Aufnahme verdient ist, versteht sich von selbst. Denn Krupp, der in seiner Heimatstadt Köln im Rahmen der Eishockey-Weltmeisterschaft geehrt worden ist, begann seine Karriere beim Kölner EC. Nach der Deutschen Meisterschaft 1986 wechselte er in die National Hockey League, wo er zunächst für die Buffalo Sabres spielte. In der Lockout-Saison 1994/95 lief es für nach einem „Ausflug“ zum EV Landshut für die Quebec Nordiques auf, die am Ende der Saison nach Denver übersiedelten. Gleich im ersten Jahr als Colorado Avalanche gewann das Team den Stanley Cup – und Krupp erzielte in der Overtime den Siegtreffer für Colorado. Nach dem Ende seiner Karriere wurde Krupp Trainer, trainiert die U-20- und dann auch die A-Nationalmannschaft und führte die DEB-Auswahl bei der Heim-WM 2010 in Köln ins Halbfinale und damit auf den vierten Platz, der besten WM-Platzierung seit 1953. Von 2005 bis 2011 war Krupp als Bundestrainer tätig, ehe er in die DEL wechselte und dort die Kölner Haie und die Eisbären Berlin coachte.
„Die ersten Trainer, die man als junger Spieler hat, prägen“, sagte Krupp. „Bei mir war das Detlef Langemann“, bedankte er sich bei der ebenfalls anwesenden KEC-Legende. „Detlef hat eine ganze Generation Kölner Jungs zu Eishockey-Spielern gemacht.“
Die „Klasse von 2017“ kann sich wirklich sehen lassen. Denn mit Krupp wurde auch Joe Sakic geehrt – der kanadische „Franchise Player“ der Quebec Nordiques und Colorado Avalanche, der 1996 Kapitän war, als Krupp das Team zum ersten Stanley-Cup-Erfolg schoss. „Ich habe erstmals beim Canada Cup 1987 erleben können, was es bedeutet, sein Land vertreten zu dürfen. Dann ging es bei der Junioren-Weltmeisterschaft weiter.“ Seinen größten internationalen Erfolg feierte Sakic 2002 mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen.
Mit dem „finnischen Blitz“ Teemu Selänne wurde ein Spieler geehrt, der in Finnland als einer der besten, wenn nicht der beste Spieler seines Landes gilt. In der Laudatio für Selänne wurden nicht nur seine spielerischen Fähigkeiten, sondern auch sein fröhlicher und freundlicher Charakter herausgestellt. Selänne führt die ewige Scorerliste des olympischen Eishockeyturniers an. Insgesamt nahm er an sechs Olympischen Spielen teil. „Ich bin meinen Mitspielern und meinen Trainern ausgesprochen dankbar, dass ich all das erleben durfte“, sagte Selänne. Er gewann 2007 mit den Anaheim Ducks den Stanley Cup.
Mindestens ebenso herausragend wie Selänne ist sein Landsmann Saku Koivu, der ebenfalls bei Olympischen Spielen für Finnland auflief und wie Selänne 2006 die olympische Silbermedaille gewann. Koivu wurde 1995 mit seinem Heimatland Weltmeister; Suomi wurde in diesem Jahr erstmals überhaupt Sieger der IIHF-Weltmeisterschaft. Er spielte von 1995 bis 2009 für die Montreal Canadiens und danach bis 2014 für die Anaheim Ducks.
Angela Ruggiero ist eine der herausragenden Eishockey-Spielerinnen der USA, gewann vier olympische Medaillen darunter eine goldene. Dazu kommen vier Weltmeistertitel und sechs Vizeweltmeisterschaften. Sie ist zudem Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.
Eine wichtige Ehrung ist auch der Richard Bibi Torriani Award, der ausdrücklich an herausragende Spieler kleiner Eishockey-Nationen vergeben wird. Völlig verdient ging diese Ehrung an den Schotten Tony Hand, der im Alter von nur 14 Jahren erstmals in der britischen Liga auflief und erst im Alter von 47 Jahren seine aktive Karriere beendete. Er absolvierte 91 Spiele bei IIHF-Turnieren, war maßgeblich am einzigen A-WM-Aufstieg der Briten der jüngeren Geschichte beteiligt und war natürlich dabei, als Großbritannien 1994 nach dem Aufstieg im Jahr zuvor in Eindhoven ein Jahr auf dem Top-Level dabei war. In 1691 Spielen im Senioren-Bereich in Großbritannien kam Hand auf unglaubliche 4537 Scorerpunkte.
In der „Builders Category“, also im Bereich von Managern und Funktionären, wurde der Österreicher Dieter Kalt in die Hall of Fame aufgenommen. Der nach dem ersten IIHF-Präsidenten benannte Paul Loicq Award ging an den Franzosen Patrick Francheterre. Der Aufstieg Frankreichs von einer C-Nation, die inzwischen Siege Russland und Finnland vorweisen kann und Co-Ausrichter mit Deutschland der laufenden A-Weltmeisterschaf ist, ist eng mit dem Namen von Francheterre verbunden. Dieter Kalt war über Jahrzehnte das Gesicht der österreichischen Eishockeys, erst als Spieler, dann als Funktionär.