Teufelskerl Hellebuyck sichert US-Boys BronzeGastgeber gehen leer aus
Die Amerikaner haben die Tschechen im Spiel um Platz drei niedergerungen. (Foto: Imago)Die Tschechen begannen von der ersten Sekunde an, die US-Boys unter Druck zu setzen. Goalie Connor Hellebuyck hatte jede Menge zu tun. Erst nach rund fünf Minuten konnten auch die Amis erste Offensivaktionen zeigen und kamen mit ihrem dritten Schuss zum Führungstor. Nick Bonino konnte den Rebound nach einem Schuss von Brock Nelson verwerten. Damit war die Stimmung in der O2-Arena erst mal im Keller. Nachdem die Hausherren die erste Unterzahl im Spiel unbeschadet überstanden hatten, entwickelte sich ein schnelles Coast-to-Coast-Spiel mit wenigen Unterbrechungen. Allerdings blieben große Hits genauso aus wie die ganz großen Chancen. Das 2:0 der Amerikaner muss sich die tschechische Verteidigung selbst zuschreiben. Nur für Sekundenbruchteile geht die Zuordnung verloren, da sich gleich drei Tschechen auf Jack Eichel konzentrieren, und plötzlich hat Trevor Lewis viel zu viel Platz im Slot. Eichel dreht noch einen Kringel, passt auf Lewis und schon war es geschehen.
Das zweite Drittel begann mit einer tschechischen Überzahl. In dieser gaben die Gastgeber mächtig Gas, vergaben jedoch zwei Hochkaräter. Auch in der Folge zeigten sich die Tschechen im Abschluss zu unkonzentriert, noch nicht mal eine 4:2-Situation konnte genutzt werden. Schuss um Schuss strich am Tor vorbei, landete am Metall, wurde geblockt oder von Hellebuyck entschärft. Als Nick Bonino wegen hohen Stockes für 2+2 Minuten auf der Strafbank Platz nehmen musste, feuerten die Tschechen ein wahres Feuerwerk ab. Je länger die Strafe lief, umso wütender wurden die Schüsse, der Erfolg blieb aber aus. Von den US-Boys sah man im Mitteldrittel wenig. Ganze vier amerikanische Schüsse standen zwölf tschechischen gegenüber. Doch die Mannschaft von Coach Todd Richards zeigte sich effektiv und eiskalt. Charlie Coyle sorgte 50 Sekunden vor Drittelende mit seinem Tor zum 3:0 für die Vorentscheidung.
Im Schlussdrittel musste neben einem mittleren Wunder vor allem ein Weg gefunden werden, Connor Hellebuyck endlich zu überwinden. Der erste Lichtblick für die Tschechen war eine erneute Überzahl zu Beginn des Drittels. Doch wieder war es nichts mit dem Anschluss und die Verzweiflung im Team der Gastgeber nahm zu. Zudem tickte die Uhr unerbittlich zugunsten der Amis runter. Diese machten für die Offensive nicht mehr allzu viel und ließen die Gastgeber anrennen. Tschechien rannte, passte, spielte vor einem großartigen hüpfenden Publikum, doch das US-Tor war wie verhext. Rund drei Minuten vor Spielende ging Tschechiens Coach Vladimír Růžička aufs Ganze und nahm nach einer Strafe gegen Brock Nelson seinen Goalie Ondřej Pavelec vom Eis, so dass man sechs gegen vier spielen konnte. Doch auch dieser finale Schachzug brachte nichts mehr. Bei einem Schussverhältnis von 16 (11, 4, 1) zu 39 (11, 12, 16) wussten die Amis, bei wem sie sich bedanken müssen. Den Tschechen blieb am Ende nur der ungeliebte vierte Platz, doch das Team um Jaromír Jágr wurde vom Anhang trotzdem beklatscht und gefeiert.
Tore: 1:0 (8.) Nick Bonino (Brock Nelson, Charlie Coyle), 2:0 (19.) Trevor Lewi (Jack Eichel), 3:0 (40.) Charlie Coyle (Nick Bonino)
Strafen: USA 12, Tschechien 6