Überraschung durch Satan: Slowakei im FinaleWM-Halbfinale: Tschechien - Slowakei 1:3

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Nein, denn der zwölffache Weltmeister Tschechien (die sechs gemeinsamen Titel werden gemeinhin den Tschechen gutgeschrieben) und der Titelträger von 2002 lieferten sich über weite Strecken ein „sachliches“ Duell. Am Ende sorgte die Slowakei allerdings für eine Überraschung. Durch das 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) schafften sie das, was ihnen vor Jahresfrist im heimischen Bratislava nicht gelang: der Einzug ins WM-Finale. Dort treffen sie morgen um 19.30 Uhr (deutsche Zeit; live bei Sport 1) auf Russland. Das Spiel um Bronze bestreiten Finnland und Tschechien um 15 Uhr.

Vom Offensivrausch waren beide Mannschaften nicht betroffen. Im Gegenteil. Sowohl die Tschechen als auch die Slowaken standen kompakt und sicher in der Defensive und ließen nur wenige Torgelegenheiten zu. In der neunten Minute hatte Michael Frolik mit einem Außenpfostentreffer noch die beste Chance für Tschechien. Kurz darauf gab es einen ersten Aufreger, als Martin Erat nach einem Check gegen den Kopf durch den Slowaken Libor Hudacek liegen blieb und in die Kabine musste. Die beiden Schiris Lars Brüggemann (Deutschland) und Jari Levonen (Finnland) hatten das Foul allerdings übersehen. Und es lief weiter nicht gut für Tschechien. Denn Miroslav Satan traf auf ganz spitzem Winkel und düpierte dabei Goalie Jakub Kovar (16.).

Im zweiten Drittel handelten sich die Tschechen weitere Blessuren ein, sodass Trainer Alois Hadamczik zu Umstellungen gezwungen war. Die zunächst beste Chance auf den Ausgleich hatte der erneut starke Ales Hemsky in der 30. Minute. Kurz darauf war dann Michael Frolik mit dem 1:1 (31.) zur Stelle. Ganz einfach: Bully, Tor. Aber auch Frolik musste kurz darauf mit einem Cut in Kabine; er hatte sich bei einem Zusammenprall verletzt.

Der Start in den Schlussabschnitt hätte für die Slowakei nicht besser laufen können. Zwar starteten sie noch in Unterzahl, doch nach einem Bully in der eigenen Zone lupfte Michal Handzus den Puck aus dem Drittel – und Satan startete zu einem Alleingang und ließ Tschechiens Goalie Kovar ganz lässig aussteigen: 2:1 für das Tatra-Team (41.). In der 45. Minute sorgte Libor Hudacek für die Vorentscheidung: Die Tschechen bekommen die Scheibe nicht aus der eigenen Zone heraus, der Slowake schaltet schnell, zieht quer vors Tor – und wieder hatte Kovar keine Abwehrchance. Kurz danach war die „Dienstzeit“ des Goalies beendet. Er musste Jakub Stepanek Platz machen. Tschechien versuchte danach ins Spiel zu kommen, letztlich war es aber zu spät zu wenig. Auch das dritte Überzahlspiel verpuffte aufgrund eines starken Penaltykillings der Slowaken, die am Ende einen verdienten Sieg feierten.

Russland mag nun zwar der Favorit im Finale sein. Doch das war schon vor genau zehn Jahren zu. Damals, 2002, gewann die Slowakei ihren bislang einzigen Weltmeistertitel. Und Miroslav Satan war bereits damals dabei…

Tschechien – Slowakei 1:3 (0:1, 1:0, 0:2)

0:1 (15:52) Miroslav Satan (Andrej Sekera, Ivan Baranki)
1:1 (30:45) Michael Frolik (Tomas Plekanec)
1:2 (40:56) Miroslav Satan (Michal Handzus/4-5)
1:3 (44:23) Libor Hudacek (Tomas Surovy)

Strafen: Tschechien 0, Slowakei 6
Zuschauer: 12.355

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